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Neue Frühförderung für Kinder mit Hörschädigung startet

Dr. Andreas Philippi: „Kleine Kinder benötigen eine besondere Form von Förderung und Behandlung. Betroffene Familien haben jetzt eine zentrale und vor allem hoch qualifizierte Anlaufstelle“


Ab sofort gibt es in Oldenburg eine Frühförderstelle für hörgeschädigte Kinder im Vorschulalter. Als erste und bislang einzige in Niedersachsen, hat die Interdisziplinäre Frühförderstelle Hören am Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Oldenburg (IFF Hören) ihre Arbeit aufgenommen.

„Kleine Kinder benötigen eine besondere Form von Förderung und Behandlung. Mit der IFF Hören haben die betroffenen Familien jetzt eine zentrale und vor allem hoch qualifizierte Anlaufstelle. Ich freue mich sehr, dass wir Kinder mit Hörschädigung und ihre Familien so noch besser auf ihrem Weg in eine selbstbestimmte Lebensführung unterstützen können. Die individuelle Unterstützung ebnet den Weg für eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“, erklärt der Niedersächsische Sozialminister Dr. Andreas Philippi. Ziel der Förderung ist eine drohende oder bereits eingetretene Behinderung durch gezielte Förder- und Behandlungsmaßnahmen auszugleichen oder abzumildern.

Kinder mit einer Hörschädigung stehen einer besonders hohen Kommunikationsbarriere gegenüber. Sie benötigen intensive Förder- und Behandlungsangebote von unterschiedlichen Leistungsträgern, damit die Entwicklung der kommunikativen Kompetenzen bestmöglich stattfinden kann. Für betroffene Eltern und Familienangehörige ist nach der Diagnose oft nicht bekannt, welche Stellen Förderung und Beratung anbieten. Dabei ist ein möglichst früher Beginn der Fördermaßnahmen von zentraler Bedeutung, denn im Kleinkindalter werden wichtige Weichen für die Entwicklung gestellt. Je früher den Kindern geholfen wird, desto höher sind die Chancen für eine erfolgsversprechende Förderung und Therapie.

In der IFF Hören arbeiten Fachkräfte aus den unterschiedlichsten pädagogischen, medizinischen und therapeutischen Disziplinen wie Hörgeschädigtenpädagogik, Heilpädagogik, Logopädie/Sprachheilpädagogik, Pädaudiologie/HNO-Medizin, Pädiatrie (Kinderheilkunde), Pädakustik, Pädagogische Audiologie, Physiotherapie, Ergotherapie und Psychologie zusammen. Diese entwickeln unter Einbeziehung aller Disziplinen eine einzelfallbezogene Hilfeplanung, beraten die betroffenen Eltern, Kinder und Familienangehörige über die bestmögliche Förderung und Therapie und führen diese auch durch. Die Förder-, Therapie- und Beratungsangebote für das einzelne Kind werden dabei interdisziplinär aufeinander abgestimmt. Für betroffene Kinder und Familien ist es ein großer Gewinn, in der IFF Hören die Leistungen als Komplexleistung wie aus einer Hand zu erhalten.

Die IFF Hören arbeitet in eigenen Therapieräumen, in Praxisräumen kooperierender Ergo- und Physiotherapiepraxen sowie im Elternhaus. Arbeitsschwerpunkte sind die Unterstützung der Hör-, Kommunikations- und Sprachentwicklung, eine optimale technische Versorgung und Anpassung der Hörhilfen sowie die Begleitung der Eltern.

Marco Noël, Direktor des LBZH Oldenburg blickt positiv auf das neue Angebot und führt dazu aus: „Es freut mich, dass wir mit der IFF Hören im LBZH OL die Möglichkeit geschaffen haben, Kindern mit einer Hörschädigung im interdisziplinären Team eine bedarfsgerechte Förderung und Behandlung anbieten zu können“.

Vertragspartner des LBZH Oldenburg für die IFF Hören sind die Stadt Oldenburg sowie die niedersächsischen Krankenkassen.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite
https://www.lbzh-ol.niedersachsen.de/startseite/iff_horen/


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erstellt am:
30.01.2023

Ansprechpartner/in:
Pressestelle

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