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Präventionsstelle gegen neo-salafistische Radikalisierung zieht Bilanz

Die landesweit tätige Beratungsstelle des „Vereins für jugend- und familienpädagogische Beratung Niedersachen – beRATen e.V.“ hat heute gut ein Jahr nach ihrer Einrichtung Bilanz gezogen. Seit dem 8. April 2015 hat das vierköpfige Team der Präventionsstelle gegen neo-salafistische Radikalisierung 74 Beratungsfälle bearbeitet, zurzeit in Bearbeitung sind noch 43 Fälle. In den ersten Monaten dieses Jahres ist ein Zuwachs von rund 30 Prozent zu verzeichnen.

„Dies weist auf eine zunehmende Sensibilisierung in der Bevölkerung hin“, so Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt. „Uns allen ist bewusst, dass der Salafismus die derzeit dynamischste islamistische Bewegung weltweit ist. „.Die Attraktivität der radikalen und zum Teil auch gewaltbereiten Ideologie des Neo-Salafismus ist kein rein religiöses, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem, dem wir entschlossen und vor allem frühzeitig entgegentreten müssen. Wir müssen unsere Jugend vor der Radikalisierung schützen. Deshalb haben wir in Niedersachsen vor einem Jahr diese Präventionsstelle ins Leben gerufen, die sich erfolgreich etabliert hat. Ich danke DITIB und Schura dafür, dass sie hier gemeinsam mit dem Land Verantwortung übernehmen und für die gute Zusammenarbeit.“

Die Erfahrung zeigt, dass die Fälle vor allem von Familienangehörigen, aus dem sozialen Umfeld und dem schulischen Bereich, aber auch von Behörden, zum Beispiel den Sicherheitsbehörden oder der Jugendhilfe an die Berater herangetragen werden. „Es gab auch viele Anfragen und großes Interesse aus der muslimischen Community bezüglich der Beratungsstelle, weil das Thema in den Jugendgruppen reges Interesse findet und noch nicht überall eine Sensibilisierung stattfinden konnte“, ergänzt Vereinsvorsitzende Emine Oǧuz.

Neben den Beratungsfällen kümmert sich das Team der Beratungsstelle darum, das Wissen und die Erfahrungen aus der Präventionsarbeit weiterzutragen – zum Beispiel an Schulen oder in den Bereich der Jugendhilfe. „Das Format der Beratungsstelle hat sich klar bewährt“, so der Leiter des Beratungsteams Christian Hantel. „Die Beratungsstelle hat sich mit großem Erfolg in der niedersächsischen Präventionslandschaft etabliert. Es besteht ein hoher Bedarf an Hilfs-und Unterstützungsangeboten. Vor allem besteht eine Nachfrage von ratsuchenden Familien und Angehörigen. Aber auch Fachkräfte in Schule und Jugendhilfe bzw. andere betroffene Stellen sind Beratungsnehmer.“

Gründungsmitglieder von „beRATen“ sind die islamischen Verbände DITIB und Schura, das Land Niedersachsen, der Niedersächsische Städtetag, die Universität Osnabrück, der Landesjugendring sowie Vertreter der Wohlfahrtsverbände und des Landespräventionsrats. Das Niedersächsische Sozialministerium stellt für Maßnahmen zur Prävention neo-salafistischer Radikalisierung im Jahr 2016 rund 500.000 Euro zur Verfügung. Die Beratungsstelle hat ihren Sitz in Hannover, die Beratungskräfte sind bedarfsgerecht und flexibel in Niedersachsen unterwegs und gehen vor Ort ihrer Tätigkeit nach.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
19.04.2016

Ansprechpartner/in:
Frau Heinke Traeger

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