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Demenzkranke im Krankenhaus besser versorgen: Land fördert Modellprojekte mit 1,5 Millionen Euro

Gesundheitsministerin Carola Reimann: „Es braucht neue Ideen und innovative Maßnahmen, um besser auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen. Daher wollen wir entsprechende Modellprojekte finanziell fördern.“


Die Versorgung von demenzkranken Patienten während eines Krankenhausaufenthalts soll sich in Niedersachsen weiter verbessern. Gesundheitsministerin Carola Reimann will die Krankenhäuser dabei finanziell unterstützen: „Wenn ein an Demenz erkrankter Mensch ins Krankenhaus muss, ist das sowohl für den Patienten selbst als auch für Angehörige und Beschäftigte eine große Herausforderung. Es braucht neue Ideen und innovative Maßnahmen, um besser auf die Bedürfnisse der Betroffenen einzugehen. Daher wollen wir entsprechende Modellprojekte finanziell fördern.“ Die Mittel werden im Rahmen eines Wettbewerbs ausgelobt. Insgesamt stehen 1,5 Millionen zur Verfügung.

Teilnehmen können alle Krankenhäuser in Niedersachsen. Kooperationen mit anderen Stellen, Verbänden und Einrichtungen außerhalb des Krankenhauses sind ebenfalls möglich. Gefördert werden neben baulichen Maßnahmen auch präventive und pflegerische Projekte sowie Betreuungsangebote durch Ehrenamtliche oder Angehörige. Alle Maßnahmen und Ideen sind willkommen, die die Situation von Demenzkranken während eines stationären Krankenhausaufenthaltes nachhaltig verbessern und die modellhaft im Krankenhaus erprobt werden können.

Eine Jury aus unabhängigen Fachleuten entscheidet über die Vorschläge. Die geförderten Projekte werden im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung des Landes Niedersachsen mit der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen sowie der Alzheimer Gesellschaft Niedersachsen am 18. September 2019 bekannt gegeben.

Hintergrund und Service

In Niedersachsen sind heute schon mehr als 150.000 Menschen im Alter von über 65 Jahren von Demenz betroffen. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und einer immer älterwerdenden Gesellschaft wird die Anzahl an Demenz erkrankter Menschen weiter steigen.

Gerade die gesundheitliche Versorgung von Menschen mit einer Demenzerkrankung im Krankenhaus ist eine besondere Herausforderung für Angehörige und für die Beschäftigten. Denn Demenzerkrankte reagieren im Krankenhaus oft mit Angst und Unruhe oder versuchen, die Klinik zu verlassen. Sie haben oftmals keine Krankheitseinsicht und können je nach Krankheitsstadium häufig auch keine Auskunft über sich, ihre Beschwerden und Wünsche geben. Ebenso fällt es ihnen schwer, bei der Erstellung einer Diagnose, der Entscheidung über eine Behandlung, der Körperpflege oder bei der Einnahme von Mahlzeiten mitzuwirken.

Alle Informationen rund um Förderung von Modellprojekten zur besseren Versorgung Demenzerkrankter während eines stationären Krankenhausaufenthaltes gibt es im Internet unter www.ms.niedersachen.de
Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
09.04.2019
zuletzt aktualisiert am:
22.07.2019

Ansprechpartner/in:
Stefanie Geisler

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