Zehn Jahre Gesundheitsregionen: Jahrestagung blickt auf Erfolge / Philippi: „Wollen das Projekt weiterhin auf sichere Beine stellen“
In Hannover hat heute die 12. Jahrestagung der Gesundheitsregionen in Niedersachsen stattgefunden. Neben einem Grußwort des Niedersächsischen Gesundheitsministers Dr. Andreas Philippi, Vorträgen zum Handlungsspielraum der Kommunen und der Rolle des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) sowie mehreren Workshops für die Teilnehmenden standen insbesondere die bisherigen Errungenschaften der Gesundheitsregionen im Fokus. Denn viele niedersächsische Kommunen feiern in diesem Jahr ihr 10-jähriges Bestehen und damit ein besonderes Jubiläum.
„Mit den niedersächsischen Gesundheitsregionen haben wir echte Erfolgsmodelle geschaffen“, freute sich Gesundheitsminister Philippi. „Denn durch sie greifen die verantwortlichen Akteure vor Ort gemeinsam aktuelle Versorgungsbedarfe auf und stoßen innovative Projekte an. Sie arbeiten sektorenübergreifend – von der Fachkräftesicherung bis zur Digitalisierung – und sind damit ein Mehrwert für alle. Ich bin der Überzeugung, dass die Gesundheitsregionen auch in Zukunft dringend gebraucht werden. Durch die neue, ab dem nächsten Jahr geltenden Förderrichtlinie wollen wir als Land unseren Beitrag leisten und das Projekt weiterhin auf sichere Beine stellen.“
Schon heute zeigen die über 200 Projekte und Maßnahmen, wie die Gesundheitsregionen Versorgung, Prävention und Gesundheitsförderung nachhaltig verbessert haben. Viele Projekte konnten verstetigt werden und sind somit zu festen Bestandteilen des regionalen Angebots geworden. Ein herausragendes Beispiel sind etwa die „Alterslotsen“ in Lüneburg, die als Case-Management direkt am Küchentisch älteren Menschen passgenaue Unterstützung anbieten und so Selbstständigkeit und Teilhabe stärken. Im Rahmen des Projekts KIZS-Genial in Gifhorn wurde eine soziale Fachkraft in der Kinderarztpraxis etabliert, um für psychosozial belastete Familien als Schnittstelle zwischen Medizin und sozialen Unterstützungsangeboten zu fungieren. Weiter zählen auch das Emsländische Palliativ- und Hospiznetzwerk zu den Leuchtturmprojekten sowie die Erprobung regionaler Strategien zur Prävention von Sepsis in Osnabrück. Darüber hinaus arbeiten viele Gesundheitsregionen an regionalen Initiativen zur Gewinnung von Ärztinnen und Ärzten im ländlichen Raum und gehen mit innovativen Vernetzungs- und Unterstützungsangeboten gegen den Fachkräftemangel vor.
Aktuell wird die bestehende Förderstruktur neu aufgelegt, um die Arbeit der Gesundheitsregionen auch in den kommenden Jahren wirkungsvoll zu unterstützen. Das begleitende Monitoring behält die Aktivitäten in den Gesundheitsregionen im Blick. Es macht die vielfältigen Strukturen, Projekte und Erfolge sichtbar und stärkt den Wissenstransfer zwischen den Regionen. Künftig wird zudem ein jährliches Schwerpunktthema für die Gesundheitsregionen angeboten. Es soll Impulse setzen, die Arbeit vor Ort bündeln und inspirieren.
Hintergrund:
Inzwischen haben insgesamt 37 Kommunen sogenannte Gesundheitsregionen aufgebaut und damit fast alle Landkreise und kreisfreien Städte im Land. Sie tragen zu einer besseren Vernetzung im örtlichen Gesundheitswesen bei und unterstützen die Entwicklung von Ansätzen für eine bessere Gesundheitsversorgung und Prävention. Das Land Niedersachsen fördert dieses Programm gemeinsam mit seinen Partnern AOK Niedersachsen, Ärztekammer Niedersachsen, BKK Landesverband Mitte, IKK classic, Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen und den Ersatzkassen.
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erstellt am:
29.09.2025