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Arbeitsmarktintegration eines zugewanderten Syrers durch das Start Guide Projekt im nördlichen Emsland zu einem Elektrobetrieb

Projekttitel: Start Guide im nördlichen Emsland


Förderrichtlinie: „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von „Start Guides“ zur Unterstützung der Gewinnung und Integration internationaler Fachkräfte in Unternehmen in Niedersachsen“



Kurzzusammenfassung des Projekts:

Das Projekt „Start Guide im nördlichen Emsland“ verfolgt das Ziel, die Integration von (jungen) Zugewanderten mit Flucht- und Migrationshintergrund in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu verbessern. Dafür wollen wir auch regionale Unternehmen für die neue Zielgruppe sensibilisieren und bei der Integration unterstützen. Im Fokus des Projekts stehen Orientierungs- und Beratungsangebote für Zugewanderte sowie Beratungs- und Unterstützungsangebote für regionale Betriebe.


Ausgangslage:

Die Zusammenarbeit mit einem Teilnehmer aus Syrien stellt ein ermutigendes Praxisbeispiel dar. Dieser Familienvater, Jahrgang 1981, verließ seine Heimat nach langer Flucht und kam 2022 nach Deutschland. Mit nur 4 Jahren formaler Schulbildung arbeitete er in der Heimat zuvor als Bauarbeiter, Taxifahrer und Elektrohelfer.


Aktivitäten/Vorgehen:

Ziel war es, ihm neben dem Besuch eines Sprachkurses bei der Volkshochschule (VHS) die Möglichkeit zu geben, einen Minijob aufzunehmen. Gemeinsam fanden wir einen Elektrobetrieb in der Region, der ihm eine 2-wöchige praktische Kompetenzfeststellung im Rahmen eines Praktikums ermöglichte. Obwohl der Betrieb erkannte, dass die Deutschkenntnisse noch sehr eingeschränkt waren und noch einige Qualifikationen fehlten, beeindruckte das Engagement des Teilnehmers, und sie entschieden sich, ihm eine Chance zu geben.

Die Herausforderung bestand auch darin, dass seine Einsatzmöglichkeiten aufgrund seines vormittäglichen Sprachkurses begrenzt waren. Doch durch gemeinsame Bemühungen wurden flexible Lösungen gefunden, und ihm wurde ein Minijob zu tariflichem Lohn angeboten. Der Teilnehmer war überglücklich, endlich eine Chance zu bekommen und fühlte sich nicht nur im Kollegium wohl, sondern konnte auch außerhalb seiner Familie soziale Netzwerke aufbauen.

Kürzlich erhielten wir die erfreuliche Nachricht vom Arbeitgeber: Er beabsichtigt, dem Teilnehmer eine Vollzeitstelle anzubieten, sobald dieser seinen Sprachkurs erfolgreich beendet hat. Diese Erfolgsgeschichte unterstreicht, wie durch Engagement, Flexibilität und gemeinsame Anstrengungen erfolgreiche Integration und berufliche Entwicklung ermöglicht werden können.


Wichtige Erkenntnisse:

Es kostet viel Überzeugungskraft, Unternehmen zu ermutigen, abseits der klassischen Beschäftigungsmöglichkeiten Menschen, ganz gleich ihrer Herkunft, eine Chance zu geben. Denn diese Wege sind ungewohnt, bringen betriebliche Abläufe durcheinander und fordern auch seitens des Unternehmens eine hohe Flexibilität und viel Engagement.

Doch das Ergebnis zeigt, dass es sich lohnt und nicht genutzte Potentiale dadurch ans Unternehmen gebunden werden können.


Fakten zum Projekt:

Wer fördert das Projekt? Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung
Ggf. Regionales Fachkräftebündnis/ regionaler Fokus: Nördliches Emsland
Zielgruppe: (junge) Zugewanderte mit Flucht- und Migrationshintergrund sowie regionale Unternehmen
Branchenfokus: kleine und mittelständische Unternehmen
Projektträger/in: Ggf. Kooperationspartner/innen, beteiligte Akteure/innen: Historisch-Ökologische Bildungsstätte Emsland in Papenburg e.V. (HÖB) Spillmannsweg 30 26871 Papenburg
Projektlaufzeit: Ggf. verstetigt seit: 01.2021 – 12.2025
Ansprechpartner/in im Projekt: Stefanie Book
Mehr Informationen unter: https://www.hoeb.de/projekte/start-guide-im-noerdlichen-emsland/

Für die Inhalte dieser Seite ist die Projektträgerin / der Projektträger verantwortlich.

Logo MS und Start Guides   Bildrechte: ms

Stand: 14.12.2023

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