Statement des Niedersächsischen Integrationsministers und Vorsitzenden der Integrationsministerkonferenz, Dr. Andreas Philippi, anlässlich des Weltflüchtlingstages
Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni bekräftigt der Niedersächsische Integrationsminister und Vorsitzende der Integrationsministerkonferenz, Dr. Andreas Philippi:
„Kriegerische Auseinandersetzungen und Krisen halten an. Über 120 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Deshalb haben sich die Länder bei der 20. Integrationsministerkonferenz einstimmig zur humanitären Verantwortung für Geflüchtete bekannt. Unser Grundgesetz und unsere europäischen Werte sind Grundlage und Verpflichtung, Menschen Zuflucht vor politischer Verfolgung, Krieg und Gewalt zu bieten.“
Den hier ankommenden Geflüchteten müssten Perspektiven eröffnet werden, so der Minister. „Unsere Aufgabe ist nicht nur, den Menschen Schutz zu geben. Für alle wichtig ist, dass wir sie gut integrieren und wo möglich, in Beschäftigung bringen. Das ist angesichts des Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklung in unserem eigenen Interesse.“ Deutschland habe dafür eine leistungsfähige Integrationsstruktur geschaffen, in guter Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen.
Spracherwerb, Arbeit und Ausbildung seien entscheidende Schlüssel, um in Deutschland Fuß zu fassen. Unter dem Motto „Zusammen leben – zusammen arbeiten“ habe die Integrationsministerkonferenz mit zahlreichen Beschlüssen, Verbesserungen und Weiterentwicklungen für eine nachhaltige Integration von zugewanderten Menschen angeregt.
„Eine gute Willkommenskultur und das Engagement vieler Freiwilliger tragen entscheidend dazu bei, dass die Integration von Geflüchteten gelingt“, so der Minister weiter. „Die Erinnerung an die eigene Geschichte, 80 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges, zeigen, dass Flucht und Vertreibung eine Aufgabe für uns alle sind.“
Hintergrund:
Der jährlich am 20. Juni stattfindende Weltflüchtlingstag wurde von den Vereinten Nationen im Jahr 2001 ins Leben gerufen und soll auf die Situation von Geflüchteten aufmerksam machen. Dabei geht es vor allem um die Herausforderungen, vor denen geflüchtete Menschen stehen, aber auch um ihre Rechte und Bedürfnisse. Die zentrale Botschaft: Jeder Mensch, unabhängig von seiner Herkunft oder seinem Status, hat das Recht auf ein würdevolles Leben.
Nach aktuellen Angaben des Global Trends Reports von UNHCR steigt die Zahl der geflüchteten Menschen weltweit kontinuierlich an – nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Konflikte und kriegerischen Auseinandersetzungen, wie beispielsweise in Afghanistan, Gaza, Südsudan, Sudan, Syrien und der Ukraine. So waren Ende 2024 rund 123 Millionen Menschen auf der Flucht, was einen Anstieg von sieben Millionen Menschen in nur einem Jahr bedeutet. Darunter befanden sich etwa 31 Millionen Menschen, die ihre Heimatländer wegen Krieg oder Vertreibung verlassen mussten sowie 73,5 Millionen Menschen, die innerhalb ihrer eigenen Landesgrenzen auf der Flucht waren. Allein 40 Prozent von ihnen waren minderjährig, als besonders betroffen gelten insbesondere Frauen und Mädchen (Stand: Juni 2025).
Gleichzeitig findet in Deutschland seit 2015 am 20. Juni auch der Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung statt.
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erstellt am:
20.06.2025
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