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Sozialministerin Cornelia Rundt: „Ehrenamtliches Engagement hilft gegen Einsamkeit“

Abschlussbericht des Projekts „Einsamkeit und Ehrenamt im Alter“ liegt vor


„Viele Menschen leben im Alter allein, ehrenamtliches Engagement kann sie vor Vereinsamung bewahren.“ So bringt Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt das Ergebnis des Projekts „Einsamkeit und Ehrenamt im Alter“ auf den Punkt. „Ehrenamt ist im sozialen Bereich aber nur hilfreich, wenn gut ausgebildete Hauptamtliche eine hochwertige Grundversorgung sicherstellen und die Ehrenamtlichen unterstützen."

Den jetzt fertigen Abschlussbericht des Projekts legen die Hochschule Osnabrück und das Niedersächsische Sozialministerium gemeinsam vor. In den Modellregionen Papenburg, Osnabrück und Göttingen wurden ein Jahr lang systematisch die angebotenen Aktivitäten für Seniorinnen und Senioren erfasst und evaluiert. Zudem untersuchten die Osnabrücker Forscher unter Leitung der Professorin Elisabeth Leicht-Eckardt, in welchem Umfang und warum Seniorinnen und Senioren sich ehrenamtlich engagieren und wie sich diesbezüglich der Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand gestaltet.

Die Untersuchung brachte auch interessante Unterschiede zwischen den Modellregionen und den Geschlechtern zu Tage:

- Bei den Gründen, sich nicht zu engagieren, war zum Beispiel in Osnabrück der häufigste Grund „keine Zeit“. Stattdessen führten die Befragten in Papenburg eher „gesundheitliche Probleme“ an. In Göttingen spenden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tendenziell lieber für einen guten Zweck, anstatt sich zu engagieren. Bei den Bereichen, in denen sich Senioren am liebsten engagieren, wurde in Papenburg besonders häufig „Kirche und Religion“ genannt.

- Während Männer sich mehr für besondere Positionen in Vereinen und Verbänden interessieren, ist bei Frauen das Engagement in Selbsthilfegruppen, Bürgerinitiativen und Projekten sowie bei der Kirche ausgeprägter. In der Studie heißt es dazu: „Eine Erklärung für diese Unterschiede wäre, dass Männer eher das ,alte Ehrenamt’ bevorzugen und Frauen das ,neue’. Auch Stricker (2007, S. 107 f.) stellt in diesem Zusammenhang fest, dass Frauen in sozialen und kirchlichen Bereichen sowie in Selbsthilfegruppen stärker vertreten sind, während prestigeträchtige Ehrenämter eher von Männern bevorzugt werden.“

„Eine Erkenntnis des Projekts ,Einsamkeit und Ehrenamt im Alter’ ist, dass ältere Menschen detaillierte Informationen dazu benötigen, für was sie sich unter welchen Bedingungen wo engagieren können“, sagt Sozialministerin Cornelia Rundt. Hier können beispielsweise die Freiwilligenagenturen zu mehr Übersichtlichkeit beitragen.

„Wir sind gerade dabei, das Beratungsangebot für ältere Menschen in Niedersachsen auszubauen“, erklärt die Sozialministerin. Wichtig sei, dass Freiwilligen-Angebote nicht die professionellen und qualitativ hochwertigen Dienstleistungen im sozialen Bereich ersetzen, sondern diese ergänzen.

Projektpartner von „Einsamkeit und Ehrenamt im Alter“ sind die Gesundheitsregion Göttingen, die Freiwilligenagentur Osnabrück und der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer Papenburg.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Uwe Hildebrandt

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