Bundesrat fordert Abschaffung des begleiteten Trinkens
Philippi: „Brauchen eine veränderte Alkoholpolitik, die die Gesundheit von Menschen an die erste Stelle setzt“
Der Bundesrat hat am heutigen Freitag in seiner 1057. Sitzung einem Entschließungsantrag über eine Änderung des Jugendschutzgesetzes zur Abschaffung des begleiteten Trinkens zugestimmt. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorzubereiten. Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi zeigte sich zufrieden:
„Ich befürworte die beantragte Änderung des Jugendschutzgesetzes ausdrücklich. Der Antrag ist ein guter und wichtiger Schritt und ich freue mich, dass so viele Länder mitgezogen sind. Immerhin belegen Studien, dass mehr als zwei Drittel der Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren in den letzten 30 Tagen Alkohol konsumiert haben. Ein Drittel berichten von einer Episode des sogenannten Rauschtrinkens. Diese Zahlen zeigen, dass der Konsum von Alkohol im Leben vieler Menschen normal ist. Die negativen Auswirkungen des Alkoholkonsums spielen für die meisten Menschen häufig eine untergeordnete Rolle. Dabei ist der Konsum von Alkohol einer der größten Risikofaktoren für Herz-, Krebs- und Lebererkrankungen sowie vorzeitige Sterblichkeit.
Gleichzeitig wird der Grundstein für den Alkoholkonsum im Erwachsenenalter in der Regel in der Jugend gelegt. Es ist unsere Aufgabe, unsere Heranwachsenden besser vor den kurz- und langfristigen Gefahren, die mit dem Alkoholkonsum einhergehen, zu schützen. Jugendlichen darf nicht suggeriert werden, dass Alkohol trinken harmlos ist. Die Regelung des begleiteten Alkoholtrinkens ab 14 Jahren muss deshalb dringend aus dem Jugendschutzgesetz gestrichen werden.“
Darüber hinaus rief Philippi dazu auf, sich mit weiteren verhaltenspräventiven Maßnahmen auseinanderzusetzen, um die ständige Verfügbarkeit von Alkohol zu verringern. Dazu zählen etwa ein Umdenken bei Preisgestaltung und Besteuerung sowie eine Begrenzung der Verkaufsstellen. „Mir geht es um eine andere, veränderte Alkoholpolitik, die die Gesundheit von Menschen an die erste Stelle setzt“, so der Minister weiter.
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erstellt am:
26.09.2025
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