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Adelante! - Anpassungsqualifizierung in dualen Ausbildungsberufen für junge Erwachsene aus Spanien in südniedersächsischen Unternehmen und Kindertagesstätten - Projekt aus der „Unterstützung Regionaler Fachkräftebündnisse“

Projekttitel: „Adelante!“


Förderrichtlinie: „Unterstützung Regionaler Fachkräftebündnisse 2021-2027“


Kurzzusammenfassung des Projekts:

Das Projekt „Adelante 5.0“ bietet vorausgebildeten jungen Erwachsenen aus Spanien die Möglichkeit, eine Anpassungsqualifizierung in südniedersächsischen Unternehmen in dualen Ausbildungsberufen oder im Sozialwesen (Sozialpädagogische/r Assistent*innen in Kindertagesstätten) zu durchlaufen. Ziel ist die Anerkennung des jeweiligen Ausbildungsberufs in Deutschland, um anschließend als Fachkraft tätig werden zu können. Nach einem Intensiv-Sprachkurs im Herkunftsland folgt eine vierwöchige Erpobungsphase in südniedersächsischen Betrieben und Einrichtungen sowie im direkten Anschluss die zwölfmonatige Anpassungsqualifizierung, an deren Ende die volle Anerkennung des jeweiligen Ausbildungsberufs in Deutschland durch die zuständige Kammer bzw. die niedersächsische Landesschulbehörde erreicht werden soll. Bei erfolgreichem Abschluss der Maßnahme werden Übergänge in Arbeitsverhältnisse in Südniedersachsen angestrebt.


Ausgangslage:

Aufgrund der nicht dualen Ausbildungsstruktur in Spanien bzw. des hochschulorientierten Ausbildungssystems mit vergleichsweise geringen Praxisanteilen verfügen dortige Ausbildungsabsolvent*innen üblicherweise über ein gutes fachtheoretisches Bildungsniveau, aber vergleichsweise wenig praktische Kenntnisse. Der Berufseinstieg in den Arbeitsmarkt vor Ort gestaltete sich für junge Erwachsene zum Zeitpunkt der Antragstellung häufig schwierig. Die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien lag im Juli 2021 bei 35,1 %, so dass Spanien die zweithöchste Jugendarbeitslosigkeit-Quote in der EU aufwies.

Umgekehrt kam die Strategie des Fachkräftebündnisses Südniedersachsen zu dem Ergebnis, dass die gezielte Rekrutierung von regionsfremden Erwerbspersonen eine „richtungsweisende Notwendigkeit der Arbeitsmarktregion Südniedersachsen“ ist. Entscheidend für einen erfolgreichen Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt ist jedoch der Nachweis eines in Deutschland anerkannten Ausbildungsabschlusses. So bieten die spanischen Abschlüsse den Betrieben im stark strukturierten deutschen Arbeitsmarkt zu wenig Anhaltspunkte und Sicherheit, dass die geforderten Voraussetzungen – insbesondere die in der dualen Ausbildung üblicherweise angeeignete Berufspraxis – tatsächlich mitgebracht werden. Im Bereich Sozialwesen / frühkindliche Erziehung geben gesetzliche Regelungen die Qualifikation des Personals in niedersächsischen Kindertagesstätten vor. Aus dieser Ausgangslage ergab sich der Bedarf der betrieblichen Anpassungsqualifizierung mit dem Ziel der Anerkennung des deutschen Referenzberufs für die Zielgruppe.


Aktivitäten/Vorgehen:

Während des gesamten Aufenthaltes in Südniedersachsen werden die Teilnehmenden durch pädagogisches Personal des Projektträgers betreut, das zugleich als Ansprechpartner/in für die Betriebe zur Verfügung steht.

Ein begleitender berufsbezogener Sprachunterricht stellt sicher, dass sprachliche Hindernisse während der Tätigkeit im Betrieb kontinuierlich verringert werden.

Darüber hinaus werden die Teilnehmenden bei der sozialen Anbindung und Integration vor Ort unterstützt.

Weitere wichtige Aktivitäten sind die Organisation von Unterkünften (Appartments), Coachinggespräche, die Begleitung im Anerkennungsprozess sowie die Unterstützung bei der Entwicklung von Anschlussperspektiven bzw. Übergängen in Arbeitsverhältnisse.


Wichtige Erkenntnisse:

Aktuell durchläuft die zweite von insgesamt drei Gruppen die jeweiligen Anpassungsqualifizierungen. Eine zentrale Rolle in Hinblick auf den Projekterfolg spielt die kontinuierliche Begleitung der Teilnehmenden durch das Projektpersonal – denn in erster Linie kommen Menschen, nicht Arbeitskräfte. Positive Erfahrungen wurden auch damit gemacht, mit den Teilnehmenden bereits vor deren Anreise nach Deutschland im Kontakt zu sein. Eine gute Abstimmung und Zusammenarbeit der Kooperationspartner/innen im In- und Ausland ist erforderlich, damit das Matching mit den Betrieben gelingt. Die Betriebe wiederum machen die Erfahrung, keine „fertigen Fachkräfte“ durch das Programm zu erhalten, sondern in deren Entwicklung ihrerseits noch etwas zu investieren.


Fakten zum Projekt:

Wer fördert das Projekt? Förderung durch Land Niedersachsen und ESF+
Ggf. Regionales Fachkräftebündnis/
regionaler Fokus:
Fachkräftebündnis Südniedersachsen
Zielgruppe: Junge Erwachsene aus dem EU-Ausland (Spanien)
mit dort abgeschlossener Ausbildung
Branchenfokus: Duale Ausbildungsberufe, Sozialwesen
Projektträger/in: Beschäftigungsförderung Göttingen (kAöR)
Ggf. Kooperationspartner/innen,
beteiligte Akteure/innen:
IHK Hannover, Zentrale Auslandsvermittlung
der Bundesagentur für Arbeit, Instituto Humboldt (Barcelona)
Projektlaufzeit:
Ggf. verstetigt seit:
01.09.2022 – 31.08.2025
Ansprechpartner/in im Projekt: Joachim Berchtold,
Tel.: 0551 – 400 3646
j.berchtold@bfgoe.goettingen.de
Mehr Informationen unter: https://www.bfgoe.de/angebote/uebergang-schule-beruf/adelante.html

Für die Inhalte dieser Seite ist die Projektträgerin / der Projektträger verantwortlich.


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Stand: 28.11.2024

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