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Zugewanderte Fachkräfte besser unterstützen: Integrationsministerkonferenz fasst Beschlüsse auf Initiative Niedersachsens

Die Rahmenbedingungen für zugewanderte Fachkräfte in Deutschland müssen weiter verbessert werden. So lautet die einschlägige Forderung der Integrationsministerinnen und
-minister von Bund und Ländern. Auf Initiative Niedersachsens beschäftigte sich die gestrige Konferenz mit den erforderlichen Bedingungen für den Weg in den Arbeitsmarkt sowie die dabei nötige Chancengerechtigkeit. Im Mittelpunkt standen vier von Niedersachsen eingebrachte Anträge zu den Themen „Integrationskurse, Sprachförderung“ sowie „Arbeit und Ausbildung“. Sie fanden die einstimmige Unterstützung der Länder.

„Ein zentraler Schritt für eine berufliche Perspektive in Deutschland ist die Anerkennung der im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen. Dabei müssen die Antragstellerinnen und Antragsteller bestmöglich, beispielsweise durch eine fundierte Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung, unterstützt werden“, so Niedersachsens Integrationsministerin Daniela Behrens. Hier haben die Landesnetzwerke im Bundesprogramm „Integration durch Qualifikation (IQ)“ mit ihren Leistungen einen besonderen Stellenwert. „Der Bund muss diese bewährten Strukturen verstetigen, die Anerkennungsberatung wird dauerhaft benötigt. Deswegen braucht es ein Regelangebot mit qualitativ hochwertigen Leistungen. Eine klare bundesseitige Struktur bedeutet eine Säule zur Unterstützung der Anerkennungsverfahren, eine zweite sind die ergänzenden Maßnahmen der Länder.“ Niedersachsen wird sein Engagement entsprechend ausrichten und benötigt hierfür Planungssicherheit.

Für die beruflichen Anerkennungsverfahren ist zudem eine ausreichende finanzielle Unterstützung von Antragstellenden wichtig, die die Gebühren und eventuell anfallende Kosten für die weitere Qualifizierung nicht aufbringen können. Hierauf ist ein weiterer durch Niedersachsen veranlasster Beschluss gerichtet. „Erfolgreiche Anerkennungsverfahren sind ein Mehrwert für die Betroffenen selbst und gleichermaßen für die Gesellschaft“, betont Ministerin Behrens. „Die von Zugewanderten mitgebrachten Qualifikationen und Erfahrungen stellen ein großes Potential für eine Unternehmenslandschaft dar, die zunehmend vor einem Fachkräftemangel steht.“ Die finanzielle Unterstützung der Anerkennungsverfahren durch den Bund sollte nach dem Beschluss der Integrationsministerkonferenz weiter ausgebaut werden.

„Wir dürfen nicht jedoch nur auf Personen mit formal abgeschlossenen Berufsausbildungen schauen, die ein Anerkennungsverfahren nutzen können. Viel stärker als bislang müssen auch Arbeitnehmerinnen und -nehmer mit non-formal und informell erworbenen Berufskompetenzen in den Blick genommen werden“, erläutert Behrens einen weiteren angenommenen niedersächsischen Beschlussantrag. „Benötigt wird ein allgemeines Regelinstrument, das unabhängig davon besteht, wo die Kompetenzen erworben worden sind. Profitieren könnten Zugewanderte genauso wie berufliche Quereinsteigerinnen und
-einsteiger sowie Berufstätige ohne abgeschlossene Ausbildung“, führt die Ministerin aus. Der Beschluss beschreibt einen Ansatz, der von der Kompetenzfeststellung über mögliche weitere Qualifizierungen bis zu einem anerkannten Berufsabschluss führen könnte und durch Bund und Länder gemeinsam erarbeitet werden sollte.

Ein weiterer durch Niedersachsen erwirkter Konferenzbeschluss thematisiert die Sprachanforderungen in der Ausbildung und im Beruf für Zuwanderinnen und Zuwanderer. Ministerin Behrens begrüßt den weitgefassten Ansatz des Gesamtprogramms Sprache des Bundes zur Vermittlung deutscher Sprachkenntnisse. Allerdings stellt sie fest: „Die Deutschsprachförderverordnung des Bundes schließt Auszubildende in der schulischen Berufsbildung aus. Diese Ungleichbehandlung muss schnellstmöglich durch eine Änderung der Verordnung beseitigt werden. Gerade die Berufsausbildung bedeutet für die jungen Menschen den Einstieg in ihre nachhaltige gesellschaftliche Integration. Sie sollte nicht behindert, sondern nach Kräften unterstützt werden.“ Mit dem Beschluss appelliert die Integrationsministerkonferenz erneut entsprechend an den Bund.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.integrationsministerkonferenz.de

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
30.04.2021

Ansprechpartner/in:
Stefanie Geisler

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