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Erfolgreiche Unterstützung einer alleinerziehenden Mutter in das Berufsleben durch die Koordinierungsstelle zur Frauenförderung

Projekttitel: Koordinierungsstelle zur Frauenförderung


Förderrichtlinie: „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Regionalen Initiativen und Kooperationen für Frauen am Arbeitsmarkt (RIKA)“



Kurzzusammenfassung des Projekts:

Ziel der Koordinierungsstelle zur Frauenförderung ist es, die berufliche Wiedereingliederung von Frauen zu fördern und im Rahmen des Unternehmensnetzwerks (Überbetrieblicher Verbund – ÜBV) Wege aufzuzeigen, wie familienfreundliche Arbeitsbedingungen im betrieblichen Alltag umgesetzt werden können. Mit der Koordinierungsstelle setzt sich die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade nachhaltig für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit ein. Mit dem persönlichen Beratungsangebot und einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm werden Frauen in Elternzeit und Familienphase beim beruflichen Wiedereinstieg unterstützt.


Ausgangslage:

Im Frühjahr 2016 kam eine 37-jährige alleinerziehende Mutter in die Beratung. Ihre beiden Kinder waren im Alter von 3 und 6 Jahren. Sie wollte nach Beendigung der Elternzeit weiter als medizinische Fachangestellte arbeiten, jedoch mit reduzierter Stundenzahl am Vormittag. Da sich kein passender Arbeitsplatz in Teilzeit finden ließ, suchte die engagierte Mutter nach Alternativen.


Aktivitäten/Vorgehen:

Die alleinerziehende Mutter informierte sich über örtliche Unterstützungsangebote zum beruflichen Wiedereinstieg und vereinbarte einen Beratungstermin in der Koordinierungsstelle. Sie erhielt zunächst Hilfestellung bei der Arbeitsplatzsuche, dem Bewerbungsprozedere und bei der Vorbereitung auf die Vorstellungsgespräche. Nach zahlreichen Absagen entstand die Idee, sich beruflich umzuorientieren.

Nach einer Stärkenanalyse stellte sich heraus, dass sie gut einen kreativen Beruf ausüben könnte. Gemeinsam wurden geeignete Berufsfelder ausfindig gemacht. Sie beschäftigte sich intensiv mit den jeweiligen Tätigkeitsfeldern. Da sie sich in ihrer Freizeit gerne mit Nähen und Schneidern beschäftigte, entschied sie sich für den Beruf der Raumausstatterin.

Da sie jedoch unsicher war, ob sie eine Ausbildung mit den zwei kleinen Kindern bewältigen würde, ermutigte sie der Rat, zunächst ein Praktikum zu machen. Bei der Suche nach einem geeigneten Betrieb nahm sie die Unterstützung durch die Koordinierungsstelle an und konnte zeitnah mit dem Praktikum beginnen. Der Betriebsinhaber war von ihren Fähigkeiten schnell sehr angetan, sodass er ihr ein reguläres Helferinnen-Gehalt zahlte. Ein Jahr später ermöglichte er ihr den Ausbildungsstart in Teilzeit. Sie schloss ihre Ausbildung vorzeitig als Innungsbeste ab.

Heute arbeitet die alleinerziehende Mutter als selbstständige Raumausstatterin. Auch auf dem Weg in die berufliche Selbstständigkeit konnte die Koordinierungsstelle wieder unterstützend begleiten.


Wichtige Erkenntnisse:

Das Beispiel zeigt, wie wichtig eine individuelle Beratung und Unterstützung von Frauen während der familiär bedingten beruflichen Auszeiten ist. Oftmals zeichnet sich als Perspektive eine berufliche Sackgasse ab, sobald Frauen den Wiedereinstieg konkret planen. Sie finden keinen Arbeitsplatz, der den Betreuungszeiten gerade jüngerer Kinder gerecht wird. Als Konsequenz nehmen sie einen Job teilweise weit unter ihrer Qualifikation oder auch in einem anderen Berufsfeld an. Viele schaffen die Rückkehr auf die anspruchsvollere und besser bezahlte Position später nicht mehr. Oftmals arbeiten die Frauen bis zum Renteneinstieg in prekären Beschäftigungsverhältnissen.

Frauen in der Familienphase berufliche Perspektiven aufzuzeigen und sie auf ihrem Weg zurück in den Beruf zu begleiten, ist Kernaufgabe des Projektes. Dies trägt maßgeblich dazu bei, dass Frauen einer qualifizierten Erwerbstätigkeit nachgehen, finanziell unabhängig sind und selbstständig für ihre eigene Altersabsicherung sorgen können.


Fakten zum Projekt:

Wer fördert das Projekt? Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung und Europäischer Sozialfonds
Ggf. Regionales Fachkräftebündnis/ regionaler Fokus: -
Zielgruppe: Berufsrückkehrerinnen
Branchenfokus: Mittelstand
Projektträger/in:
Ggf. Kooperationspartner/innen, beteiligte Akteure/innen:
Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade (Koordinierungsstelle zur Frauenförderung)
Projektlaufzeit: Ggf. verstetigt seit: 07.2022 – 12.2024 Erster Projektantrag 1993
Ansprechpartner/in im Projekt: Christina Völkers
Mehr Informationen unter: http://www.hwk-bls.de/frauenfoerderung


Für die Inhalte dieser Seite ist die Projektträgerin / der Projektträger verantwortlich.


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Stand: 11.06.2024

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