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Digitale Weiterbildung der Weiterbilder („DiWeiWei“) – Projekt aus der „Unterstützung Regionaler Fachkräftebündnisse“

Förderrichtlinie: „Unterstützung Regionaler Fachkräftebündnisse 2021-2027“




Kurzzusammenfassung des Projekts:

Ziel von „DiWeiWei“ ist es, Weiterbildungsanbieter in der Region SüdOstNiedersachsen zu befähigen, die Anforderungen an Format und Inhalt moderner Weiterbildungen seitens regionaler Unternehmen in bedarfsgerechte Weiterbildungsangebote umzusetzen. Dieses Konzept beinhaltet sowohl konkrete Handlungsempfehlungen zur digitalen Transformation der (Weiterbildungs-)Unternehmen, als auch das Wissen zur Gestaltung von Nanolerneinheiten, um aktuelle und zukünftige Bedürfnisse bedienen zu können. Für die daraus entwickelten Lerneinheiten wird zudem der Prototyp eines Nano-Markplatzes entstehen, der die Kooperation regionaler Weiterbildungsanbieter untereinander durch den barrierefreien Austausch bzw. die Vermarktung von Nanos verstärken soll, um bestehende Ressourcen (Kompetenzen und Weiterbildungsinhalte) zu bündeln und neue Angebote zu schaffen.


Ausgangslage:

Die digitale Transformation stellt Unternehmen jeglicher Größe und Branche, unabhängig vom Standort, vor große Herausforderungen. Die Politik reagiert darauf mit Fördermaßnahmen, etwa im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes oder mit Gesetzesentwürfen wie dem neuen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil vorgestellten Weiterbildungsgesetz. Dass ländliche Regionen und die dortigen Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) durch gezielte Weiterbildung die eigene Zukunftsfähigkeit und die ihrer Standorte sichern können, stellt aktuell sowohl Weiterbilder als auch Weiterzubildende vor große Schwierigkeiten.

Das bereits erfolgreich abgeschlossene Verbundprojekt „Digitale Kompetenzen in der Weiterbildung (DiKom)“ der Ostfalia Wolfenbüttel, TU Braunschweig, TU Clausthal und der HAWK Göttingen und Holzminden (Fokus Weiterzubildende) hat diese Einschätzung nicht nur bestätigt, sondern im Rahmen wissenschaftlicher Tiefeninterviews, Workshops und der Erprobung von Lerneinheiten durch digitale Demonstratoren die wesentlichen Pain Points unterschiedlicher Stakeholder der Weiterbildungslandschaft aufgedeckt.

Zentrales Ergebnis: Die digitale Transformation stellt auch die Weiterbildungsunternehmen in unserer Region vor große Herausforderungen. Die durchgeführten Erhebungen zeigen demnach insbesondere, dass sie den aktuellen Anforderungen der digitalen Transformation und den sich damit verändernden Kund:innenbedürfnissen nicht ausreichend gewachsen sind. Die fortschreitende Digitalisierung erfordert von den Anbietern eine Anpassung ihrer Lehr- und Lernmethoden sowie ihrer Geschäftsmodelle, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.

Die Erhebungen des Projektes „Digitale Kompetenzen in der Weiterbildung“ haben insbesondere eine mangelnde Anpassungsfähigkeit an die Anforderungen der digitalen Transformation ergeben. Die Geschwindigkeit, mit der sich Technologien und Arbeitsprozesse verändern, stellen hohe Anforderungen an die Flexibilität und Innovationskraft der Unternehmen. Dafür fehlt es vielen Anbietern allerdings an ausreichendem technologischem Know-how. Die rasante Entwicklung digitaler Tools und Plattformen erfordert spezifisches Wissen und Fähigkeiten, um diese effektiv einzusetzen.

Die aktuelle Weiterbildungslandschaft deckt mit ihren aktuellen Angeboten den Weiterbildungsbedarf regionaler Unternehmen in Zeiten der digitalen Transformation nicht ausreichend ab. Es bedarf kleinteiliger, zeitlich unabhängiger und digital durchführbarer Lerninhalte, sogenannter „Nanos“, um eine flexible, zeit- und kosteneffiziente Weiterbildung in hoher Qualität anzubieten.

Insgesamt ist festzuhalten, dass die digitale Transformation eine Reihe von Herausforderungen für die Anbieter von Weiterbildungen in der Region SüdOstNiedersachsen mit sich bringt. Diese Probleme reichen von der mangelnden Anpassungsfähigkeit und dem fehlenden technologischen Know-how bis hin zur fehlenden technologischen Infrastruktur und der fehlenden Akzeptanz von digitalen Lernformaten. Die regionale Fachkräftestrategie erkennt diese Herausforderungen an und stellt die Bedeutung der Förderung und Unterstützung der Weiterbildungsanbieter bei der Bewältigung dieser Probleme heraus.


Aktivitäten/Vorgehen:

Die beschriebenen, durch die digitale Transformation verursachten Herausforderungen sowie die dabei entstehenden regionalen Bedürfnisse der Weiterbildungslandschaft sollen durch das Vorhaben „DiWeiWei“ adressiert werden. Es bündelt die Kompetenzen der Ostfalia Wolfenbüttel und der TU Braunschweig mit Akteuren aus der Weiterbildung im Raum SüdOstNiedersachsen.

In diesem Zusammenhang soll durch eine intensive Kooperation ein modernes und nachhaltiges Transformations- und Weiterbildungskonzept für die Gestaltung und Etablierung von modernen Weiterbildungsangeboten konzipiert, umgesetzt und erprobt werden. Aufgrund ihres digitalen Kerns ermöglichen die entstehenden Inhalte ein Höchstmaß an Verfügbarkeit bzw. Unabhängigkeit von Zeit und Ort sowie eine einfache Übersetzung in andere oder einfache Sprachen, wodurch eine gute Chancengleichheit erreicht werden kann.

Basierend auf der im Rahmen der Verstetigung auch offen zur Verfügung stehenden Analyse der (digitalen) Situation, der Infrastruktur (interne und externe Prozesse), der Mitarbeiter:innen und des Geschäftsmodells der Weiterbildungsunternehmen, soll zunächst eine Identifikation und Bewertung der Hemmnisse und Potenziale in den Unternehmen erfolgen.

In diesem Zusammenhang sollen gemeinsamen mit den Weiterbildungsanbieter:innen konkrete Handlungsempfehlungen erstellt werden, welche eine digitale Transformation des Unternehmens in allen Bereichen einleitet oder voranbringt (Strategische Ausrichtung, Sensibilisierung und Kompetenzvermittlung, Geschäftsmodell, Technologieeinsatz). Ein wichtiges Element dieser Maßnahmen stellt die Gestaltung des Nano-Lernkonzepts dar. In diesem Zusammenhang soll die eigenständige Gestaltung von neuen (Nano-)Lerneinheiten auf Basis aktueller und zukünftiger Bedürfnisse sowie die „Nanofizierung“ bestehender Lerninhalte ermöglicht werden.

Überdies zielt das Projekt darauf ab, auf Basis des Nanokonzepts und der hierbei neu entstehenden Produkte und Services, verschiedene Optionen für Geschäftsmodelle zur Sicherstellung wirtschaftlicher Nachhaltigkeit aufzuzeigen. Zudem sollen bestehendes Wissen und Lerninhalte in der Weiterbildungslandschaft untereinander geteilt und ausgetauscht werden, um kostenintensive Doppelforschung zu vermeiden und Synergien zu schaffen.

Es soll ein Nano-Marktplatz entstehen, welcher barrierefreie Austauschoptionen zwischen Weiterbildungsanbietern und anderen Unternehmen bzw. Institutionen auf neutralem Grund bietet. Die Nanolerninhalte sollen dabei plattformunabhängig auf den Systemen der Weiterbildungsanbieter und frei zugänglichen Systemen erstellt werden. Der Nano-Marktplatz selbst wird dabei von der TU Braunschweig betrieben, welche hierbei als Moderator, Mediator und Kontrollinstanz dient. Das insgesamt dabei entstehende Transformations- und Weiterbildungskonzept (Handlungsempfehlungen + Nano-Konzept) liefert konkret anwendbare Handlungsempfehlungen, bleibt aber gleichzeitig abstrakt genug, um von anderen Anbieter:innen ebenfalls angewendet zu werden. Eine Integration des „Nano Marktplatzes“ in die Arbeitsergebnisse des „Weiterbildungsverbundes SüdOstNiedersachsen“ („ko:nect“) ist anzustreben. Auf diese Weise soll ein freier Zugang und eine Verstetigung der Inhalte des Projektes ermöglicht werden.


Wichtige Erkenntnisse:

Hauptaufgabe der Dokumentation und Evaluation der Projektergebnisse ist, neben der digitalen Transformation der Weiterbilder insbesondere die Ableitung und Dissemination von praktischen Erkenntnissen sicherzustellen. Es werden verschiedene Ergebnistypen bzw. Nachweise für den Projektfortschritt angefertigt, z. B.: Auswertung der Status-Quo Analyse auf Basis von qualitativer/quantitativer Erhebung (Fragebögen, Interviews, Workshops), Maßnahmenkatalog samt Handlungsfeldern und Handlungsempfehlungen, Blaupause Nano-Template inkl. Anwendungsdokumentation als Dokument und Präsentation oder Workshop, Methodensammlung als Dokument, Präsentation oder Workshop, ausgearbeitetes Konzept inkl. Geschäftsmodell (Tausch,- Teilungs- und Bezahlkonzepte) zum Nano-Marktplatz, Prototypische Umsetzung des Nano-Marktplatzes, Qualitative/quantitative Evaluation der Nano-Lerneinheiten, Ergebnisdarstellung und Maßnahmenableitung, Abstrahierung und Generalisierung von Projektwissen zu dessen Veröffentlichung, Übertragung und Verstetigung in der Form von Best-Practices.


Fakten zum Projekt:

Wer fördert das Projekt? Land Niedersachsen, ESF+
Ggf. Regionales Fachkräftebündnis/ regionaler Fokus: Fachkräftebündnis SüdOstNiedersachsen
Zielgruppe: Regionale Weiterbilder
Branchenfokus: Weiterbildung
Projektträger/in:
Ggf. Kooperationspartner/innen,
beteiligte Akteure/innen:
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Projektlaufzeit:
Ggf. verstetigt seit:
15.11.2023 bis 14.11.2025
Ansprechpartner/in im Projekt: Prof. Dr. Ing. Udo Triltsch (u.triltsch@ostfalia.de),
Jean-Michel Meier (je.meier@ostfalia.de)
Mehr Informationen unter: Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften - Digitale Weiterbildung der Weiterbilder "DiWeiWei"


Für die Inhalte dieser Seite ist die Projektträgerin / der Projektträger verantwortlich.

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Stand: 22.08.2024

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