Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung Niedersachsen klar Logo

Der Juliane Bartel Medienpreis 2024

Gleichstellung Sehen oder Hören – linear und online


Juliane Bartel Medienpreis   Bildrechte: Michael Matthey

Zum 23. Mal wurde am 5. November 2024 in Hannover der Juliane Bartel Medienpreis verliehen. Vor rund 300 Gästen würdigte eine mit Fachleuten aus dem Bereich Medien besetzte Jury herausragende Beiträge, die die Diskriminierung von Frauen entlarven und auf amüsante, aber auch ernste und berührende Art den Kampf um Gleichberechtigung thematisieren.

Insgesamt gab es in diesem Jahr 145 Einreichungen in den Kategorien Shorts, Doku visuell, Doku audio und Fiktion & Entertainment. Davon schafften es 20 Beiträge in den Kreis der Nominierten.


Ausgezeichnet wurden:


Shorts

„Chatbot Karrieretipps: 300.000 € teure Vorurteile“

Zum Beitrag

Autorin: Lisa-Marie Idowu

Eine künstliche Intelligenz ist nur so klug wie die Menschen, die sie trainieren. Lisa-­Marie Idowu zeigt in ihrem Instagram­-Clip, wie rassistisch KI gesteuerte Berufsberatung sein kann. Speziell getestet hat sie den ‚Berufsinfomat‘ des österreichischen Arbeitsmarkservices, kurz AMS. Die Frage an den Chat-­Bot, was eine Schwarze Frau, wie sie selbst es ist, mit Abitur an Berufen ausüben könnte, wird gänzlich anders beantwortet als dieselbe Frage, wäre sie eine weiße oder muslimische Frau oder gar ein Mann mit diesen Hintergründen. Die Antwort lautete, sie solle Afrikanistik studieren. Ironisch kommentiert Idowu zurecht: Klar, warum sollten weiße Menschen schon Afrikanistik studieren? Das geht sie doch nichts an. Die Antwort an eine weiße Frau mit Abitur: Dir stehen alle Türen offen.

Doku visuell

„Helfen gegen Widerstände – Die Ärztinnen von Montfermeil“

Autorin: Ulrike Bremer

Die Reportage erzählt von dem Einsatz einer gynäkologischen Abteilung in einem Krankenhaus in Montfermeil bei Paris, in der ein Team aus Ärztinnen, Hebammen und Sozialarbeiterinnen sich darum bemüht, möglichst viele obdachlose schwangere Frauen von der Straße zu holen und ihnen regelmäßige Untersuchungen und eine bessere Ernährung zu ermöglichen. Das Team reizt dafür die Regularien und Auflagen vom Krankenhaus sehr weit aus. Die meisten Frauen, denen sie helfen, sind Geflüchtete aus Afrika. Oft sind durch die Gewalterfahrungen, die für sie der Anlass war, ihre Heimat zu verlassen, schwer traumatisiert. In Frankreich sind sie kaum richtig angekommen und stehen vor der Herausforderung, nicht nur ein Dach über dem Kopf zu finden, sondern auch eine Schwangerschaft in dieser Situation zu überstehen.

„Ich Du Wir“ – Wer pflegt wen?“

Zum Beitrag

Autorin: Susanne Binninger

Pflege ist ein Riesenthema – sie wird überall gebraucht und kommt immer zu kurz. Und: es sind immer noch vor allem Frauen, die die Aufgaben in dem Bereich übernehmen, sei es privat oder in Einrichtungen. Ihre Lebensrealität zeigt diese Dokumentation in sechs verschiedenen Feldern: Die Erfahrungsberichte stammen aus dem Bereich häuslicher Pflege für Menschen mit Behinderung im Familienumfeld, aber auch aus dem Bereich häuslicher Alterspflege. Darüber hinaus gewährt die Dokumentation einen einfühlsamen Einblick in die Pflege in Altersheimen und Krankenhäusern sowie die Pflege von Menschen mit Beeinträchtigung, die nicht zu Hause, sondern in Einrichtungen untergebracht sind. Zuletzt wird auch dem öffentlichen Aktivismus ein Abschnitt gewidmet – denn die Arbeitsbedingungen sind für Menschen in diesen Berufen oft überaus prekär.

Doku audio

„Diagnose: Unangepasst – Der Albtraum Tripperburg (Folge 1-3)“

Zum Beitrag

Autor/-innen: Sophie Rauch und Floris Asche

Der Podcast beleuchtet ein besonders dunkles, frauenfeindliches Kapitel der DDR-Geschichte, die sogenannten Tripperburgen. Offiziell existierten diese Einrichtungen zur Behandlung von Sexualkrankheiten. Inoffiziell wurden sie allerdings, und zwar in großem Stil, dazu verwendet, um Frauen, die sich nicht ans System anpassten, ideologisch zu erziehen. Zum Einsatz kamen dafür auch gewaltsame und missbräuchliche Maßnahmen, die für die Frauen, oft sogar noch Kinder, zutiefst entwürdigend und traumatisierend waren. In den einzelnen Folgen erzählen verschiedene Frauen von ihren Erinnerungen ihrer Erlebnisse dort.

Fiktion und Entertainment

„Kroymann – Ist die noch gut? (Folge 20)“

Zum Beitrag

Autor: Sebastian Colley

30 Jahre Maren Kroymann bei der ARD, das soll mit einer großen Gala gefeiert werden. Doch es geht alles schief. Nicht nur hat Kroymann selbst Schwierigkeiten, Zugang zum Studio zu erhalten, auch ihre Agentin ignoriert sie. Draußen kommen Fans entlang, die sie nur wegen ihrer eigenen Großmütter erkennen. Andere fragen sie nach dem Eingang zu Hazel Bruggers Show, die als Nachwuchs-Comedienne längst das Feld übernommen hat. Nachdem sie ins Studio gelangt, wird es nicht besser. Ihr wird angeboten, typische Spots für Frauen ab der Menopause zu drehen. Doch, zum Glück, es nimmt ein gutes Ende: Hazel Brugger gesteht Kroymann, dass sie für sie immer ein großes Vorbild war. Die Feier kann beginnen und an Aufhören ist noch gar nicht zu denken!

Sonderpreis

„Perle – Der Weg zurück zur körperlichen Unversehrtheit“

Zum Beitrag

Autorin: Yasmina Hamlawi, deutsche Fassung: Annika Erichsen

In vielen Regionen der Welt ist die weibliche Genitalverstümmelung noch immer übliche Praxis. Der Beitrag erzählt von Frauen, die in ihrer somalischen Heimat als Mädchen im Genitalbereich beschnitten oder verstümmelt wurden. Besonders im Fokus steht Fos, eine somalische Frau, die nun in Belgien lebt. In Somalia sei es üblich, so erzählt sie, Frauen 'zuzunähen', damit sie vom Ehemann nach der Heirat 'geöffnet' werden können – eine zutiefst schmerzhafte Erfahrung. Bevor sie in Belgien war, dachte sie, diese Maßnahmen seien für alle Frauen auf der Welt normal. Fos hat in Belgien die Eingriffe schließlich rückgängig machen lassen. Auch ihre Klitoris, ihre ‚Perle‘, wie sie sie nennt, hat sie rekonstruieren lassen, um wieder sexuelle Lust empfinden zu können.

ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
ms   Bildrechte: ms/Michael Matthey
jbmp Bildrechte: Fotalia
"Gut gebrüllt, Löwin"

Juliane Bartel: Wer ist das?

Juliane Bartel (1945-1998) war eine couragierte und engagierte Journalistin sowie Hörfunk- und Fernsehmoderatorin, die in "S-F-Beat", einer Jugend-, Musik- und Infosendung, und später dann auch in der Tagesmagazinsendung „Echo am Morgen“ zu hören war. Ihren Durchbruch beim Fernsehen hatte Juliane Bartel mit der Talkshow „3 nach 9“, durch die sie von 1989 bis 1998 führte. Zuvor moderierte sie im ZDF die Sendung Spielraum und ab 1993 "Alex" beim Sender Freies Berlin. Zu dieser Zeit gab es nur wenige Frauen in dieser Rolle zu finden.


Die Kooperationspartner: Zusammen stark

Der Juliane Bartel Medienpreis hat starke Partner an seiner Seite.

In Kooperation mit

· dem Norddeutschen Rundfunk,

· der Niedersächsischen Landesmedienanstalt,

· der Hochschule Hannover,

· der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover,

· der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH,

· dem Film & Medienbüro Niedersachsen e.V.,

· der „Initiative Klischeefrei“ über das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.,

· dem Landesfrauenrat Niedersachsen e.V.,

· dem Rundfunk Berlin-Brandenburg,

· dem Bundesverband Regie e.V.

· der Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros Niedersachsen und

· der Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte

· dem NiKa e.V. - Niedersächsisches Karrierenetzwerk für Frauen im öffentlichen Dienst

· dem ZDF


richtet das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung den Juliane Bartel Medienpreis aus.


Die Jury: Expertinnen und Experten unter sich

Die eingereichten Beiträge werden von einer Vorjury gesichtet und nominiert. Dabei bringen unsere Kooperationspartnerinnen und -partner ihre Expertise ein.

Kurz vor der Preisverleihung sichtet und bewertet dann eine Fachjury aus den Bereichen Journalismus, Schauspiel, Redaktionen, Produktionen und einer Vertretung der Hochschule Hannover die nominierten Beiträge und entscheidet abschließend, welcher Beitrag in den Kategorien gewonnen hat.


Die Preisverleihung: Das Gute zum Schluss


Das NDR-Landesfunkhaus in Hannover bietet die optimale Bühne für die Medienpreisverleihung. Die Preisträgerinnen und Preisträger des Wettbewerbs werden im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung mit Gästen aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft geehrt.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH AN DIESER STELLE ALLEN PREISTRÄGERINNEN UND PREISTRÄGERN!
ms Bildrechte: ms

Wir sind nicht süß! – Der Juliane Bartel Medienpreis.

Nominierte Beiträge 2024

  Beiträge mit Inhaltsangabe

Postkarten - zum Selbstausdrucken

  WIR. SIND. NICHT. SÜSS.

  GUT GEBRÜLLT, LÖWIN

Skulptur  

Foto: Die Skulptur von Künstlerin Ulrike Enders

Kooperationspartner JBP 2024   Bildrechte: ms

Kooperationspartner

Der Erklärfilm zum Preis

 

Ihre Ansprechperson:

Birgit Meseberg
Telefon 0511 – 120 2964

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln