„Handwerk mit FiF – nachhaltig führen“ – Unterstützung von Mitarbeiterinnen zur Übernahme von Führungspositionen in einer Unternehmensgruppe
„Handwerk mit FiF – nachhaltig führen“ – Unterstützung von Mitarbeiterinnen zur Übernahme von Führungspositionen in einer Unternehmensgruppe
Kurzzusammenfassung des Projekts: Das Ziel von „Handwerk mit FiF“ ist es, Frauen aus dem Handwerk für eine Karriere im Handwerk zu motivieren und sie beim Auf- und Ausbau ihrer Führungskompetenz gezielt und nachhaltig zu unterstützen (FiF = Frauen in Führung). Mit einer zeitlichen Investition von mindestens 300 Stunden über die zweijährige Teilnahme am Projekt soll ein nachhaltiger Effekt mit viel Erprobungsmöglichkeit des Erlernten im betrieblichen Umfeld sichergestellt werden. Neben individuellen Coachings und einem Mentoring-Programm steht den Teilnehmerinnen ein umfangreiches Qualifizierungsangebot mit Seminaren und Workshops zur Auswahl. Weiterhin ist der Aufbau eines Netzwerkes ein wichtiger Aspekt. |
Ausgangslage:
Die Unternehmensgruppe SEIDEL in Garbsen beschäftigt rund 120 Mitarbeitende in drei Unternehmensbereichen: dem Textilservice, der Technik sowie der Innendekoration. Stefan Seidel, dem Geschäftsführer in zweiter Generation, liegt viel an der Weiterbildung seiner Mitarbeiter*innen sowie dem Entwickeln von Führungskräften aus dem Team heraus.
Katrin Tyschper, gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau, hat 2010 bei SEIDEL als Assistenz der Geschäftsführung angefangen. Auf dieser neu geschaffenen Stelle hatte sie viel Gestaltungsspielraum, wollte sich aber nach ein paar Jahren gern weiterentwickeln. Zu dieser Zeit wurde ihr die Leitung des Bereiches Innendekoration angeboten.
Ilka Kuno ist gelernte Friseurin, und 2008 als Produktionshelferin zu SEIDEL gekommen. Nach dem Wechsel in den Innendienst einer anderen externen Stelle, ihrer Rückkehr und der Umstrukturierung bei SEIDEL, wurde ihr die Leitung des Kundeninnendienstes mit zwei Mitarbeiterinnen übertragen.
Aktivitäten/Vorgehen:
2019 hat Stefan Seidel vom zweiten Durchgang von „Handwerk mit FiF“ erfahren und Katrin Tyschper angeboten, daran teilzunehmen, um für ihre neue Position in Führung bestmöglich gerüstet zu sein. Ihr gefiel das Angebot, da es ihrem Wunsch nach persönlicher Weiterentwicklung entsprach. Es reizten sie viele der geplanten Seminarthemen, da sie genau auf ihre Situation als Frau in Führung in einem handwerklichen Betrieb zugeschnitten waren. Sie empfand die Inhalte vieler Seminare als hilfreich, aber vor allem der Austausch mit den anderen Teilnehmerinnen und die Diskussion in (Klein-)Gruppen als aktiver Bestandteil der Seminare hat sie weitergebracht. Als Beispiel nennt sie die Ideen der anderen zum Finden, Halten und Umgang mit Azubis.
„Handwerk mit FiF“ hat Frau Tyschper so überzeugt, dass sie zuerst ihre Kollegin Christine Försterling überzeugte, am nächsten Durchgang von „FiF“ teilzunehmen und danach Ilka Kuno.
Frau Försterling ist gelernte Raumausstatterin und wurde bei SEIDEL als Teamleitung aufgebaut. Frau Kuno hatte die Leitung des Kundeninnendienstes mit zwei Mitarbeiterinnen bereits übernommen, sah es aber als Herausforderung, als vorheriges Teammitglied in die Leitung zu gehen und empfindet eine hohe Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeiterinnen.
Frau Kuno erlebt, wie vorher Katrin Tyschper, den Austausch untereinander auch in ihrer „FiF“- Gruppe als extrem wertvoll und hilfreich. Sie merkt, dass ihre Sichtweise auf viele Aspekte des Arbeitslebens beeinflusst wird, z. B. in Bezug auf das Verhältnis von Angestellten und Führungskräften. Ihr Verständnis für betriebliche Belange ist gestiegen, nicht zuletzt durch Diskussionen in der Gruppe, in der sowohl Angestellte als auch Eigentümerinnen und Geschäftsführerinnen vertreten sind.
Wichtige Erkenntnisse:
Die persönliche und berufliche Ausgangssituation der drei Mitarbeiterinnen der Firma SEIDEL war ganz unterschiedlich, aber alle drei sind überzeugt von „FiF“ und dem Nutzen des Projektes für sich selbst und die Firma. In ihrer Rolle als Führungskraft sind sie sicherer, geduldiger oder verständnisvoller geworden und haben zudem gelernt, trotz hohem Pflichtbewusstsein auch an sich selbst und ihre Gesundheit zu denken. Der Austausch mit Frauen in der gleichen Situation hat ihnen viel gegeben, weshalb bei Frau Tyschper und Frau Försterling das Netzwerk auch nach Projektende noch besteht und gepflegt wird.
Sie sind dankbar, dass Herr Seidel ihnen die Teilnahme am Projekt ermöglicht hat. Nach Aussage der Mitarbeiterinnen waren für Herrn Seidel die positiven Effekte mal kurzfristiger, mal längerfristiger klar erkennbar.
Fakten zum Projekt:
Wer fördert das Projekt? | Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) |
Ggf. Regionales Fachkräftebündnis/ regionaler Fokus: |
- |
Zielgruppe: | Beschäftigte Frauen in Handwerksbetrieben mit abgeschlossener Berufsausbildung |
Branchenfokus: | Handwerk |
Projektträger/in: Ggf. Kooperationspartner/innen, beteiligte Akteure/innen: |
Handwerkskammer Hannover Projekt- und Servicegesellschaft mbH |
Projektlaufzeit: Ggf. verstetigt seit: |
2 Jahre (01.03.2023 – 28.02.2025) |
Ansprechpartner/in im Projekt: | Wiebke Gisnås (fif@hwk-psg.de, Tel. 05131 9910 109) |
Mehr Informationen unter: | http://www.hwk-psg.de/fif |
Für die Inhalte dieser Seite ist die Projektträgerin / der Projektträger verantwortlich.
Stand: 12.08.2024