Gesundheitsminister Philippi rät zur Meningokokken-Impfung: „Insbesondere Kinder und Jugendliche können von schweren Krankheitsverläufen betroffen sein“
Vor dem Hintergrund des Todesfalles einer Jugendlichen in der vergangenen Woche in Nordrhein-Westfalen rät der Niedersächsische Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi Kinder und Jugendliche gegen Meningokokken zu impfen:
„Die Impfung schützt vor einer Ansteckung mit Meningokokken. Diese Bakterien können eine schwere Hirnhautentzündung (Meningitis) und Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Die Erreger werden durch eine Tröpfcheninfektion übertragen und können Folgeschäden hervorrufen. Insbesondere Säuglinge, Kinder und Jugendliche können von schweren Krankheitsverläufen betroffen sein, Erwachsene können jedoch ebenfalls erkranken. Für Kinder im Alter von 12 bis 14 Jahren empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit Oktober dieses Jahres auch eine Vierfach-Impfung gegen Meningokokken. Ziel ist einerseits der Schutz einer der Altersgruppen mit dem höchsten Erkrankungsrisiko, andererseits kann dadurch die Verbreitung der Erreger in der gesamten Bevölkerung nachhaltig verringert werden. Gleichzeitig wurde die Impfempfehlung für Säuglinge auf Meningokokken B eingegrenzt. Klar muss sein: die aktuelle Empfehlung muss wieder angepasst werden, sollten die Infektionszahlen der Serogruppe C wieder ansteigen.“
Hintergrund:
Meningokokken sind weltweit verbreitet. Die Schutzimpfung gegen Meningokokken B wird seit Januar 2024 für Säuglinge ab einem Alter von zwei Monaten von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen. Für den vollständigen Impfschutz sind zwei weitere Impfungen im Alter von vier und zwölf Monaten vorgesehen. Für Frühgeborene gilt dasselbe Impfschema. Die Impfung kann bis zum fünften Lebensjahr nachgeholt werden. Wird die Impfung im Kleinkindalter begonnen, werden ab einem Alter von zwei Jahren insgesamt nur zwei Impfstoffdosen verabreicht. Die Impfung gegen Meningokokken C empfiehlt die STIKO für alle Kinder im Alter von zwölf Monaten beziehungsweise im zweiten Lebensjahr. Sie erfolgt einmalig und kann bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.
Es gibt insgesamt zwölf verschiedene Untergruppen, sogenannte Serogruppen, von Meningokokken. Für schwere Erkrankungen sind meist die Serogruppen A, B, C, W und Y verantwortlich. In Deutschland gehen die meisten Meningokokken-Infektionen auf die Serogruppe B, seltener auf die Serogruppen C, W und Y zurück. In Deutschland stehen verschiedene Impfstoffe jeweils für die Serogruppen B und C sowie ACWY (als Kombinationsimpfstoff) zur Verfügung. Bei allen handelt es sich um Totimpfstoffe. Die Schutzimpfungen gelten als gut verträglich. Als kurzzeitige Reaktion auf die Impfung kann es an der Einstichstelle zu einer Rötung, Schwellung oder zu Schmerzen kommen. Des Weiteren können allgemeine Krankheitssymptome wie Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen sowie Fieber auftreten.
Weitere Informationen zu den hierzulande zugelassenen Impfstoffen und deren Einsatz stellt das Robert Koch-Institut bereit: www.rki.de
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erstellt am:
10.11.2025

