Zentrum für digitale Transformation und neue Arbeit – zedita.digitalhub in Hameln
Zentrum für digitale Transformation und neue Arbeit – zedita.digitalhub in Hameln
Förderrichtlinie: Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von DigitalHubs (DigitalHub.Niedersachsen)
Kurzzusammenfassung des Projekts: Das Projekt "zedita.digitalhub" der Hochschule Weserbergland und einem Partner-Konsortium schafft einen zentralen Innovations- und Transferknotenpunkt im historischen Kaisersaal des Bahnhofsgebäudes in Hameln, um die digitale Transformation der regionalen Wirtschaft zu fördern. Der Hub verknüpft die virtuelle und reale Welt und steht Unternehmen sowie Einzelpersonen offen, um unternehmens- und branchenübergreifenden Austausch und Zusammenarbeit zu ermöglichen. Gleichzeitig dient der zedita.digitalhub der Stärkung der regionalen Nachwuchs- und Fachkräftesicherung, indem eine moderne Arbeitsinfrastruktur (Coworking) sowie ein Netzwerk in der verkehrsgünstigen Lage am Bahnhof aufgebaut wird. Durch die Integration von Arbeiten und Lernen fungiert der Hub als Work-Life-Learn-Center und schafft ein Innovationsökosystem für Business-, Public- und Social-Innovation. |
Ausgangslage:
Die digitale Transformation ist zweifellos eine der größten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen für die Bundesrepublik Deutschland. Ohne die Risiken auszublenden, gilt es insbesondere die Chancen der digitalen Transformation hervorzuheben und zu nutzen. Dem innovationsfreudigen Mittelstand und strukturschwachen Regionen bieten sich dabei hervorragende Möglichkeiten. Allerdings erfolgt die Nutzung dieser Chancen nicht automatisch. Es bedarf der (physischen und sozialen) Bündelung regionaler Potenziale durch neue Herangehensweisen und Strukturen, damit diese eine katalysatorische Wirkung entfalten und für eine neue Dynamik sorgen können.
Das Projekt „zedita.digitalhub“ der Hochschule Weserbergland und einem Partner-Konsortium schafft einen zentralen Innovations- und Transferknotenpunkt im historischen Kaisersaal des Bahnhofsgebäudes in Hameln, um die digitale Transformation der regionalen Wirtschaft zu fördern. Der Hub verknüpft die virtuelle und reale Welt (Social Network/Buchungsplattform und physische Workshop und Event Räume) und steht Unternehmen sowie Einzelpersonen offen, um unternehmens- und branchenübergreifenden Austausch und Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Ein wichtiger Bestandteil des Projekts ist die moderne Arbeitsumgebung im Coworking Space, die zusammen mit der verkehrsgünstigen Lage und dem entstandenen Netzwerk zur Nachwuchs- und Fachkräftesicherung in der Region beiträgt. Die Potenziale digitaler Technologien wurden in der Region noch nicht ausreichend erkannt, hauptsächlich aufgrund fehlenden Know-Hows und begrenzter Strahlkraft für hochqualifizierte Fachkräfte. Die damaligen Vernetzungsstrukturen waren unzureichend, und es fehlt an Offenheit für gemeinsame Projekte und moderne Arbeitsweisen. Unternehmen, die sich nur oberflächlich mit neuen Arbeitsmethoden beschäftigen, sind oft enttäuscht.
Die am Konsortium beteiligten Unternehmen fungieren inzwischen als Vorreiter, um andere zur aktiven Auseinandersetzung mit der digitalen Transformation zu ermutigen. Die Wirtschaft in Hameln-Pyrmont ist geprägt durch kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die unterschiedlich weit in ihren digitalen Transformationsmaßnahmen fortgeschritten sind. Das Projekt zedita.digitalhub setzt auf dem ESF-geförderten Projekt „zedita – Phase 0“ auf, in dem bereits ein erstes Netzwerk regionaler Akteure im Themenkomplex „Digitale Transformation und Fachkräftesicherung“ aufgebaut wurde, sodass von Beginn an ein Partnerkonsortium (Hochschule Weserbergland, REINTJES GmbH, Stadtwerke Hameln-Weserbergland, SCHUBS GmbH, Stadt Hameln, Landkreis Hameln-Pyrmont) existierte.
Aktivitäten/Vorgehen:
Die wesentlichen Aktivitäten des zedita.digitalhub umfassten den Aufbau einer Innovationscommunity und die Förderung des Best Practice-Austauschs. Durch diverse Community Events, wie bspw. das Community Frühstück (monatlich), After Work-Veranstaltungen, Keynotes (Fachvorträge), wurde eine Kultur der Offenheit und Innovationsfreude etabliert. Der historische Kaisersaal im Bahnhofsgebäude in Hameln wurde als Zentrum für digitale Transformation und neue Arbeit eingerichtet. Ein Coworking Space mit Shared Desks, einem Event Space und Workshop-Räumen wurde geschaffen, um Austausch und Zusammenarbeit zu fördern. Das Partnerkonsortium ist grundsätzlich offen, so ist bspw. die Sparkasse Hameln-Weserbergland sowie die Handwerkskammer Projekt- und Servicegesellschaft dem Partnernetzwerk beigetreten.
Die virtuelle Plattform coapp zur digitalen (Social) Innovation wurde implementiert, um Wissen und Kompetenzen zu verknüpfen. Diese wird für den Wissenstransfer genutzt, für die Raumbuchung sowie für regionale Sichtbarkeit (für Unternehmen, aber auch Freelancer und Talente aus der Region). Ebenfalls wurde die Plattform für die Vernetzung während eines Hackathons genutzt (https://hamelnhack.de). Die Unternehmen des Konsortiums arbeiteten regelmäßig im zedita.digitalhub, um neue Arbeitsmethoden wie agiles Projektmanagement und Design Thinking zu erlernen und in ihre „Mutterorganisationen“ zu transferieren.
Gemeinsam mit dem Schülerforschungszentrum Hameln-Pyrmont e.V. wird jährlich das Event „Minze“ organisiert, in dem Schüler*innen ihre Exponate vorstellen und sich mit Personen aus der Wirtschaft vernetzen können. Das Event trägt direkt dazu bei, MINT-Berufe sichtbar zu machen und Talente mit der regionalen Wirtschaft zu vernetzen.
Wichtige Erkenntnisse:
Die wichtigsten Erkenntnisse des Projektes "zedita.digitalhub" umfassen mehrere zentrale Aspekte, die für den Erfolg und die Nachhaltigkeit des Projekts wesentlich sind. Eine der auffälligsten Beobachtungen war, dass die moderne Arbeitsform insbesondere "Heimkehrer/innen" angezogen hat – also Personen, die zum Studium oder aus beruflichen Gründen in Großstädte gezogen waren und anschließend in ihre Heimatregion Hameln-Pyrmont zurückgekehrt sind. Diese Gruppe bildete zunächst die Hauptnutzerbasis. Mit der Zeit kamen jedoch auch vermehrt "Heimgebliebene" hinzu, was zeigt, dass die Attraktivität des Hubs stetig gewachsen ist.
Ein weiteres zentrales Element ist die Vielseitigkeit des Coworking-Konzepts. Es wurde festgestellt, dass Coworking sowohl von Angestellten aus der Wirtschaft und Verwaltung als auch von Studierenden und Freelancern effektiv genutzt werden kann. Dies schafft eine dynamische und vielfältige Arbeitsumgebung, die den Austausch von Ideen und die Zusammenarbeit fördert.
Die direkten Effekte, wie das Halten von Fachkräften in der Region, sind hingegen schwierig im Voraus zu planen und treten oft durch Serendipity auf – also durch glückliche und unerwartete Zufälle. Dies verdeutlicht, dass nicht alle positiven Entwicklungen vorhersehbar sind, sondern sich oft aus dem organischen Wachstum und der Interaktion innerhalb der Community ergeben.
Die Vernetzung mit regionalen Akteuren wie dem Schülerforschungszentrum, der Volkshochschule und anderen Bildungseinrichtungen erwies sich als unerlässlich für den erfolgreichen Aufbau einer Innovationscommunity. Diese Kooperationen ermöglichen nicht nur den Zugang zu Ressourcen und Know-how, sondern fördern auch den frühzeitigen Kontakt mit potenziellen Nachwuchskräften.
Um das Netzwerk langfristig aufrechtzuerhalten und den beteiligten Partnern und Partnerinnen kontinuierlich einen Mehrwert zu bieten, ist ein aktives Community Management notwendig. Dieses Management umfasst die Organisation von Events, die Förderung von Interaktionen zwischen den Mitgliedern und die kontinuierliche Anpassung der Angebote an die Bedürfnisse der Community. Nur durch ein engagiertes und strategisches Community Management kann die Innovationskraft des Hubs nachhaltig gesichert werden.
Fakten zum Projekt:
Wer fördert das Projekt? | Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung |
Regionaler Fokus: | Leine-Weser Region |
Zielgruppe: | KMU, junge Talente, Freelancer, Studierende, (grundsätzliche Offenheit) |
Branchenfokus: | Branchenübergreifend; |
Projektträger/in: Ggf. Kooperationspartner/innen, beteiligte Akteure/innen: |
Hochschule Weserbergland (Träger und Konsortialführer), REINTJES GmbH, Stadtwerke Hameln-Weserbergland, SCHUBS GmbH, Stadt Hameln, Landkreis Hameln-Pyrmont |
Projektlaufzeit: Ggf. verstetigt seit: |
09.03.2021 – 31.12.2022; Der DigitalHub eröffnete am 02.11.2021 |
Ansprechpartner/in im Projekt: | Sebastian Reh, reh@hsw-hameln.de oder basti@zedita.de |
Mehr Informationen unter: | https://zedita.de |
Für die Inhalte dieser Seite ist die Projektträgerin / der Projektträger verantwortlich.
Stand: 04.12.2024