Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung Niedersachsen klar Logo

Niedersächsischer KinderHabenRechtePreis 2015

Sozialministerin Cornelia Rundt zeichnet Projekte in Hannover aus


„Kinder sind es wert." Unter diesem Motto stand in diesem Jahr der gemeinsame Preis des Kinderschutzbundes Niedersachsen und des Landes Niedersachsen für den Einsatz für Kinderrechte, mit dem drei Initiativen ausgezeichnet worden sind, die sich besonders für einen angemessenen Lebensstandard und die soziale Teilhabe von Kindern einsetzen. Cornelia Rundt, Niedersächsische Sozial- und Familienministerin sowie Schirmherrin hat die mit insgesamt 9.000 Euro dotierte Auszeichnung überreicht.

„Die Kinderrechte gelten für alle Kinder. Gemeinsam können wir für eine kindergerechte Gesellschaft sorgen. Eine Gesellschaft, die Kinderrechte achtet und stärkt, schafft ein tragfähiges Fundament für unser Zusammenleben in Vielfalt und Toleranz", betonte Ministerin Cornelia Rundt anlässlich der Preisübergabe. . „Deshalb freut es mich besonders, dass sich in diesem Jahr auch eine Vielzahl von Initiativen beworben hat, die sich für Flüchtlingskinder einsetzt. Zwei von Ihnen haben es unter die Preisträger geschafft."


Johannes Schmidt
, der Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes Niedersachsen, hob auch anlässlich des Weltkindertages am 20. September hervor: „ Alle Kinder haben Rechte - und zwar die gleichen! Lassen Sie uns alle zusammenarbeiten und dafür sorgen, dass jedes Kind gerechte Chancen auf Entwicklung und gesellschaftliche Teilhabe hat!"

Die Ehrung hat zum diesjährigen Weltkindertag im Kreis der Preisträger stattgefunden, die mit ihren Teams und natürlich den beteiligten Kindern und Jugendlichen angereist waren. Die ausgezeichneten Projekte im Detail:


1.Platz (4.000 €): Exil e.V. Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge für die Initiative
„Zeit für Flüchtlingskinder"

Dazu die Jury: „Bereits seit neun Jahren hat die Initiative FreiZeit für Flüchtlingskinder das Ziel, Kindern und Jugendlichen in der Aufnahmestelle Bramsche - Hesepe den Alltag zu erleichtern und aufzuhellen. Viele der dort untergebrachten Kinder und Jugendliche haben in ihrem jungen Leben schon mehr erleben müssen, als sie verkraften können.

In Zusammenarbeit mit dem Verein Exil e.V. - Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge hat sich eine bunt gemischte Gruppe von Menschen zusammengetan um dafür zu sorgen, dass Kinder sich näher kommen und gemeinsame Erfahrungen machen. Alle 14 Tage fährt eine Gruppe von Freiwilligen in das Aufnahmelager, um den Flüchtlingskindern Abwechslung und vor allem positive Anregungen zu bieten. Die Zeit wird genutzt zum Spielen und Basteln, für sportliche Aktivitäten, und Ausflüge, zum Kennenlernen und für Gespräche. Durch diese zusätzlichen Angebote können die Kinder Gemeinschaft erfahren und ihre Fähigkeiten und Interessen zum Ausdruck bringen. Besonders wichtig: Es entstehen Kontakte untereinander und auch über das Lager hinaus zu den Kindern in Osnabrück - und das ist wertvoll, denn jeder persönliche Kontakt fördert die Kommunikation und hilft mit, die Isolation zu durchbrechen. Gerade für Kinder, die durch die Flucht mitunter traumatisierende Erlebnisse hatten, ist das besonders wichtig. Wir gratulieren!"

1. Platz Bildrechte: Florian Petrow

2. Platz (3.000 €) Diakonisches Werk des Ev. - luth. Kirchenkreises Leine - Solling für das „Forum Kinderarmut"

Dazu die Jury: „Jedes Kind hat das Recht unter guten Bedingungen aufzuwachsen und zu bekommen, was es für seine Entwicklung benötigt! Allerdings heißt Recht haben nicht immer Recht bekommen: Etwa jedes sechste Kind in Niedersachsen ist von Armut betroffen und somit ist dieses Recht durch ihre finanzielle Situation eingeschränkt. Wenn das Geld zu knapp ist, führt das zu Benachteiligungen und beeinträchtigt die Entwicklungschancen. Oft entsteht das Gefühl, ausgeschlossen zu sein und auch nicht viel dagegen tun zu können. Und gerade im ländlichen Raum stellen sich oftmals besondere Herausforderungen an Versorgung und Mobilität.

Genau an dieser Stelle setzt das Forum Kinderarmut Uslar an: Seit November 2007 arbeiten freiwillig engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Uslar und Umgebung mit Eltern, die wissen „wo der Schuh drückt" und Menschen, die sich im Beruf um Familien und Kinder kümmern, gemeinsam daran, dass alle Kinder gleiche Bildungs- und Teilhabechancen haben - auch wenn sie unterschiedlich aufwachsen.

Dem Forum ist es wichtig, mit den Kindern zu sprechen und nicht über sie. In einer Befragung gaben Kinder und Jugendliche, die Anspruch auf das Bildungs- und Teilhabepaket haben, an, dieses nicht zu nutzen, weil sie das komplizierte Antragsverfahren abschreckt. Um solche Hürden abzubauen werden in Kooperation mit dem Landkreis und dem Jobcenter Northeim modellhaft Verwaltungsvereinfachungen erprobt. Somit sollen die Antragstellung und die Abwicklung für Eltern sowie für Schulen und Kitas erheblich erleichtert werden.

Ein praktisches Beispiel ist das Projekt „Jeder isst mit!" bei dem das Forum Kinderarmut mit elf Schulen und Kitas zusammenarbeitet. Dieses praktikable und effiziente Modell möchten wir landesweit bekanntmachen und auszeichnen."


2. Platz Bildrechte: Florian Petrow

3. Platz: (2.000 €) Schülervertretung des Hölty Gymnasiums Wunstorf für die Initiative „Mach mit!"

Dazu die Jury: „Schülerinnen und Schüler machen sich stark für Kinder! Als im Frühjahr dieses Jahres die Flüchtlingszahlen stark angestiegen sind, hat die Schülervertretung des Hölty Gymnasiums Wunstorf beschlossen, selber aktiv zu werden. Die Idee: Flüchtlingskinder, die inzwischen in Wunstorf angekommen sind, werden persönlich besucht und willkommen geheißen. Mehrere Teams bieten gemeinsame Aktionen an und möchten darüber „ganz nebenbei" die deutsche Sprache vermitteln. Dass dieses keine Initiative Einzelner ist zeigt die hohe Resonanz in der Schülerschaft: Immerhin 75 Schülerinnen und Schüler haben sich spontan bereit erklärt, mitzumachen!

In Zusammenarbeit mit der Stadt Wunstorf und unterstützt durch das Hölty Gymnasium haben sich junge Menschen auf den Weg gemacht und beweisen ganz praktisch, dass sie zu Recht als „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" anerkannt sind. Wie sie diese Haltung tatkräftig, spontan und gemeinsam mit Leben füllen, hat die Jury beeindruckt. Dieses Engagement regt zum Nachmachen an und wird mit diesem Preis gewürdigt!"

3. Platz Bildrechte: Florian Petrow
KHR

Foto: Logo des Kinder-haben-Rechte-Preises

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln