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Niedersächsischer KinderHabenRechtePreis 2025 verliehen: Sozialministerium und Kinderschutzbund zeichnen Projekte für Kinderrechte aus

Mit dem KinderHabenRechtePreis werden unter dem Motto: „Ich kenne meine Rechte“ jährlich Aktionen und Initiativen ausgezeichnet, die sich besonders um Kinderrechte verdient machen. Der Preis ist mit insgesamt 9.000 Euro dotiert. Er wird in drei gleichberechtigten Kategorien mit jeweils 3.000 € verliehen.

Bei der Preisverleihung am 20.9. in Hannover betonte der Schirmherr Dr. Andreas Philippi,

Niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung:

„Kinderrechte sind Menschenrechte. Gerade in dieser herausfordernden Zeit, in der Kinderrechte vielerorts in der Welt eingeschränkt oder ignoriert werden, sind wir als Gesellschaft insgesamt aufgefordert, ein Zeichen dafür zu setzen, dass Kinder eigenständige Rechte haben. Das tun wir mit dem KinderHabenRechtePreis, der gleich zwei wesentliche Funktionen erfüllt: Er trägt dazu bei, dass Kinder bei uns in Niedersachsen ihre Rechte kennenlernen und er ist eine Ehrung für die, die sich vor Ort aktiv für die Umsetzung von Kinderrechten einsetzen. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern ganz herzlich und danke für das wichtige Engagement.“

Ismail Giannattasio (Vorstand) und Jeremias Grünhagen (Jugendrat) vom Kinderschutzbund Niedersachsen hoben hervor: „Viele Engagierte setzten sich jeden Tag für Kinderrechte ein. Diese wollen wir gezielt unterstützen und ihre Ideen bekannt machen!“

Die Preisverleihung in Hannover wurde begleitet durch ein buntes Rahmenprogramm des Kinderzirkus Salto im Haus der Jugend.

Ausgezeichnet wurden:

Kategorie: Recht auf Beteiligung

Titel: Jugendräte im LK Lüneburg, Albert Schweitzer Familienwerk e.V. Bleckede

Mitbestimmen und Einfluss nehmen auf Entscheidungen, dort wo man lebt. Das Albert Schweitzer Familienwerk e.V. initiiert und koordiniert im Landkreis Lüneburg, dass Kinder und Jugendliche aktiv und demokratisch in ihrer Kommune mitwirken können.

Neun Samtgemeinden arbeiten mit den weiterführenden Schulen, der offenen Jugendarbeit, Kreisjugendpflege und einigen freien Trägern der Jugendarbeit zusammen und unterstützen Kinder und Jugendliche dabei, ihr Recht auf Beteiligung zu verwirklichen. Seit 2023 sind neun Jugendforen dezentral durchgeführt worden. Daraus sind fünf Kinder- und Jugendräte entstanden. Diese haben bereits weitere Jugendforen organisiert. Viele starke und wichtige Projekte werden von ihnen entwickelt. Es geht um Freizeit- Mobilitäts- und Umweltthemen. Mehr als 400 Kinder und Jugendliche wurden erreicht, 40 engagieren sich aktiv in den Jugendräten, die sich im Juni 2025 vernetzt und getroffen haben. Sie wirken auch politisch mit: Besuche in Ausschüssen und bei den Räten der Gemeinden sorgen für direkte Kommunikation zwischen den kommunalen Entscheider*innen und jungen Menschen. Das motiviert zum Weitermachen und fördert die Nachhaltigkeit. Was besonders wichtig ist, denn Jugendbeteiligung ist ein grundlegender Baustein demokratischer Bildung.

Hintergrund: Das Recht auf Beteiligung ist im niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz (§ 36), verankert. Allerdings entscheiden die Kommunen selbst, wie sie es umsetzen.

Kategorie: Kinderrechte bekannt machen

Titel: Kinderrechte-Mitmach-Heft“ Jugendkunstschule buntich e.V. Braunschweig

Die Jugendkunstschule buntich e.V in Braunschweig ist für viele Kinder und Jugendliche eine wichtige Anlaufstelle, die sie außerhalb der Schule besuchen. Ein Lernort, wo sie künstlerische Fähigkeiten und kreative Ausdrucksformen entwickeln.

buntich hat sich über das Unterrichten hinaus engagiert. Gemeinsam mit 30 Teilnehmer*innen sind die Kinderrechte künstlerisch bearbeitet worden. So ist ein Kinderrechte-Mitmach-Heft entstanden, das sie selbst gestaltet haben. In einfacher Sprache werden die Rechte erklärt und es gibt viele Denkanstöße zum gemeinsamen Erzählen, Reflektieren und Austauschen. Beim Bearbeiten können Dozierende, Freund*innen und Eltern mitmachen. Das Heft ist ein wertvoller Weg, um Kinderrechte präsenter zu machen. Es wirkt niedrigschwellig und bietet einen unkomplizierten Zugang zum Thema. Besonders wirkungsvoll ist, dass die Kinder sich selbst damit auseinandersetzen können und es weitere individuelle Gestaltungsmöglichkeiten gibt. Es bietet einen Ort für Wünsche, Ideen, Fragen und auch Beschwerden.

Kategorie: Recht auf Schutz

Titel: „Trag dein Recht“ DLRG Jugend Niedersachsen Bad Nenndorf

In Niedersachsen sind tausende Kinder und Jugendliche im Jugendverband des DLRG mit Spaß am Sport und an der Bewegung dabei. Auch Übungsleiter*innen, Trainer*innen und Betreuer*innen engagieren sich jeden Tag. Kinder und Jugendliche sollen sich sicher fühlen. Sie sollen wissen, dass sie Respekt erfahren und ihre Grenzen beachtet werden. Umso wichtiger ist aktiver Kinderschutz im organisierten Vereinssport. Fairer Umgang, Vertrauen und Achtsamkeit - der Jugendverband ist sich seiner Verantwortung bewusst.

Eine Schlüsselfunktion haben die ehrenamtlichen Jugendgruppenleiter*innen. Sie sind es, die Unsicherheiten oder Auseinandersetzungen innerhalb der Gruppe und/oder persönliche Krisensituationen miterleben. Wie gehen sie damit um? Die Initiative „Trag dein Recht“ vermittelt ihnen Kompetenzen. Ein unschätzbar wichtiger Baustein, damit Laien qualifiziert ihre Tätigkeit ausüben können.

Ziel ist, auf Basis der Kinderrechte Regeln für ein gutes Miteinander herauszuarbeiten. Dafür gibt es spielerische und konkrete „Werkzeuge“ an die Hand: Herzstück ist das Kartenquartett „Das 1x1 der Jugendarbeit“, in dem acht Grundsätze thematisiert werden. Praktischerweise gibt es zu jedem Grundsatz ein Fallbeispiel mit Handlungsempfehlungen, Go- und No-Go-Reaktionen von Betreuer*innen sowie eine Visualisierung. Ergänzend gibt es ein Begleitheft, in dem die Fallbeispiele pädagogisch aufarbeitet und Reflexionsanregungen geboten werden. In einem zusätzlichen Seminar im Herbst 2024 wurde das Wissen vertieft. Im nächsten Schritt sind Handlungsmöglichkeiten für eine qualifizierte Ehrenamtsarbeit entwickelt worden. Damit „Trag dein Recht!“ möglichst viele Menschen in der DLRG-Jugend erreicht, sind kindgerechte Materialien entwickelt worden. Taschen, Sticker und Trinkflaschen tragen den Slogan in die Öffentlichkeit. Über social Media wird flankierend regelmäßig über Kinderrechte informiert.

Die Jury gratuliert allen ausgezeichneten Initiativen herzlich.

Die Jury 2025

  • Für das Niedersächsische Sozialministerium: Britta Lock
  • Als Expertin: Juliane Liedtke vom Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen (VNB)
  • Vom Niedersächsischen Landesschülerrat: Frederick Scheper
  • Für den Kinderschutzbund Niedersachsen: Ismail Giannattasio (Vorstand) und Malte Kern (Jugendrat)

Hintergrundinformation

Seit dem 5. April 1992 gilt in Deutschland die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen. 193 Länder haben diese Übereinkunft über die Rechte der Kinder mittlerweile unterzeichnet, sie gilt damit für nahezu zwei Milliarden Kinder der Erde! Die Kinderrechtskonvention enthält eigenständige Grundrechte der Kinder und signalisiert so, dass nicht nur Erwachsenen, sondern auch Kindern mit Respekt zu begegnen ist. Für das tägliche Leben heißt dies, dass alle Kinder in ihren Belangen, mit ihren Interessen und Bedürfnissen wahrgenommen werden sollen. Kinder brauchen ein gesellschaftliches Klima, in dem sie willkommen sind und sich anerkannt fühlen können.

Seit 2008 loben das Land Niedersachsen und der Deutsche Kinderschutzbund Landesverband Niedersachsen den Niedersächsischen KinderHabenRechtePreis aus. Damit sollen die Kinderrechte, die das Land Niedersachsen 2009 in seine Landesverfassung aufgenommen hat, bekannt gemacht werden sowie Initiativen, die sich für die Rechte von Kindern einsetzen, als Best-Practice-Beispiele verbreitet werden

Der Kinderschutzbund Landesverband Niedersachsen e.V.

Escherstr. 23 30159 Hannover

Fon 05 11. 44 40 75

E-mail info@dksb-nds.de

www.KINDERHABENRECHTEPREIS.de

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
22.09.2025

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