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Stärkung der Langzeitversorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen: Niedersachsen startet Innovationsfonds-Projekt „CLOSED“

Philippi: „Versorgung für Menschen mit psychischen Erkrankungen zielorientiert gestalten und den Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben erleichtern“

Um die Langzeitversorgung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen zu stärken, startet in Niedersachsen zum 01. Januar 2026 unter breiter wissenschaftlicher Begleitung das Gesundheitsprojekt „CLOSED“. Das über den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) geförderte Projekt soll neue Erkenntnisse liefern zu Personen, die häufig oder innerhalb eines längeren Zeitraums in geschlossenen psychiatrischen Einrichtungen behandelt werden. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht u.a. die Auswertung von Versorgungs- und Betreuungsverläufen, eine Risikoanalyse für ungünstige Verläufe sowie eine bessere Berücksichtigung der Bedarfe von Langeiterkrankten. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, das medizinische Angebot weiterzuentwickeln und stärker an die Bedürfnisse der Betroffenen anzupassen. Darüber hinaus sollen auf diese Weise Überlastungen von Akutkliniken durch Fehlbelegungen vermieden und letztlich die Versorgungsqualität aller Patientinnen und Patienten erhöht werden.


„Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen sehen sich in unserem Gesundheitssystem mit großen Herausforderungen konfrontiert“, erklärt Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi. „Zum einen fehlen geeignete ambulante und vor allem aufsuchende Versorgungsstrukturen, die auf ihre Bedarfe zugeschnitten sind. Das schwächt die Möglichkeiten, schweren Krankheitsverläufen vorzubeugen. Zum anderen führt der angespannte Wohnungsmarkt dazu, dass Menschen, die aufgrund ihrer psychischen Erkrankung nicht alleine wohnen können, keine aufnehmende Heimeinrichtung finden. Sie verbleiben in den Akutkliniken. Mit den aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnissen wollen wir die Versorgung für chronisch sowie schwer erkrankte Menschen mit psychischen Erkrankungen zielorientierter gestalten und ihnen den Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben erleichtern.“

Unter Federführung des Niedersächsischen Gesundheitsministeriums und des aQua-Instituts aus Göttingen sind an dem Projekt das Center für Health Economics Research Hannover (CHERH) der Leibniz Universität Hannover, die AOK Niedersachsen, das Zentrum für seelische Gesundheit der Universitätsklinik der Medizinischen Hochschule Brandenburg sowie die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes und Jugendalters der Universitätsklinik Köln beteiligt. Die Laufzeit des Projekts ist für drei Jahre angesetzt.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
11.12.2025

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