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„Zukunft der Geburtshilfe in Niedersachsen sichern“

Rede der Niedersächsischen Sozialministerin Dr. Carola Reimann


Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 22.06.2018, TOP 39


– Es gilt das gesprochene Wort –

Gute Betreuung durch Hebammen und Entbindungshelfer während der Schwangerschaft, der Geburt und nach der Entbindung ist erforderlich, um mögliche Gefahren für Mutter oder Kind abzuwenden. Gesundheitsstörungen bzw. Komplikationen sollen rechtzeitig erkannt und somit schnell die richtige Behandlung eingeleitet werden.

Aber auch die Geburtsnachsorge und die Betreuung der jungen Familien sind ein wichtiger Aspekt der Tätigkeit.

Eine gute Versorgungssituation in der Geburtshilfe und durch Hebammen und Geburtshelfer ist damit für uns unverzichtbar.

Die Anzahl der Geburten in Niedersachsen nimmt erfreulicherweise weiterhin zu, daneben aber gibt es Schwierigkeiten, Hebammen und Geburtshelfer für die klinischen und außerklinischen Bedarfe zu gewinnen.

Die Gesundheitsministerkonferenz, an der ich gestern und vorgestern teilgenommen habe, hat sich auch mit dem Thema der Geburtshilfe auseinandergesetzt und ‒ mit der Stimme Niedersachsens – einen Antrag beschlossen, der den Bund auffordert, ein Gutachten über die Versorgungssituation in der Geburtshilfe durch Hebammen zu erstellen.

Hier ist der Bundesgesetzgeber gefordert, auch für die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine gute Hebammenversorgung zu sorgen.

Und auch die gesetzlichen Krankenkassen und die Leistungserbringer als Selbstverwaltungspartner müssen an der Entwicklung neuer Vergütungsformen mitwirken.

Ein weiterer Baustein zur Verbesserung der Versorgungssituation ist die Novellierung des Hebammengesetzes durch den Bund. Sie soll bis Anfang 2020 erfolgt sein. Dann herrscht für die Länder Klarheit über Form und Inhalt des zukünftigen Ausbildungsweges für die Hebammen.

Die Frage, ob es zukünftig einen ausschließlich hochschulischen Ausbildungsweg für Hebammen geben soll oder ob auch kombinierte Wege denkbar und sinnvoll sind, wird derzeit noch in einem Bund-Länder-Begleitgremium diskutiert.

Ich halte es aber für genauso dringend erforderlich, dass wir parallel zu den Entwicklungen auf Bundesebene auch als Land unterstützend und fördernd tätig werden, um den negativen Auswirkungen des Hebammenmangels entgegenzuwirken.

Wir haben hierzu bereits Gespräche mit der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbüros Niedersachsen sowie mit dem Hebammenverband Niedersachsen geführt.

Diese Gespräche werden intensiviert und wir werden zeitnah zu einem „Runden Tisch“ einladen. Teilnehmen sollen die Verbände, die Kostenträger‎ und Kommunen, interessierte Hochschulen, Krankenhäuser sowie die betroffenen Ressorts.

Damit schaffen wir eine gemeinsame Grundlage, um erstens eine realistische Bedarfsbetrachtung vorzunehmen, zweitens miteinander zu besprechen, welche Maßnahmen helfen und drittens zu entwickeln, wie diese gemeinsamen Ziele erreicht werden können.

Entwicklungsmöglichkeiten sehe ich dabei insbesondere bei der Gewährleistung der Versorgungssicherheit bei Geburten im ländlichen Bereich.

Die Zukunft der Geburtshilfe in Niedersachsen zu sichern, ist uns allen ein wichtiges Anliegen und ich freue mich auf interessante Beratungen im Ausschuss.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
22.06.2018

Ansprechpartner/in:
Pressestelle

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