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Ministerin überreicht Förderbescheid in Braunschweig - „Ivena“ gestartet

Ministerin Carola Reimann: „Digitales Notfallmanagement kann Leben retten – Land fördert flächendeckende Einführung und laufenden Betrieb“


Gesundheitsministerin Carola Reimann hat am Mittwoch einen Förderbescheid über insgesamt 111.200 Euro an die Stadt Braunschweig übergeben. Mit Hilfe der Landesmittel können die Rettungsleitstelle IRLS Braunschweig sowie insgesamt sieben Krankenhäuser in der Region bis zum Jahr 2022 an das digitale Notfallmanagement-System „Ivena“ (interdisziplinärer Versorgungsnachweis) angeschlossen werden. Ministerin Reimann überreichte den Bescheid anlässlich des Betriebsbeginns des Systems in Braunschweig an Oberbürgermeister Ulrich Markurth.

Ministerin Carola Reimann erklärt dazu: „Im Notfall kann es lebensentscheidend sein, schnell in das richtige Krankenhaus zu gelangen. Genau darauf zielt das internetbasierte System „Ivena“ ab. Es vernetzt Rettungsleitstellen, Rettungswagen und Krankenhäuser miteinander. Mit dem Anschluss der Krankenhäuser in der Region Braunschweig an das System macht Niedersachsen einen weiteren großen Schritt bei der Digitalisierung des Notfallmanagements.“

Kurz vor dem Jahreswechsel hatten auch die Landkreise Rotenburg, Cloppenburg, Stade und Hameln-Pyrmont sowie die Städte Delmenhorst, Salzgitter und Oldenburg Förderungen für das „Ivena“-System erhalten. Gesundheitsministerin Reimann betont: „Wir wollen, dass „Ivena“ im Sinne der Patientinnen und Patienten in ganz Niedersachsen flächendeckend eingeführt wird. Deshalb ermöglichen wir seit Beginn des Jahres auch die Förderung der laufenden Kosten für das System.“ In den Landkreisen und Städten, die „Ivena“ noch nicht nutzen, bestehe meist großes Interesse an der Einführung der Technologie, so Reimann. „Ich bin daher ausgesprochen zuversichtlich, dass wir im Laufe des Jahres weitere Förderungen bewilligen können.“


Hintergrund:

Wie funktioniert „Ivena“ und was tut das Land?

Die Rettungsleitstellen und Rettungswagen melden den Krankenhäusern die Patientin oder den Patienten über „Ivena“ an, und zwar mit genauer Diagnose der Erkrankung. Im Gegenzug melden die Krankenhäuser den Rettungsleitstellen die freien oder überlasteten Kapazitäten bis hin zur kleinsten organisatorischen Einheit - zum Beispiel, ob ein OP oder ein Intensivbett verfügbar ist. Dank der Echtzeitkommunikation wird im System das nächstgelegene und geeignete Krankenhaus angezeigt. Gleichzeitig können sich die Notaufnahmen in den Krankenhäusern auf die Patientinnen und Patienten vorbereiten. Das spart wichtige Zeit bis zur Behandlung.

Seit 2015 läuft „Ivena“ in Niedersachsen als Modellprojekt. Es wurde zunächst in den Regionen Hannover, Oldenburg und Osnabrück mit insgesamt rund 50 teilnehmenden Krankenhäusern getestet. Der Start in den Modellregionen verlief vielversprechend. Aufgrund der hohen Akzeptanz, insbesondere auf ärztlicher Seite, sind sukzessive weitere Regionen hinzugekommen: aktuell (Stand Januar 2020) nutzen 85 der 172 Krankenhäuser in Niedersachsen und 17 Leitstellen das System.

Damit „Ivena“ flächendeckend in ganz Niedersachsen zum Einsatz kommt, unterstützt das Land die niedersächsischen Landkreise und kreisfreien Städte (sowie Region Hannover und Stadt Göttingen). Mit der seit Juni 2019 geltenden Richtlinie „über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der Anschaffung von Informationstechnik zur Nutzung des webbasierten Notfallmanagementsystems für Krankenhäuser“ können investive Maßnahmen gefördert werden. Mit Beginn des Jahres 2020 wurde die Richtlinie angepasst, sodass nun auch laufende Kosten des Betriebs von „Ivena“ förderfähig sind.

Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
08.01.2020

Ansprechpartner/in:
Oliver Grimm

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