CEEplus (Circular Entrepreneurship Education an Schulen Südniedersachsens) – Berufsorientierungsprojekt aus der „Unterstützung Regionaler Fachkräftebündnisse“
CEEplus (Circular Entrepreneurship Education an Schulen Südniedersachsens) – Berufsorientierungsprojekt aus der „Unterstützung Regionaler Fachkräftebündnisse“
Kurzzusammenfassung des Projekts: Kurch ein Circular Entrepreneurship Education-Workshop-Programm möchten wir vom ZE Zentrum für Entrepreneurship der PFH Private Hochschule Göttingen die Berufsorientierungsangebote an regionalen Schulen erweitern und das Interesse der Schülerinnen und Schüler für die Themen Gründung und Innovation, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft wecken. Hierzu setzen wir verschiedene Angebote und Methoden zur Frühsensibilisierung, -aktivierung und Qualifizierung ein. Durch eine enge Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen erhalten die Schüler und Schülerinnen zudem regelmäßig Einblicke in die betriebliche Praxis. Zu den Kooperationspartnern zählen junge Start-Ups und etablierte Unternehmen aus Südniedersachsen, die ein besonderes Interesse an den Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft haben. |
Ausgangslage:
Zur Sicherung des zukünftigen regionalen Fachkräfteangebotes bedarf es u. a. besonderer Anstrengungen in der praxisbezogenen Berufsorientierung. Dies nicht nur, um das Interesse an einer dualen Ausbildung zu stärken und das Matching von Ausbildungsbewerber/innen und Unternehmen zu verbessern, sondern auch, um allen jungen Menschen der Region die Schlüsselkompetenzen zu vermitteln, die sie selbst für die Entwicklung eines „beruflichen Selbstkonzeptes“ sowie ihrer darauf fußenden „Employability“ benötigen und die zudem so wichtig für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen sind.
Studien z. B. vom Stifterverband der deutschen Wissenschaft und McKinsey haben gezeigt, dass diese benötigten Kompetenzen Kollaboration, Durchhaltevermögen (Resilienz), „Digital Literacy“ und vor allem unternehmerisches Handeln und Eigeninitiative, also „Entrepreneurship“, sind. Allerdings wird Entrepreneurship Education in deutschen Schulen nur freiwillig, unsystematisch sowie nicht regelmäßig und flächendeckend von privaten Initiativen umgesetzt.
Das Projekt hat daher das Ziel, Schülerinnen und Schülern in Südniedersachsen die Möglichkeit zu bieten, diese Kompetenz mittels eines regelmäßigen Workshop-Programms zu entwickeln, wobei ein besonderer Fokus auf nachhaltiges unternehmerisches Denken und Handeln gelegt wird.
Aktivitäten/Vorgehen:
Im Rahmen des Projektes wurde ein modulares Workshop-Programm entwickelt, das mittlerweile an 15 Partnerschulen in den Kreisen Göttingen und Northeim umgesetzt wird. Zielgruppe sind die Klassen 9 bis 13 aller Schulformen. Die vier Module werden überwiegend in den Zeitfenstern des Projektunterrichts und der Berufsorientierung durchgeführt, können aber in ihrer Dauer beziehungsweise ihrem Umfang individuell an die Bedarfe und Möglichkeiten der Schulen angepasst werden.
Die Inhalte der angebotenen Module sind:
- Einführung in die Themen Entrepreneurship, Nachhaltigkeit und Circular Economy.
- Identifizierung eines noch nicht gelösten Problems bzw. Bedarfs und Entwicklung einer eigenen (nachhaltigen) Produkt- bzw. Dienstleistungsidee hierfür.
- Weiterentwicklung der Idee zu einem Konzept und Geschäftsmodell mittels eines erweiterten Business Model Canvas.
- Bau und Test eines Prototyps sowie Dreh eines Crowdfunding-Videos sowie Präsentation eines abschließenden Elevator Pitches.
Regionale nachhaltige Start-Ups werden hierbei als Best-Practice-Beispiele oder auch als Themengeber für mögliche Ideen bereits in den ersten beiden Modulen integriert. Zur Evaluierung des Programms wird im Rahmen der Begleitforschung zu Beginn des ersten Moduls sowie nach Abschluss des letzten Moduls ein Kompetenzfragebogen, basierend auf dem EU Entrepreneurship Competence Framework, von den Schülerinnen und Schülern ausgefüllt und ein Feedbackgespräch mit den Lehrkräften geführt.
Bis zum Juli 2024 konnten mit dem Workshop-Programm in den 15 Partnerschulen bereits 1.171 Schülerinnen und Schüler erreicht werden.
Wichtige Erkenntnisse:
Die erste Auswertung von 380 vollständig ausgefüllten und vergleichbaren Kompetenzfragebögen zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler tatsächlich den gewünschten Kompetenzaufbau beim nachhaltigen unternehmerischen Denken und Handeln erfahren haben. Die größte positive Veränderung von vor dem Workshop-Programm und nach dem Workshop-Programm zeigen sich bei der Zustimmung zu den Fragebogenstatements:
- Ich kann beurteilen, welchen sozialen, ökologischen oder wirtschaftlichen Nutzen eine Idee hat.“
- Wenn ich eine Idee habe, weiß ich, wie ich die Mittel zusammenbekomme, die ich zur Umsetzung benötige.
- Ich kann einschätzen, welche Auswirkungen eine Idee auf die Gesellschaft, Wirtschaft oder Umwelt haben kann.
- Ich erkenne Möglichkeiten, mein Umfeld positiv zu verändern.
- Ich fühle mich in der Lage, meine Projektideen umzusetzen.
Die Ergebnisse der bisherigen Begleitforschung wurden auf der ersten Entrepreneurship Education Fachkonferenz des Landes Niedersachsen 2023 in Hildesheim präsentiert und auch in zwei wissenschaftlichen, double blind reviewed Beiträgen publiziert:
Vollmar, B., & Euler, M. (2023). The incorporated approach: From project-based learning in entrepreneurship education to project-based learning as entrepreneurship education in German schools. In J. H. Block, J. Halberstadt, N. Högsdal, A. Kuckertz, & H. Neegaard (Eds.), Progress in Entrepreneurship Education and Training. New Methods, Tools, and Lessons Learned from Practice (pp. 171–181). Springer
Vollmar, B., & Euler, M. (2024). Der integrative Ansatz: Von projektorientiertem Lernen in der Entrepreneurship Education zu projektorientiertem Lernen als Entrepreneurship Education. In A. Pitsoulis & A. Lange-Pitsoulis (Hrsg.), Die Qualifizierung für unternehmerisches Denken und Handeln (S. 1-13). Verlag der Universität Hildesheim
Fakten zum Projekt:
Wer fördert das Projekt? | Land Niedersachsen (Europäischer Sozialfonds ESF+-Mittel und Landesmittel) |
Ggf. Regionales Fachkräftebündnis/ regionaler Fokus: |
Fachkräftebündnis Südniedersachsen |
Zielgruppe: | Schüler und Schülerinnen (SuS) regionaler Schulen, ab Jahrgangsstufe 9 |
Branchenfokus: | - |
Projektträger/in: Ggf. Kooperationspartner/innen, beteiligte Akteure/innen: |
PFH Private Hochschule Göttingen ZE Zentrum für Entrepreneurship |
Projektlaufzeit: Ggf. verstetigt seit: |
15.8.2022–14.8.2025 |
Ansprechpartner/in im Projekt: | Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar Geschäftsführender Direktor, ZE Zentrum für Entrepreneurship, PFH Private Hochschule Göttingen vollmar@pfh.de |
Mehr Informationen unter: | https://www.ze-pfh.de/projekte/circular-entrepreneurship-education-cee.html |
Für die Inhalte dieser Seite ist die Projektträgerin / der Projektträger verantwortlich.
Stand: 12.08.2024