Berufliche Orientierung für „Grüne“ Berufe durch den „Impact Hub für Grüne Berufe“
Berufliche Orientierung für „Grüne“ Berufe durch den „Impact Hub für Grüne Berufe“
Kurzzusammenfassung des Projekts: Der „Impact Hub für Grüne Berufe“ wirkt als sozial innovatives Reallabor für nachhaltige Bildung im LandPark Lauenbrück dem Fachkräftemangel insbesondere im Bereich der „grünen“ Handwerksberufe entgegen. Über ein Netzwerk „Grüne Berufe“ soll der Ansatz modellhaft und übertragbar relevante Beiträge zur regionalen Entwicklung in den Handlungsfeldern „Bildung/Qualifizierung“, „Wettbewerbsfähigkeit“ und „Gesellschaftliche Teilhabe“ erzeugen. |
Ausgangslage:
Der Fachkräftemangel auch innerhalb „Grüner“ Berufe verstärkt sich zunehmend. Gerade in Zeiten der wachsenden Bedeutung von Klima- und Umweltschutz steigt jedoch der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften in „Grünen“ Handwerksberufen. Herkömmliche Herangehensweisen haben bislang wenig Erfolge erzielt und das Potenzial an möglichen, zur Ausbildung geeigneten Menschen wird bislang nur unzureichend ausgeschöpft.
Aktivitäten/Vorgehen:
Das Projekt „Impact Hub für Grüne Berufe“ (IPHGB) soll Jugendlichen und jungen Erwachsenen Einblicke in verschiedene Arbeitsbereiche innerhalb der „Grünen“ Berufe (Tierpfleger:in, Schreiner:in, Koch/Köchin, Gärtner:in, Imker:in, Naturpädagog:in, Hauswirtschafter:in) ermöglichen. Ziel ist, ihr Interesse für „Grüne“ Handwerksberufe zu wecken und eine neue Generation Auszubildender an diese Berufe heranzuführen und von einer Ausbildung zu überzeugen.
Im Fokus stehen Berufsorientierung, Integration und Chancengleichheit sowie der Ansatz, allgemein Begeisterung für „Grüne“ Berufe sowie das Thema Nachhaltigkeit zu wecken. Über einen Zeitraum von mindestens sechs Wochen begleiten die Teilnehmer:innen die Mitarbeitenden des LandPark Lauenbrück bei ihrer Arbeit in den Bereichen Holzarbeiten, Hauswirtschaft, Garten- und Parkpflege sowie Tierpflege und Imkerei.
Durch die Möglichkeit des Ausprobierens unterschiedlicher Handwerksberufe sollen Jugendliche und junge Erwachsene die verschiedenen Arbeitsbereiche so sechs Wochen lang in einem Reallabor ausprobieren und gemeinsam mit einem persönlichen Berufscoaching die möglichen Einstiege in „Grüne“ Berufe austesten.
Darüber hinaus soll der Impact Hub auch Personen aus Übergangssystemen (Studienabbrecher, Menschen mit Migrationshintergrund, etc.) ansprechen und ihnen die Möglichkeit des Ausprobierens unterschiedlicher Handwerksberufe ermöglichen, um dadurch sicherere Entscheidungen für ihre Berufswahl zu treffen.
Der Landschaftspark fungiert als Reallabor, das Arbeitsbereiche erlebbar macht und Ressourcen anbietet (z. B. Werkstätten, Küche, Produktionsbeete, Gewächshaus, Hochbeete etc.).
Durch eine begleitende Evaluation werden Erfolgsfaktoren für die Umsetzung der Berufsorientierung erarbeitet und als „Best-Practice-Ansatz“ zur Verfügung gestellt. Es soll ein Netzwerk „Grüne Berufe“ aufgebaut und durch die enge Zusammenarbeit mit Schulen, Institutionen und Fachkräftebündnissen sollen neuartige Strukturen in der Berufsorientierung entwickelt und erprobt werden.
Zusätzlich wird das Projekt z. B. durch die Teilnahme an einer landkreisweiten regionalen Ausbildungsmesse der Zielgruppe vorstellt. Daneben werden weitere Marketingaktivitäten entwickelt, um die nachhaltige Verstetigung voranzutreiben.
Wichtige Erkenntnisse:
Ein hoher Anteil an jungen Menschen ist für den Klimaschutz sensibilisiert. Der Impact Hub für Grüne Berufe dockt daher an den Werten vieler Jugendlicher an. Die regionalen Schulen begrüßen das sozial-innovative Angebot des Reallabors und haben bereits Kooperationen mit Klassen aus den Bereichen „Holz/Agrar“ sowie mit Sprach- und Integrationsklassen bis Mitte 2025 zugesagt. Allerdings ist die Verkehrsanbindung durch den öffentlichen Nahverkehr schlecht. Das ist, wie so oft im ländlichen Raum, ein Hemmnis für die Teilnehmenden und kann langfristig nur durch Shuttleverkehr behoben werden.
Gerade das aktive Selbermachen und Ausprobieren über einen Zeitraum von mindestens 6 Wochen im „geschützten Raum“ des LandPark Lauenbrück zeigt den jungen Menschen neue Perspektiven auf und weckt das Interesse an kreativem Arbeiten im Freien. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass eine sehr enge pädagogische und fachliche Begleitung der jungen Menschen unabdingbar ist, gerade bei schulisch schwachen Jugendlichen und jungen Menschen mit Migrationshintergrund. Das können Betriebe in einem Praktikum oft nicht in der nötigen Intensität leisten. Die zweite Erkenntnis: Auch anleitendes Projektpersonal ist auf dem Arbeitsmarkt im ländlichen Raum bereits schwer bis gar nicht mehr zu bekommen.
Der erste Zyklus des Projektes wurde Anfang Mai 2024 erfolgreich beendet. Die Teilnehmenden haben mit viel Spaß, Motivation und Engagement die grünen Arbeitsfelder für sich entdeckt. Aus dem familiären Umfeld der Jugendlichen erhielt das Projekt unaufgefordert positives Feedback für die spürbare Wirkung des Impact Hubs auf die Teilnehmenden. Bis Dezember 2024 haben zwei weitere Gruppen der BBS Rotenburg/Wümme das Angebot des IPHGB durchlaufen. Die 20 Teilnehmenden zweier Integrationsklassen konnten im Projekt über 12 Wochen teilnehmen und mit einem Teilnahmezertifikat abschließen.
Fakten zum Projekt:
Wer fördert das Projekt? | Gefördert aus ESF+-Mitteln der Richtline „Soziale Innovation“ des Niedersächsischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung |
Regionaler Fokus: | Landkreis Lüneburg |
Zielgruppe: | Insbesondere junge Menschen, Studienabbrecher, Menschen mit Migrationshintergrund im Amtsbezirk Lüneburg |
Branchenfokus: | „Grüne“ Handwerksberufe |
Projektträger/in: Ggf. Kooperationspartner/innen, beteiligte Akteure/innen: | LandPark Lauenbrück gGmbH Wildpark 1 27389 Lauenbrück www.landpark.de |
Projektlaufzeit: Ggf. verstetigt seit: | 01.11.2023 – 30.10.2026 |
Ansprechpartner/in im Projekt: | Katharine von Schiller |
Mehr Informationen unter: | https://www.landpark.de/projekte/impact-hub-im-landpark/ |
Für die Inhalte dieses Dokuments ist die Projektträgerin / der Projektträger verantwortlich.
Stand: 08.01.2025