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care4future®: Berufsorientierungsprojekt zur Gewinnung von Nachwuchskräften für die Pflegeausbildung

Projekttitel: Etablierung von fünf regionalen Netzwerken zur Gewinnung von Nachwuchskräften für Pflegeberufe in Niedersachsen


Fördergrundlage: Mittel aus der Stiftung „Zukunft der Altenpflegeausbildung“



Kurzzusammenfassung des Projekts:

Die Stiftung „Zukunft der Altenpflegeausbildung“ hat die Firma contec GmbH beauftragt, fünf Projektnetzwerke zur Gewinnung von Nachwuchskräften in der Pflege zu entwickeln. Die Firma contec GmbH nutzt hierzu das Konzept care4future®. Dazu vernetzt care4future® auf regionaler Ebene allgemeinbildende Schulen mit Pflegeschulen und Unternehmen der Pflegebranche sowie weiteren regionalen Akteurinnen und Akteuren. Gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern werden Kurse entwickelt, die das Berufsorientierungsangebot an den allgemeinbildenden Schulen erweitern. Die Kurse werden von Praxisanleitungen und Auszubildenden selbst durchgeführt und ermöglichen so den Schülerinnen und Schülern einen authentischen Einblick in die sozialen Berufe in der Berufsfindungsphase („Peer-Learning“).

Ausgangslage:

Im Rahmen der Fortführung der Konzertierten Aktion Pflege Niedersachsen (vgl. Punkt 4 des 10-Punkte-Plans) ist ein Schwerpunktthema die Gewinnung von Fachkräften in der Pflege. Entsprechend ist das Konzept care4future® eine Maßnahme, um frühzeitig Schülerinnen und Schüler für den pflegerischen Beruf zu begeistern und diese ggf. darüber für eine spätere Ausbildung in dem Berufsfeld zu gewinnen. Das Projekt dient damit der Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs.

Es konnten dafür insgesamt niedersachsenweit fünf Projektstandorte gewonnen werden, namentlich in den Landkreisen Diepholz, Goslar, Emsland, Rotenburg und Aurich.


Aktivitäten/Vorgehen:

Der Aufbau der Netzwerke an den fünf Projektstandorten erfolgte in mehreren Schritten:

  • Identifizierung der Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartner & Organisation und Durchführung von (digitalen) Informationsveranstaltungen
Durch eine gezielte Umgebungsanalyse sowie den Zugang über Telefonate und digitale Informationsveranstaltungen konnten in allen Netzwerken die passenden Akteurinnen und Akteure gewonnen werden. In den Informationsveranstaltungen wurden neben den Zielen und Methoden auch der damit verbundene Ressourcenaufwand besprochen und individuelle Fragen der Interessentinnen und Interessenten beantwortet.

  • Durchführung mehrerer (zum Teil digitaler) Netzwerktreffen & Organisation sowie Begleitung einer Auftaktveranstaltung inkl. Einladung der Presse

Während der Planungsphase wurden an den Standorten zwei bis vier Netzwerktreffen organisiert, um die Zusammenarbeit zu strukturieren, die Partnerinnen und Partner zu vernetzen und nachhaltige Curricula für die Berufsorientierung zu entwickeln. Theoretische Kurseinheiten bereiteten auf die Praxisbesuche vor und ermöglichten einen Reflexionskreislauf. So wurden regelmäßige Theorieeinheiten und Praxisbesuche kombiniert, um das Erlebte sowohl zwischendurch als auch abschließend mit den Schülerinnen und Schülern zu reflektieren und die Lernerfahrungen zu vertiefen. Zudem begleitete die Firma contec GmbH die Auftaktveranstaltungen der Netzwerke und übernahm die Pressearbeit, um die Sichtbarkeit und den Erfolg der Initiative zu unterstützen.

  • Organisation und Begleitung von Veranstaltungen in der Umsetzungsphase
Die Pilotierung der ersten Kursumsetzung in den Netzwerken wurde von der Firma contec GmbH im Hintergrund begleitet, die mit ihrer Erfahrung den Ablauf unterstützte. Dazu gehörten auch scheinbar kleine, aber wichtige Aufgaben wie die Organisation des Schülertransports, das Finden von Vertretungslösungen bei Ausfällen und die Pressearbeit.

  • Organisation und Durchführung (digitaler) Reflexionstreffen in der Verstetigungsphase
Um sicherzustellen, dass das Netzwerk auch ohne externe Unterstützung nachhaltig handlungsfähig bleibt, wurden nach den Kursumsetzungen Reflexionstreffen der Netzwerke durchgeführt. Diese dienten unter anderem der klaren Rollen- und Aufgabenverteilung sowie der Optimierung der Curricula. Die Nachhaltigkeit des Projekts war dabei ein zentrales Anliegen aller Beteiligten.

  • Durchführung einer Evaluation (online-Umfragen):
Um die Netzwerkarbeit effektiv zu gestalten und die Wirksamkeit der Maßnahmen zu überprüfen, führte die Firma contec GmbH Evaluationen sowohl auf Ebene der Netzwerkpartnerinnen und -partner als auch auf der Ebene der Schülerinnen und Schüler durch. Bei den Netzwerkpartnerinnen und -partnern lag der Schwerpunkt auf Erwartungsfragen und dem Abgleich von eingesetzten Ressourcen, während bei den Schülerinnen und Schülern das Erleben und ihre Rückmeldungen im Mittelpunkt zum Kurs und Pflegeberuf standen.

In der Praxis haben die Schülerinnen und Schüler eng mit Auszubildenden und Fachkräften aus dem Pflegebereich zusammengearbeitet. Sie erhielten so nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praxisnahe Einblicke. Dies förderte zum einen das Verständnis für die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufsgruppen im Gesundheitswesen, und zum anderen wurde dadurch die Wertschätzung für das Berufsbild Pflege erhöht. Durch die praxisnahe Vermittlung und die Möglichkeit, positive Erfahrungen in der Pflege zu sammeln, konnte das Projekt dazu beitragen, das Ansehen und die Attraktivität des Pflegeberufes zu steigern.

Die Schülerinnen und Schüler wurden vor Kursbeginn und zum Ende des Kurses jeweils gefragt, ob sie sich vorstellen können, zum aktuellen Zeitpunkt eine Ausbildung in der Pflege zu machen. Insgesamt können sich ca. 20 Schülerinnen und Schüler nach Absolvierung des Kurses vorstellen, eine Ausbildung in der Pflege zu absolvieren. Gründe, weshalb die Schülerinnen und Schüler sich dies vorstellen können, sind unter anderem:

• „Weil ich in dem Beruf einen guten Einblick gewonnen habe und interessiert bin“,

• „Weil der Beruf mich interessiert und ich sehr sozial bin“,

• „Man lernt immer neue Sachen über früher, Bildungsmöglichkeiten“,

• „Ich möchte gerne was mit Menschen machen, da das sehr abwechslungsreich ist“. Besonders erwähnenswert ist, dass sich zwei Teilnehmende bereits beworben und einen Ausbildungsplatz in der Pflege erhalten haben. Die Ergebnisse zeigen, dass das Projekt die Berufswahlentscheidungen der meisten Schülerinnen und Schüler positiv beeinflussen konnte, und die Mehrheit den Kurs im Freundeskreis weiterempfehlen würde.


Wichtige Erkenntnisse:

  • Zwischenberichte und der Abschlussbericht weisen auf einen insgesamt erfolgreichen Projektverlauf hin. Erkenntnisse aus dem Beratungsprozess und die ausgewerteten Evaluationsergebnisse bestätigen den Erfolg des Projektes.
  • Die Netzwerkarbeit und die Umsetzung angepasster Durchläufe der erarbeiteten Kursangebote wird von allen Netzwerken im kommenden Schuljahr weiterverfolgt. Die Partnerinnen und Partner aus den Netzwerken bewerten das Fachkräfteprojekt als erfolgreich, da unter anderem Interesse seitens junger Menschen für die Pflege generiert werden konnte, aber auch weil „alle dem Landkreis treu bleiben“ würden.
  • Außerdem konnten durch die Berufsorientierungskurse bereits in der Pilotphase viele Schülerinnen und Schüler erreicht werden:
Über alle fünf Regionen hinweg nahmen insgesamt 74 Schülerinnen und Schüler an den care4future®-Kursen teil. Es gibt bereits sehr hohe Nachfragen für die nächsten Kursdurchläufe aus der Schülerschaft.

Davon haben ca. 20 Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Abschlussevaluation angegeben, sich eine Ausbildung in der Pflege vorstellen zu können. Aus dem Diepholz-Netzwerk gab es bspw. direkt nach der Auftaktveranstaltung die sehr positive Rückmeldung einer Schülerin, die sich im Anschluss an den Termin direkt mit den Worten „Bei wem kann ich mich denn dann schon einmal für eine Ausbildung bewerben?“ an einen der Praxispartner wendete.

Alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler haben durch die care4future®- Kurse einen besseren Einblick in den Beruf speziell in der Altenpflege erhalten und können so eine bewusstere Entscheidung bezüglich ihrer Berufswahl treffen. Eine Kursteilnehmerin teilte zum Abschluss mit: „Der Beruf kann schön sein. Ich habe meine Sicht zur Pflege geändert“, aber auch Rückmeldungen wie “Ich nehme für mich mit], wie wichtig es ist Pflegefachpersonal zu haben” spiegeln die wertvollen Eindrücke der jungen Menschen wider.


Das Kuratorium der Stiftung wird prüfen, ob Fördermittel zum Aufbau von Projektnetzwerken in anderen Landkreisen in Niedersachsen zur Verfügung gestellt werden sollen.


Fakten zum Projekt:

Wer fördert das Projekt? Stiftung „Zukunft der Altenpflegeausbildung“
Ggf. Regionales Fachkräftebündnis/ regionaler Fokus: -
Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler allgemeinbilden der Schulen
Branchenfokus: Pflege
Projektträger/in:
Ggf. Kooperationspartner/innen, beteiligte Akteure/innen:
Stiftung „Zukunft der Altenpflegeausbildung“
+ Firma contec GmbH
Projektlaufzeit:
Ggf. verstetigt seit:
31.03.2022 – 31.10.2024
Die Stiftung wird prüfen, ob Stiftungsmittel für den
Aufbau von Netzwerken in anderen Landkreisen zur
Verfügung gestellt werden sollen. Bereits aufgebaute
Netzwerke sollen auch nach Ende der
Projektlaufzeit fortbestehen.
Ansprechpartner/in im Projekt: Herr Dr. Steinwede
(Niedersächsisches Ministerium für Soziales,
Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung)

Frau Sina Matysek
(Firma contec GmbH)
Mehr Informationen unter: https://www.care4future.de/


Für die Inhalte dieser Seite ist die Projektträgerin / der Projektträger verantwortlich.


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Stand: 29.08.2024

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