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HIV-Prävention und Aids

Sexuell übertragbare Infektionen gehen alle an: Jede sexuell aktive Person ist zunächst selbst in der Verantwortung, sich und andere vor einer Ansteckung zu schützen. Da viele der sogenannten Geschlechtskrankheiten bzw. die auslösenden Erreger durch sexuelle und/oder gegenseitige Blutkontakte übertragen werden, ist Verhütung mittels Barrieremethoden, wie dem Kondom oder dem Femidom, nach wie vor der beste Schutz vor einer Übertragung.

Die Niedersächsische Landesregierung fördert in Zusammenarbeit mit dem Bund Maßnahmen zur Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen sowie zur Beratung und Unterstützung von Menschen mit HIV und AIDS. Dabei steht finanziell die Förderung der Arbeit der regionalen Aidshilfen und Projekte im Vordergrund.

Die Niedersächsischen Aidshilfen wenden sich vorrangig an die von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen betroffenen und bedrohten Gruppen und beraten die Menschen zu ihrem individuellen Risiko. Neben Angeboten bei den niedersächsischen Gesundheitsämtern bieten auch immer mehr Aidshilfen die Möglichkeit zu bestimmten Testangeboten, um nach einem Risikokontakt mit Gewissheit den eigenen Status bezüglich sexuell übertragbarer Infektionen zu kennen. Bei vielen Einrichtungen gibt es die Möglichkeit zu Testungen auf das HI-Virus, Syphilis, Hepatitis B und C oder Chlamydien.

Die vielfältigen Aktivitäten zur Aufklärung und Prävention haben dazu beigetragen, dass in Niedersachsen viele Menschen bereits gut aufgeklärt sind und im Falle einer Infektion auch eine Behandlung anstreben und durchführen. So haben wir am Beispiel HIV eine gute Vermittlung an Arztpraxen nach einem positiven Testergebnis. Dennoch sind sexuell übertragbare Infektionen nach wie vor weit verbreitet und diese Tatsache bietet Grund genug, den Menschen weiterhin deutlich zu machen, in ihrer persönlichen Vorbeugung und ihrem Risikobewusstsein nicht nachzulassen.

Wegen hoch wirksamer Medikamente ist heutzutage die Lebenssituation von Menschen mit HIV nahezu uneingeschränkt, auch wenn es sich um eine nicht heilbare Infektion handelt.

Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung arbeitet stetig gemeinsam mit den niedersächsischen Aidshilfen daran, die Ziele der Vereinten Nation, dass 2030 weltweit kein AIDS mehr ausbricht, zu erreichen. Die Kernziele sind dabei an die sogenannten 95-95-95 Ziele gekoppelt. Die zu erreichenden Punkte sind dabei, dass 95% der HIV-Infizierten von ihrer Infektion Kenntnis haben, 95% von ihnen entsprechende Medikamente einnehmen und 95% von diesen Menschen eine Viruslast unter der Nachweisgrenze haben. Das bedeutet, dass bei erfolgreicher Einnahme der Medikation eine HIV-Infektion nicht übertragbar ist – auch nicht bei ungeschützten Sex. Die Viruslast wird bei regelmäßigen medizinischen Kontrollterminen überprüft.

Es wird weiterhin auf die gute Präventionsarbeit der lokalen Aidshilfen gesetzt. Es gilt noch immer, die Bevölkerung zu Risiken im Sexualverhalten aufzuklären, Infektionen zu behandeln und so eine Weitergabe zu verhindern. Zur Aufklärungsarbeit gehört auch das gesellschaftliche Verständnis dafür, dass sexuell übertragbare Infektionen kein Grund zur Scham sind und jede sexuell aktive Person von ihnen betroffen sein kann. Umso wichtiger ist es, daran zu arbeiten, dass Betroffene keine Diskriminierung aufgrund ihrer Infektionen erleiden. Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung bekennt sich klar zur Antidiskriminierungsarbeit und hat 2021 die Deklaration #positivarbeiten unterzeichnet. Damit begibt es sich in eine Reihe von Arbeitgebern, die öffentlich und nachdrücklich dafür einstehen, dass Mitarbeitende bei ihnen offen mit ihrer HIV-Infektion umgehen können und der Arbeitgeber sich gegen jede Art von Diskriminierung in der Arbeitswelt stellt.

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