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Karl-Heinz Janssen: DIE VOLKSHOCHSCHULE - Partner für Engagement

Die Volkshochschule ist ein Ort der Begegnung und der öffentlichen Verständigung. Es gehört zu ihrem Selbstverständnis, die Demokratiefähigkeit zu stärken und Menschen zu verantwortungsbewusster Teilnahme in der Gesellschaft zu ermutigen. Die Förderung von bürgerschaftlichem Engagement findet unmittelbare Resonanz in dem Programmangebot der Volkshochschule. Viele Selbsthilfegruppen haben in der VHS ihren Anfang genommen. Neben dieser Selbsthilfeunterstützung ist die VHS auch Weiterbildungspartner für ehrenamtliches Engagement, indem sie Fort- und Weiterbildungsseminare anbietet, die konkret auf ehrenamtliche Tätigkeiten in unterschiedlichen Bereichen vorbereiten. Einige Beispiele: Schulelternvertretung, Schöffentätigkeit, Jugendgruppenleitung, Suchtkrankenhilfe, Familienhilfe, Altenhilfe, Landschaftswarte, Freizeitmüller (zur Erhaltung der alten Windmühlen). Der Aspekt der Weiterbildung gewinnt in der modernen Ehrenamtlichkeit an Bedeutung. Die Bereitschaft zum Engagement ist zunehmend verknüpft mit höheren Qualitätsansprüchen, das Bild des wohlmeinenden Laien als Prototyp eines Ehrenamtlichen ist nicht mehr zeitgemäß. Vor diesem Hintergrund hat die Kreisvolkshochschule Norden seit Oktober 1997 das Projekt "Freiwilligenzentrale" für ehrenamtliche/freiwillige Tätigkeit initiiert. Die Einrichtung ist mit einem Mitarbeiter besetzt, dessen Stelle von der Arbeitsverwaltung für zwei Jahre gefördert wird. Verantwortlich begleitet wird das Projekt von einem pädagogischen Mitarbeiter der Kreisvolkshochschule. Der Arbeitsschwerpunkt besteht darin, Personen, die sich für ein Ehrenamt oder eine freiwillige Tätigkeit interessieren, zu beraten und an gemeinnützige Organisationen zu vermitteln. Die Freiwilligenzentrale bietet eine große Auswahl an Betätigungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen: soziale Arbeit, Natur- und Landschaftsschutz, Tierschutz, Kulturarbeit, Sport, Fahrdienste, Verwaltungsarbeit usw. Die gemeinnützigen Organisationen und Vereine melden ihre Wünsche bei der Freiwilligenzentrale an. Hierzu muss ein Fragebogen beantwortet werden, der über Aufgaben, Zeitraum, Ansprechpartner usw. Auskunft gibt, aber auch den gemeinnützigen Zweck der Tätigkeit hinterfragt. Die potentiellen Helferinnen und Helfer erhalten bei Interesse an einer bestimmten Einsatzstelle allgemeine Informationen. Alle näheren Absprachen treffen die interessierten Helferinnen und Helfer mit der entsprechenden Organisation. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass eine Beratung der interessierten Einrichtungen sehr wichtig ist. Vielfach sind diese unzureichend vorbereitet, um Freiwillige in bestehende Strukturen und Arbeitsfelder zu integrieren. Ein weiteres Arbeitsfeld der Freiwilligenzentrale ist die Öffentlichkeitsarbeit. Gezielte Öffentlichkeitsarbeit soll das Interesse für freiwillige/ehrenamtliche Tätigkeit wecken und zu einer größeren öffentlichen Anerkennung ehrenamtlicher Tätigkeit beitragen. Abschließend lässt sich feststellen, dass die Freiwilligenzentrale der Kreisvolkshochschule als organisationsunabhängige, neutrale Stelle breite Akzeptanz und Resonanz findet. Sie befindet sich jedoch noch in der Aufbauphase und die weitere Entwicklung ist davon abhängig, in wie weit ausreichende Rahmenbedingungen die Arbeit zukünftig absichern.

Karl-Heinz Janssen, Fachbereichsleiter der Kreisvolkshochschule Norden

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