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Niedersachsen auf Platz drei im Länderranking der geringsten Pflegekosten/ Gesundheitsminister Philippi fordert dennoch: "Der Bund ist in der Pflicht, die Pflegekosten zu deckeln"

Zu den Ergebnissen der aktuellen IW-Studie zu den Pflegekosten in Deutschland äußert der niedersächsische Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi sich wie folgt:

„Es ist erfreulich, dass Niedersachsen bezüglich der Pflegekosten im Länder-Ranking der geringsten monatlichen Eigenbeteiligung auf Platz drei steht. Darauf dürfen wir uns aber nicht ausruhen. Die Zahlen zeigen aber auch einmal mehr den dringenden Handlungsbedarf in der Pflege. Pflege darf für Menschen mit Durchschnittsrente nicht zum Luxusgut werden. Das darf so nicht bleiben. Ich fordere daher erneut eine grundlegende Pflegereform. Ich begrüße es ausdrücklich, dass der Bund mit der Arbeitsgruppe zur Pflegereform, an der auch die Länder beteiligt sind, endlich Anstrengungen unternimmt für eine echte Reform. Es müssen noch in dieser Legislaturperiode Weichenstellungen erfolgen. Hier ist der Bund in der Pflicht: Dieser muss die Pflegekosten deckeln.

Es ist klar, dass die Einnahmen der Pflegeversicherung strukturell verbessert werden müssen. Das heißt, es muss dauerhaft und verlässlich mehr Geld für eine menschenwürdige Pflege bereitstehen. Wie das gelingen kann, sollte ohne Tabus und ohne ideologische Scheuklappen diskutiert werden. Mehr Einzahlende, mehr Steuergelder, eine Beteiligung der Arbeitgeber - alles muss auf den Tisch.

In Niedersachsen fördern wir Investitionen in der ambulanten und teilstationären Pflege mit mehr als 70 Millionen Euro. Damit möchten wir dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen möglichst lange zu Hause gepflegt werden. Niedersachsen ist damit eines von lediglich vier Ländern, die sich derartig in nennenswerter Höhe engagieren. Mit der Konzertierten Aktion Pflege Niedersachsen (KAP.Ni) ist es außerdem gelungen, ein niedersachsenweites stabiles Bündnis aus allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren aufzubauen, um Maßnahmen zur Verbesserung der Situation in der Pflege anzustoßen und umzusetzen.“

Hintergrund:

Die IW-Studie weist für Niedersachsen eine monatliche Eigenbeteiligung von 2547 Euro aus. Damit liegt Niedersachsen im Länder-Ranking auf Platz drei.

Datengrundlage der IW-Studie ist eine Auswertung von Preisdaten von insgesamt 10.820 vollstationären Pflegeheimen in Deutschland, die auf der Plattform „pflegelotse.de“ des Verbands der Ersatzkassen bereitgestellt wurden. Die Höhe der Pflegekosten hängt laut IW von mehreren Faktoren ab, darunter den generellen Lebenshaltungskosten. Demnach zeigen die Ergebnisse etwa einen „bedeutsamen Zusammenhang zwischen den Pflegekosten und den Mietpreisen pro Quadratmeter“.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
17.11.2025

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