Erfolgreiche Vermittlung einer Frau aus Moldau durch das Start Guide Projekt im nördlichen Emsland in eine Ausbildung zur Mediendesignerin
Erfolgreiche Vermittlung einer Frau aus Moldau durch das Start Guide Projekt im nördlichen Emsland in eine Ausbildung zur Mediendesignerin
Förderrichtlinie: „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von „Start Guides“ zur Unterstützung der Gewinnung und Integration internationaler Fachkräfte in Unternehmen in Niedersachsen“
Kurzzusammenfassung des Projekts: Das Projekt „Start Guide im nördlichen Emsland“ verfolgt das Ziel, die Integration von (jungen) Zugewanderten mit Flucht- und Migrationshintergrund in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu verbessern. Dafür sollen auch regionale Unternehmen für die neue Zielgruppe sensibilisiert und bei der Integration unterstützt werden. Im Fokus des Projekts stehen Orientierungs- und Beratungsangebote für Zugewanderte sowie Beratungs- und Unterstützungsangebote für regionale Betriebe. |
Ausgangslage:
Im Rahmen des Projektes wurde eine Teilnehmerin aus Moldau begleitet. Die junge Frau absolvierte zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Historisch-Ökologische Bildungsstätte Emsland in Papenburg e.V. (HÖB) und strebte im Anschluss eine Ausbildung in Deutschland an.
Aktivitäten/Vorgehen:
Nachdem im Zuge der Beratung der Berufswunsch „Mediendesignerin“ relativ schnell klar war, gestaltete sich der direkte Übergang in den Beruf jedoch schwierig. Dies lag daran, dass die regionalen und überregionalen Unternehmen trotz der Erfahrung der Teilnehmerin als freie Designerin, ihrer beeindruckenden Präsentationsmappe und ihrer sprachlichen Fortschritte zögerlich waren. Gemeinsam suchten die Projektverantwortlichen mit der Teilnehmerin daraufhin nach Übergangslösungen und fanden eine Leitungstätigkeit in der Hauswirtschaft, die ihrem Bachelor-Niveau entsprach.
Diese Stelle wurde kurz nach Beendigung des FSJs gefunden. Die Beschaffung des Arbeitsvisums war allerdings sehr herausfordernd und mit vielen bürokratischen Hürden verbunden. Es musste ein Antrag auf Fachkräfteeinwanderung gestellt werden. Bei diesem haben wir uns an der Homepage der Bundesregierung www.Make-it-in-Germany.com orientiert. Die dort zur Verfügung gestellten Vorlagen wurden jedoch nicht von der örtlichen Ausländerbehörde akzeptiert, obwohl diese wortgleich mit deren Formularen waren. Hinzu kam die nicht vorhandene Planbarkeit, wann der Antrag inkl. aller notwendiger Termine bewilligt sein würde. Dies war auch für das einstellende Unternehmen sehr herausfordernd.
Parallel zur erfolgreichen Arbeitsaufnahme in der Hauswirtschaft versuchte die Teilnehmerin mit Unterstützung des Projektes weiter einen Ausbildungsplatz als Mediendesignerin zu finden. Der Kampf darum, dass regionale und überregionale Unternehmen der Teilnehmerin eine Chance geben, war nicht weniger anspruchsvoll. Bedenken hinsichtlich der Aufenthaltserlaubnis und der sprachlichen Fähigkeiten führten dazu, dass weniger qualifizierte Bewerber/innen im Auswahlverfahren bevorzugt wurden. Nach intensiver Arbeit konnte am Ende ein Ausbildungsplatz in Papenburg gefunden werden, wo die Teilnehmerin zum 01.08.2023 eine Ausbildung als Mediendesignerin begonnen hat. Dies war für alle Beteiligten ein großer Erfolg.
Wichtige Erkenntnisse:
Das Beispiel zeigt, dass die Vermittlung von Zugewanderten in Ausbildung weiterhin kein Selbstläufer ist und auf verschiedene Herausforderungen stößt. Obwohl der Berufswunsch der Teilnehmerin frühzeitig feststand, gestaltete sich der direkte Übergang - trotz Erfahrung und beeindruckender Präsentationsmappe - schwierig, da die regionalen und überregionalen Unternehmen sehr zurückhalten waren.
Für die Leitungstätigkeit in der Hauswirtschaft stellte sich die Beschaffung des Arbeitsvisums und die Beantragung des beschleunigten Fachkräfteverfahren als bürokratisch heraus, wobei die Vorlagen von www.Make-it-in-Germany.com von der örtlichen Ausländerbehörde nicht akzeptiert wurden. Die mangelnde Planbarkeit des Bearbeitungszeitraums erschwerte nicht nur den Antrag, sondern stellte auch für das Unternehmen eine Herausforderung dar.
Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz als Mediendesignerin kämpften wir bei den regionalen Unternehmen mit Bedenken bezüglich Aufenthaltserlaubnis und sprachlicher Fähigkeiten, wodurch weniger qualifizierte Bewerber bevorzugt wurden. Dies erleben die Projektverantwortlichen vor allen in kaufmännischen Berufen. Der Erfolg der Teilnehmerin am Ende verdeutlicht, wie viel Engagement und Begleitung zur Überwindung zahlreicher Hindernisse notwendig ist und wie sehr sich diese Mühen auszahlen.
Wer fördert das Projekt? | Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung |
Ggf. Regionales Fachkräftebündnis/ regionaler Fokus: | Nördliches Emsland |
Zielgruppe: | (junge) Zugewanderte mit Flucht- und Migrationshintergrund sowie regionale Unternehmen |
Branchenfokus: | kleine und mittelständische Unternehmen |
Projektträger/in: | Historisch-Ökologische Bildungsstätte Emsland in Papenburg e.V. (HÖB) Spillmannsweg 30 26871 Papenburg |
Projektlaufzeit: Ggf. verstetigt seit: | 01.2021 – 12.2025 |
Ansprechpartner/in im Projekt: | Stefanie Book |
Mehr Informationen unter: | https://www.hoeb.de/projekte/start-guide-im-noerdlichen-emsland/ |
Für die Inhalte dieser Seite ist die Projektträgerin / der Projektträger verantwortlich.
Stand: 14.12.2023