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„Armut gemeinsam bewältigen“ – Zweite Regionalveranstaltung in Lüneburg zum Thema „Armutsentwicklung und Präventionsstrategien“

Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt: „Armut und soziale Ausgrenzung gemeinsam bekämpfen“


In Niedersachsen sind immer mehr Menschen von Armut bedroht. Fast jeder sechste Einwohner (15,9 Prozent) gilt nach den aktuellen Zahlen des Landesamtes für Statistik hierzulande als armutsgefährdet. Das ist ein halber Prozentpunkt mehr als noch im Jahr 2014. Besonders betroffen sind vor allem alleinerziehende Mütter und Väter sowie Kinder und Jugendliche. „Die Zahlen sprechen für sich“, so Sozialministerin Cornelia Rundt. „Es muss noch viel getan werden in Bund, Land und Kommunen. Wenn wir hier nicht gemeinsam massiv gegensteuern, werden sich die Probleme von heute morgen verschärfen. Das wird sich nicht nur auf den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft auswirken, sondern auch auf unseren Wirtschaftsstandort und die Qualität unserer Bildung.“

Was in Niedersachsen alles unternommen wird, um Armut sowie sozialer Ausgrenzung entgegenzusteuern, und wo noch Handlungsbedarf besteht, war gestern Thema der Regionalveranstaltung des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung in Kooperation mit der Hansestadt und dem Landkreis Lüneburg. Fachvorträge informierten über die Themen Armutsentwicklung und -bekämpfung, Integration von Zugewanderten, Ehrenamt und sozialraumorientierte Hilfe, zeigten neue Lösungsansätze auf und setzten Impulse.

Bei der Veranstaltung wurde die aktuelle „Handlungsorientierte Sozialberichtserstattung Niedersachsen“ (HSBN) vorgestellt – sie gibt den Akteuren der Armutsbekämpfung eine gesicherte Datengrundlage an die Hand und weist auf Problemfelder hin. Außerdem präsentierten sich auf einem Markt der Möglichkeiten zahlreiche Projekte, die sich erfolgreich für Chancengerechtigkeit engagieren: Neben vielen anderen Projekten waren das u.a. die Initiativen der Landesarmutskonferenz Niedersachsen, das Projekt „Viertelgestaltung – Forschung zum Sozialraum“ der LAG Soziale Brennpunkte, die „amikeco-Willkommensinitiative e.V.“, die sich für bessere Lebensbedingungen der Flüchtlinge in der Region einsetzt, das „Quartiersmanagement Lüneburg-Kaltenmoor“ mit Ideen für ein besseres Miteinander vor Ort und der „Herbergsverein Wohnen und Leben e.V.“ mit Angeboten der sozialen Wohnraumhilfe. Daneben stellten der Deutsche Kinderschutzbund Lüneburg oder der „Verein zur Unterstützung der Offenen Jugendarbeit“ der Samtgemeinde Amelinghausen ihre Projekte vor, mit denen sie sozialbenachteiligte Kinder und Jugendliche unterstützen.

„Auch wenn Lüneburg in der Armutsstatistik mit 15,1 Prozent unter dem Durchschnitt in Niedersachsen liegt, sind in Lüneburg ebenfalls viele Menschen von Armut betroffen, so dass eine angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und an Bildung kaum möglich ist“, sagte Pia Steinrücke, Dezernentin für Bildung, Jugend und Soziales bei der Hansestadt Lüneburg. „Leben in Armut bedeutet vor allem geringere bis keine Teilhabe. Dies führt zu materieller und sozialer Ausgrenzung, die Folge sind verringerte Bildungschancen, weniger soziale Kontakte, Anerkennung, Aufstiegschancen und Mitgestaltungsmöglichkeiten. Mit aufeinander aufbauenden Maßnahmen entlang der Bildungskette und durch Programme aus der Sozialen Stadt haben wir in Lüneburg aber auch schon eine gute Basis geschaffen, Teilhabechancen zu verbessern. Hier arbeiten wir eng mit allen Akteuren zusammen und beziehen vor allem auch die Betroffenen im Rahmen von Quartiersarbeit mit ein.“

Martin Wiese, Fachbereichsleiter Soziales beim Landkreis Lüneburg, bestätigte: „In Hansestadt und Landkreis Lüneburg verstehen wir Armutsbekämpfung als gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe. Diese Herausforderung können wir nur zusammen mit Partnerinnen und Partnern aus vielen Teilen der Gesellschaft bewältigen."

„Armutsbekämpfung heißt, dicke Bretter zu bohren. Wichtig ist, dass wir das Thema immer wieder präsent machen und uns über gute Projekte und Maßnahmen austauschen“, betonte Sozialministerin Rundt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen daher die Vernetzung der Vereine und Initiativen sowie eine Diskussionsrunde mit Ministerin Rundt und den Partnern der Veranstaltung über Probleme und Handlungsstrategien, wie der Weg zu mehr Chancengerechtigkeit geebnet werden kann.

Die aktuellen sowie frühere HSBN-Berichte finden Sie hier: http://www.ms.niedersachsen.de
Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
11.10.2016

Ansprechpartner/in:
Naila Eid

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