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Jugendmedienschutz

Niedersachsens Sozial- und Jugendministerin Cornelia Rundt setzt sich auf Jugend- und Familienministerkonferenz für einen Jugendmedienschutz mit zukunftsfähigen kinder- und jugendpolitischen Strukturen ein


Neues Angebot „Digitale Welten – was nutzt Ihr Kind“ in Niedersachsen stärkt Medienkompetenz der Eltern

Kinder und Jugendliche von heute bewegen sich wie selbstverständlich in virtuellen Welten. Der Klick im Internet, das Liken auf Facebook, Chatten auf Snapchat - Das Internet und insbesondere die sozialen Netzwerke haben eine zentrale Bedeutung im Alltag von jungen Menschen. Mehr noch, sie sind auch für die Bewältigung zentraler Entwicklungsaufgaben relevant, zu denen das Streben nach Autonomie, die Gestaltung sozialer Beziehungen sowie die Verwirklichung von Selbstbestimmung und Teilhabe zählen.

Die Jugend- und Familienministerinnen und -minister der Länder und des Bundes betonen vor diesem Hintergrund die Bedeutung des Rechts aller Kinder und Jugendlichen auf ein gutes Aufwachsen mit Medien. Niedersachsens Sozial- und Jugendministerin Cornelia Rundt sagt dazu: „Es ist eine zentrale Aufgabe der Kinder- und Jugendpolitik, dieses Recht zu gewährleisten. Um das zu erreichen, müssen die Angebote der Kinder- und Jugendhilfe und der gesetzliche Jugendmedienschutz diesen Herausforderungen angepasst werden.“

Gemeinsam mit ihren Amtskolleginnen und -kollegen setzt sich Ministerin Rundt für zeitgemäße und effektive Strukturen ein, um auftretende Phänomene im Internet bewerten und Präventions- sowie Interventionsstrategien auf der Grundlage des Jugendhilferechts entwickeln und jeweils schnell den aktuellen Anforderungen anpassen zu können.

„Uns ist wichtig, diese Strukturen auf der Grundlage einer Vereinbarung mit dem Bund und den Ländern gemeinsam zu entwickeln und zu unterhalten“, betont Ministerin Rundt. Insbesondere die länderübergreifende Stelle jugendschutz.net solle zu diesem Zweck zu einem Kompetenzzentrum für den Schutz von Kindern und Jugendlichen bei der Nutzung von digitalen Medien weiterentwickelt und vor allem verlässlich finanziert werden, so die Ministerin.

Darüber hinaus unterstützt das Land Niedersachsen das Vorhaben, die Arbeit des I-KiZ als kinder- und jugendpolitisches Forum mit Unternehmen, Verbänden und Selbstkontroll-einrichtungen zukünftig in der gemeinsamen Verantwortung von Bund und Ländern fortzusetzen und dauerhaft zu verankern. Das 2012 gestartete „I-KiZ – Zentrum für Kinderschutz im Internet“ sollte ursprünglich als bundesweites kinder- und jugendpolitisches Forum mit internationaler Sichtbarkeit profiliert werden. Seine Aufgabe war, staatliche Stellen, Aufsichtsbehörden, Wissenschaft, Wirtschaft und Selbstkontrolleinrichtungen miteinander zu vernetzen und den Austausch mit internationalen Unternehmen zu suchen.

Zukünftig sollen die Länder an der fachlichen Steuerung der Arbeit und der Weiterentwicklung dieser Stelle beteiligt sein. Außerdem soll sie eng und kontinuierlich mit der länderübergreifenden Stelle jugendschutz.net kooperieren.

Mit einer gemeinsamen Initiative des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) startet außerdem das Eltern-Angebot „Digitale Welten – was nutzt Ihr Kind“. Es will Eltern in ihrem Medienwissen und ihrer Erziehungskompetenz stärken. „Wie sie mit Themen wie Datenschutz und Sexting umgehen oder wie sie Kinder wirksam vor Gewalt und Pornographie im Netz schützen, können Eltern ab sofort in kostenfreien Informationsveranstaltungen erfahren“, so Sozialministerin Cornelia Rundt.

Hierfür steht ein Pool kompetenter Referentinnen und Referenten zur Verfügung, die von der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen (LJS) in Zusammenarbeit mit dem Verein Blickwechsel e.V. medienpädagogisch fortgebildet wurden und über die LJS gebucht werden können.

„Wir freuen uns, dass die Landesmedienanstalt im Rahmen dieses Kooperationsprojektes ihre direkten Informationsangebote für Eltern rund um die Themen Internet, Smartphone, Apps & Co weiter ausbauen kann“, sagt Andreas Fischer, Direktor der NLM mit Blick auch darauf, dass bei dieser Maßnahme Akteure der Medienkompetenzvermittlung aus den Bereichen der NLM sowie des Sozialministeriums zusammen arbeiten und gleichermaßen für Elternveranstaltungen zur Verfügung stehen.

Themen der Elternveranstaltungen

Für Eltern von Kindern bis zu zehn Jahren geht es in den Veranstaltungen um das Erleben von Fernsehsendungen durch junge Zuschauerinnen und -zuschauer, die ersten Schritte am Computer und die Wirkung von Computerspielen. Fragen wie „Wer ist SpongeBob?“, „was macht ein Jedi-Ritter?“ oder „wie kann ich die Daten meiner Kinder schützen?“ werden gemeinsam behandelt.

Für Eltern von Kindern zwischen zehn und 14 Jahren werden vor allem die sozialen Netzwerke thematisiert, die Wirkung von Online-Spielen und die Nutzung und Bedeutung von Trash-Serien und Videoclips. Eltern lernen Youtube-Stars wie „Bibis Beauty Palace“ kennen und werden über die Kostenfallen bei Online-Spielen informiert. Und sie erfahren, warum augenscheinlich für Kinder ungeeignete TV-Serien ihre Kinder oft faszinieren.

Nähere Informationen für Interessierte finden sich auf der Webseite der LJS www.jugendschutz-niedersachsen.de >Medien>Digitale Welten und beim Blickwechsel e.V. www.blickwechsel.org>Elternabende>Digitale Welten. Über ein online zur Verfügung stehendes Anmeldeblatt können Wünsche und Kontaktdaten an die LJS übermittelt werden. Die LJS stellt dann den Kontakt zu einer Referentin oder einem Referenten her.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
02.06.2016
zuletzt aktualisiert am:
03.06.2016

Ansprechpartner/in:
Dominik Kimyon

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