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Zweiter Landespsychiatriebericht veröffentlicht – Stabile Lage bei Einweisungen Philippi: „Menschen mit psychischen Erkrankungen früher und wirksamer unterstützen“

LandespsychiatrieberichtDie Lage bei den Einweisungen in eine psychiatrische Klinik nach dem Niedersächsischen Gesetz für psychisch Kranke (NPsychKG) ist stabil. Das zeigt der zweite niedersächsische Landespsychiatriebericht mit Stand 2022, den das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung heute veröffentlicht hat. Im Vergleich zu 2020 sind die Einweisungen in eine psychiatrische Klinik nach §§ 17 und 18 NPsychKG in den Jahren 2021 und 2022 nicht signifikant angestiegen (2020: 8.466; 2021: 8.258; 2022: 8.773). Auch die Gesamtzahl der in den 26 psychiatrischen Kliniken, die an der Pflichtversorgung teilnehmen, vollstationär behandelten Fälle zeigt keine auffälligen Entwicklungen (2020: 66.227; 2021: 64.471; 2022: 65.688).

Dies sei erst einmal eine gute Nachricht sagt Minister Philippi: „Der Bericht zeigt, dass es auch während der kritischen Phase der Corona-Pandemie gelungen ist, Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen so zu versorgen, dass eine Einweisung gegen den Willen der Betroffenen nicht vermehrt notwendig wurde trotz Pandemie-bedingter erschwerter Versorgungsbedingungen.“

Da die Anzahl der Einweisungen nach dem NPsychKG aber auch nicht gesunken sei, gebe es Handlungsbedarf bei der Unterstützung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen. Philippi: „Es ist unser Ziel, Menschen, die unter starker Beeinträchtigung ihrer psychischen Gesundheit leiden, früher und wirksamer zu unterstützen. Damit möchten wir präventiv die Anzahl der Fälle senken, bei denen aufgrund von Eigen- oder Fremdgefährdung im Rahmen einer psychischen Erkrankung eine Unterbringung gegen den Willen der Betroffenen notwendig wird. Hierfür bedarf es einer stark aufgestellten ambulanten Versorgung für Menschen mit komplexem psychiatrischen Hilfebedarf in den Kommunen. Das ist ein wichtiges Handlungsfeld für die kommenden Jahre. Eine verlässliche und qualitativ hochwertige psychiatrische Versorgungsstruktur ist eine wichtige Säule in unserem Gesundheitswesen.“

Niedersachsen veröffentlicht zum zweiten Mal einen Landespsychiatriebericht. Es ist damit bundesweit ein Vorreiterland. Der Landespsychiatriebericht gibt Auskunft über die Zusammensetzung und Tätigkeit der 44 Sozialpsychiatrischen Dienste im Land und er stellt die Anzahl der Unterbringungen nach dem NPsychKG dar. Es zeigt sich, dass sich die Anzahlen der Unterbringungen zwischen den Kommunen erheblich unterscheiden. Die Erklärungen für diese Unterschiede liegen nicht nur in der Bevölkerungsstruktur, sondern in den ganz individuellen Bedingungen der medizinischen und sozialen Versorgung sowie der Kooperation der Akteure von Hilfen für Menschen mit psychischen Erkrankungen vor Ort im Sozialpsychiatrischen Verbund.

Informationen und Hintergründe hierzu stellt der zweite Landespsychiatriebericht für die Jahre 2021 und 2022 zur Verfügung, der nun unter https://psychiatrieberichterstattung.de/ veröffentlicht wurde und auch der Anlage entnommen werden kann.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen
Landespsychiatriebericht 2021 2022

  Landespsychiatriebericht

Artikel-Informationen

erstellt am:
29.02.2024

Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher

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