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Staatssekretärin Dr. Arbogast überreicht Fördermittelbescheid – 35,5 Millionen Euro für die Zentralisierung des Städtischen Klinikums Braunschweig

Es ist eine weitere Etappe des Braunschweiger Klinikums auf dem Weg zu einer zeitgemäßen Zentralklinik, die vom Land Niedersachsen finanziell unterstützt wird.

Dr. Christine Arbogast, Staatssekretärin im Niedersächsischen Gesundheitsministerium, überreichte für die Zusammenführung der Klinik von drei auf zwei Standorte am heutigen Freitag einen Fördermittelbescheid in Höhe von 35,5 Millionen Euro. Diese finanzielle Unterstützung setzt sich aus 24 Millionen Euro aus dem Investitionsprogramm und weiteren 11,5 Millionen Euro für Baupreissteigerungen zusammen. Bereits in der Vergangenheit hatte das Land das Braunschweiger Klinikum mit 144,4 Millionen Euro bei dem Projekt unterstützt, so dass die durch das Land geförderte Summe damit bei insgesamt 179,9 Millionen Euro liegt. Die enormen Umbaumaßnahmen sind erforderlich, da an allen bisherigen drei Standorten in den bestehenden Gebäuden eine klinische Betriebsführung nach aktuellen und zukünftigen Standards nicht mehr möglich ist. Mit hohen Investitionen unterstützt das Land diesen Modernisierungsprozess, um die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft zu gewährleisten. Dr. Christine Arbogast betonte:

"Seit vielen Jahren erlebt das Klinikum einen umfangreichen Modernisierungs- und Konzentrationsprozess – ein enormer finanzieller Kraftakt für die Stadt Braunschweig und eine emotionale Herausforderung für die Beschäftigten. Dieser ‚Langstreckenlauf‘ ist nur durch die gemeinsame Anstrengung aller möglich, die das Ziel vor Augen haben, dass Patientinnen und Patienten auch in Zukunft eine hochwertige medizinische Versorgung erhalten. Das Land wird seinen Beitrag dazu leisten."

Alle Bauaktivitäten finden im laufenden Klinikbetrieb statt. Der geplante Neubau ermöglicht die schrittweise Verlagerung von Funktionseinheiten aus Bestandsgebäuden, gefolgt von deren Rückbau für den nächsten Neubau. Um finanzielle Sicherheit für diese Bauvorhaben zu gewährleisten, initiierte die Landesregierung ein Sonderinvestitionsprogramm.

Staatssekretärin Dr. Christine Arbogast bekräftigte:

"In den Planungs- und Bauprozessen sind teilweise erhebliche Kostensteigerungen aufgetreten. Die Landesregierung übernimmt ihre Verantwortung und stellt bei Bedarf nach Möglichkeit zusätzliche Mittel bereit, wie im Fall dieses wichtigen Projekts."

Im Rahmen der Baumaßnahmen ist es Dr. Thorsten Kornblum, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, wichtig, dass die Versorgung der Patientinnen und Patienten immer gewährleistet ist:

Die bauliche Gesamterneuerung unseres Städtischen Klinikums ist ein hoch komplexer Vorgang, der eine intensive Steuerung und geschickte Staffelung der Bauabläufe erfordert, damit die Versorgung der Bevölkerung nicht beeinträchtigt wird. Daran arbeiten wir gemeinsam seit Jahren intensiv. Ich danke dem Land Niedersachsen für die Unterstützung dieses für die medizinische Versorgung der Menschen in Braunschweig und der Region so wichtigen Ausbauprojekts.“

Zur Notwendigkeit einer Zentralklinik sagte Dr. Kornblum:

„Wir sind mit den bestehenden Gebäuden aktuell nicht zeitgemäß aufgestellt. Eine neue Zentralklinik soll heutigen Standards entsprechen, da sind Barrierefreiheit, zeitgemäße Anlagen der Medizin- und Gebäudetechnik, Informations- und Kommunikationstechnologie, schnelles W-LAN und der Ausbau der Gebäudeautomatisation wichtige Eckpfeiler.“

Das Zentralklinikum wird die größte kommunale Klinik Niedersachsens und bei diesem Mammutprojekt freut sich Dr. Andreas Goepfert, Geschäftsführer am Klinikum Braunschweig, über die Unterstützung vom Land Niedersachsen:

„Dank der Fördergelder durch das Land Niedersachsen können wir für unsere Patientinnen und Patienten sowie für unsere Mitarbeitende zeitgemäße Strukturen schaffen, um medizinisch-pflegerische Prozesse nach aktuellen Qualitätsstandards und auch digitalisiert zu ermöglichen. Mit einer modernen und betriebswirtschaftlich optimierten Zentralklinik können wir auch in Zukunft Spitzenmedizin betreiben.“


Hintergrund Gesamtplanung:


Das Klinikum Braunschweig plant den Ausbau in mehreren Phasen:

Neubau Ost – erster Umzug von Kliniken aus der Holwedestraße an den Standort Salzdahlumer Straße

Im „Neubau Ost“ werden vor allem Ambulanzbereiche, klinische Zentren, wie das Rekonstruktionszentrum (Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Plastische, Ästhetische und Hand Chirurgie) und das Kopfzentrum (Augenheilkunde und Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde), Nephrologisches Shuntzentrum mit Rheumatologie und Akutdialyse, Anästhesiologie, ein Teil der Radiologie, Physiotherapie, Stationen der Allgemeinpflege mit ca. 350 Betten und der Intensivmedizin mit ca. 80 Betten untergebracht. Dieser erste Bauabschnitt wird schrittweise, von Mitte September bis Mitte Oktober 2024 seinen Betrieb aufnehmen. Hiermit werden aus dem Standort Holwedestraße folgende Kliniken nach und nach in den Neubau überführt: Hals-, Nasen- und Ohrenklink, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie die Abteilung für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie.

Neubau Süd

Der bestehende südliche Gebäudekomplex wird rückgebaut und durch den „Neubau Süd“ ersetzt. Die Inbetriebnahme dieses Gebäudes ist voraussichtlich 2029. Künftig werden in diesem Gebäude folgende Bereiche verortet: Klinische Zentren, wie das Pädiatrische Zentrum (Kinder- und Jugendmedizin, Kinderchirurgie), Herz-Lungen-Zentrum (Herz-Thorax-Gefäßchirurgie, Kardiologie und Lungenheilkunde), Kopfzentrum (Neurologie und Neurochirurgie), die Nuklearmedizin, sowie Allgemeinpflegestationen mit ca. 234 Betten und Sonderstationen, wie Allgemeinpflege für Kinder mit ca. 50 Betten und Wahlleistungsstation mit ca. 96 Betten.

Neubau Nord

Hier werden vor allem hochinstallierte Bereiche konzentriert: Zentral-OP, Notfallzentrum (Zentrale Notaufnahme, KV-Praxis, Kindernotaufnahme, KV-Praxis Kinder, Aufnahmepflege), Bauchzentrum (Allgemeinchirurgie, Klinik für Magen- und Darmerkrankungen, Diabeteszentrum, Urologie), Eingriffszentrum (Zentrale Endoskopie, Herzkatheterlabor mit Elektrophysiologie, Angiographie, ambulantes Operieren, interdisziplinäre Nachüberwachung), Geburtshilfe und ein weiterer Teil der Radiologie, eine Station der Intensivmedizin mit ca. 66 Betten, die Stroke Unit sowie Stationen der Allgemeinpflege mit ca. 152 Betten. Der „Neubau Nord“ soll 2034 in Betrieb gehen.

Neubau West – letzter Schritt zur Zentralklinik

Als letzter Bauabschnitt der neuen Zentralklinik wird der „Neubau West“ errichtet. Hier werden vor allem die klinischen Bereiche des Standortes Celler Straße transferiert. Um auf zukünftige Entwicklungen reagieren zu können, wird die konkrete Ausformung dieser klinischen Bereiche erst zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
01.03.2024

Ansprechpartner/in:
Pressestelle

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