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Corona-Sonderprogramm: Land unterstützt in Not geratene Jugend- und Familieneinrichtungen mit 29,8 Millionen Euro

Sozialministerin Carola Reimann in Oldenburg: „Jugendherbergen sind ein wichtiger Ort für soziales Lernen. Viele Einrichtungen sind pandemiebedingt in ihrer Existenz bedroht und brauchen finanzielle Unterstützung“


In der in 2019 neu eröffneten Jugendherberge Oldenburg arbeiten Menschen mit und ohne Beeinträchtigung Hand in Hand. Wie sich der Alltag und Betriebsablauf des 64 Zimmer umfassenden Inklusionsbetriebs in Zeiten von Corona verändert hat, ließ sich heute (Freitag) Sozialministerin Carola Reimann auf ihrer Sommerreise zeigen. „Viele Träger der Jugend- und Familienbildung und -erholung wie beispielsweise Jugendherbergen sind aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen in eine wirtschaftliche Notlage geraten“, so die Ministerin. Übernachtungs- und Verpflegungseinnahmen seien in großen Teilen entfallen.

„Für außerschulische Begegnungen sind Jugendherbergen ein wichtiger Ort für soziales Lernen. Deswegen ist es ein erklärtes Ziel der Landesregierung den Einrichtungen und Organisationen zu helfen, die in existenzielle Schwierigkeiten geraten sind. Dafür stellen wir über den zweiten Nachtragshaushalt des Landes insgesamt 29,8 Millionen zur Verfügung.“

Die Jugendherberge in Oldenburg wurde im Oktober 2019 neu eröffnet und musste als Beherbergungsbetrieb pandemiebedingt zwischen dem 18. März und 25. Mai 2020 ihren Betrieb gänzlich einstellen. Ebenso erging es weiteren 52 Jugendherbergen in Niedersachsen. Die Belegung der gemeinnützigen Einrichtungen für Familien, Schulklassen, Einzelgäste und Gruppen aller Art zieht aktuell langsam wieder an. Bis zum Ende des Jahres werden sicher kaum Schul- oder Gruppenfahrten, die das Hauptgeschäft der Einrichtungen darstellen, stattfinden.

„Jugendherbergen sind zwar gemeinnützige Einrichtungen, funktionieren aber nur aufgrund ihrer betriebswirtschaftlichen Ausrichtung. Am Beispiel hier in Oldenburg sieht man, dass eine Jugendherberge noch viel mehr ist als ein Ort für Klassenreisen. Hier hängen Arbeitsplätze und ein wichtiges Inklusionsprojekt an der Herberge“, betont Dr. Carola Reimann.

Thorsten Richter, Geschäftsführer des DJH-Landesverbandes Unterweser-Ems hierzu: „Auch in Zeiten niedriger Belegungszahlen oder während einer kompletten Schließung müssen wir unsere Infrastruktur aufrechterhalten. Das können wir nur mit Unterstützung stemmen. Deswegen ist die Landesförderung so wichtig!“

Die Richtlinie über das Corona-Sonderprogramm für Jugend- und Familienbildung und -erholung befindet sich derzeit in der Ressortabstimmung der Landesregierung. Das Verfahren wird in Kürze abgeschlossen sein.

Hintergrundinformation

In Niedersachsen betreibt das Deutsche Jugendherbergswerk e.V. mit seinen drei Landesverbänden 53 Jugendherbergen. Die Landesverbände sind selbstständige, gemeinnützige Vereine und erfüllen in ihren Bereichen alle Aufgaben des Deutschen Jugendherbergswerkes. Der Landesverband Hannover e.V. unterhält 23 Jugendherbergen, der LV Unterweser-Ems e. V. 26 JH (+ 1 in Bremen) und der LV Nordmark e. V. vier Jugendherbergen in Niedersachsen (+ 39 in Schleswig-Holstein und 2 in Hamburg). Insgesamt realisieren die 53 Häuser in einem regulären Jahr rund 1,2 Millionen Übernachtungen.

Die Jugendherberge Oldenburg wurde im Oktober 2019 neu eröffnet. In den Neubau der Jugendherberge als Inklusionsstandort wurden 11,5 Millionen Euro investiert. 1,2 Millionen Euro kamen dabei vom Land.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
14.08.2020

Ansprechpartner/in:
Stefanie Geisler

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