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Einstieg über die Job-Börse - Was tun, wenn Jugendliche nicht kommen?

von Beatrix Söhlke


Nach diesem Motto haben wir im Projekt "Lift" der Arbeiterwohlfahrt KV Hannover-Stadt vor über zwei Jahren begonnen, ein Konzept umzusetzen, das den Jugendlichen "entgegen kommt".

Im Rahmen des landesweiten INTEGRA-Projektes gehört "Lift" zu den gemeinwesenorientierten Projekten mit Schwerpunkt Übergang Schule/Beruf und dem besonderen Augenmerk auf zugewanderte Jugendliche. Die Angebotspalette von "Lift" reicht von Beratung und Unterstützung im Hinblick auf Ausbildung und Qualifizierung über eigene Qualifizierungskurse bis zur Job-Börse.

Das Konzept Job-Börse wurde entwickelt, um allen benachteiligten Jugendlichen ein möglichst niedrigschwelliges, lebensweltnahes Angebot zu machen. Hier kann es gelingen, über den Umweg Job-Börse den Einstieg in eine Ausbildung oder auf den Arbeitsmarkt zu schaffen.

Benachteiligte Jugendliche, das sind junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren, die keinen oder nur einen schlechten Schulabschluss haben, die nach der Ausbildung keinen Abschluss erreichten oder nicht übernommen werden. Das sind auch zugewanderte Jugendliche, Mädchen und Behinderte, um nur einige zu nennen. Mit der Job-Börse haben wir ein Konzept entwickelt, das den gemeinwesenorientierten Ansatz fortschreibt, in dem wir uns um alle benachteiligten Jugendlichen im Stadtteil bemühen. Unsere Erfahrung zeigt, dass besonders auch zugewanderte Jugendliche unsere Unterstützung brauchen, da sie mit die größten Schwierigkeiten beim Zugang zu einer Ausbildung haben (nach einer Statistik des Arbeitsamtes Hannover stellten sie nur 6,9% der Lehrstellenbewerber in 1999 und der Trend ist rückläufig).

Was ist nun die Aufgabe der Job-Börse?

Zunächst einmal natürlich die Akquise von Jobs und die Vermittlung an Job-Suchende, wobei versucht wird, die Vermittlung so passgenau wie möglich zu gestalten, um sowohl dem Suchenden als auch dem Arbeitgeber in seinen Vorstellungen entgegen zu kommen und eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu gewährleisten. Darüber hinaus ist die Job-Börse aber auch mehr: sie soll helfen, genug Motivation zu entwickeln, um eine berufliche Planung im Hinblick auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt, auf Ausbildung oder Qualifizierung vorzunehmen. Das Angebot der Job-Börse ist freiwillig und so lebensweltnah, dass die Jugendlichen in die Lage versetzt werden, vorhandene Schwellenängste zu überwinden. Wir unterstützen die Jugendlichen darin, individuelle Orientierungs- und Entwicklungswege für sich zu finden – durch Beratungs- und andere Angebote.

Über Vernetzung im Stadtteil, in Stadtteilrunden und Arbeitsgemeinschaften und die Zusammenarbeit mit anderen Trägern vor Ort, versuchen wir, Kooperationen aufzubauen. Gelungene Kooperationen bestehen z.B. derzeit in Vahrenheide mit der Streetwork, in Roderbruch mit dem Kulturtreff und in Bemerode mit dem Jugendgemeinschaftswerk des DW und dem Jugendzentrum. Durch diese Kooperationen und Vernetzungen in den jeweiligen Stadtteilen können sowohl die Lebensbezüge der jungen Menschen mit einbezogen, als auch der Zugang zu ihnen erleichtert und erschlossen werden.

Inzwischen haben wir in mehreren Stadtteilen eine Job-Börse einrichten können und hoffen mit einer internen Vernetzung unser Angebot in Zukunft zu optimieren.

Das Konzept Job-Börse wird jetzt seit zwei Jahren umgesetzt. Die von uns in dieser Zeit gemachten Erfahrungen werden demnächst in ein weiterführendes Konzept einfließen.

Beatrix Söhlke, Projektleiterin im Projekt "Lift", Hannover

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