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Mehr Unterstützung für von Gewalt betroffene Frauen

Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey und Niedersachsens Frauenministerin Dr. Carola Reimann besuchen Frauenhaus und Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt in Verden


Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey und die Niedersächsische Landesgleichstellungsministerin Dr. Carola Reimann haben in Verden ein Frauenhaus und die Beratungs- und Interventionsstelle BISS besucht.

Gewalt, die oft in den eigenen vier Wänden stattfindet, also an einem Ort, wo man sich eigentlich sicher fühlen sollte, ist leider für viele Frauen und ihre Kinder Realität. Allein 2016 waren fast 110.000 Frauen in Deutschland von Partnerschaftsgewalt betroffen – und das sind nur die Fälle, die der Polizei gemeldet werden. Die Dunkelziffer ist weitaus höher.

Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey: „Diese Frauen brauchen dringend Schutz. Der Staat muss dafür sorgen, dass es genügend Angebote gibt, um Frauen in Notmomenten aufzufangen und ihnen dabei zu helfen, sich dauerhaft aus Gewaltsituationen zu befreien. Darum plane ich ein Aktionsprogramm gegen Gewalt an Frauen. Mein Ziel ist der Ausbau und die finanzielle Absicherung der Arbeit von Frauenhäusern und ambulanten Hilfs- und Betreuungseinrichtungen. Ich werde deshalb einen Runden Tisch einberufen, an dem Bund, Länder und Kommunen gemeinsam mit Praktikern über sinnvolle und notwendige Maßnahmen beraten. Wichtig ist mir, dass wir ganz konkret etwas verbessern. Zu den finanziellen Mitteln bin ich bereits mit dem Bundesfinanzminister im Gespräch.

Wir brauchen eine Lösung, die auch langfristig trägt. Das wird nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen. Darum will ich, dass Bund, Länder und Kommunen eng zusammen arbeiten.“

In Niedersachsen suchen jährlich im Durchschnitt 2.200 Frauen mit 2.000 Kindern Schutz und Unterstützung in Frauenhäusern. Allein das Frauenhaus und die Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS) im Landkreis Verden unterstützen Frauen und Kinder jährlich in rund 300 Fällen von innerfamiliärer Gewalt.

Dr. Carola Reimann, Niedersachsens Frauenministerin:

„Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ein schwerwiegendes Problem – bundesweit und auch hier in Niedersachsen. In Niedersachsen haben wir mit 41 Frauenhäusern und 43 Gewaltberatungsstellen sowie 29 Beratungs- und Interventionsstellen ein flächendeckendes und gut funktionierendes Unterstützungssystem, das wir weiter sichern wollen. Mir ist wichtig, dass Frauen in großer Not Unterstützung erhalten und deshalb sollten wir am Runden Tisch auch darüber beraten, wie wir zu einem Rechtsanspruch auf Schutz vor Gewalt kommen.“

Bundesweit finden jedes Jahr über 34.000 gewaltbetroffene Frauen mit ihren Kindern Zuflucht in einem der rund 350 Frauenhäuser sowie einer der 40 Schutz- bzw. Zufluchtswohnungen. Darüber hinaus gibt es mittlerweile mehr als 800 Fachberatungsstellen bei Gewalt gegen Frauen in ganz Deutschland. Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen bietet unter der Telefonnummer 08000 116 016 rund um die Uhr, anonym und in 18 Sprachen Beratung an.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
08.06.2018
zuletzt aktualisiert am:
11.06.2018

Ansprechpartner/in:
Naila Eid

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