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Integrationsprojekt Fachkräfte für das Handwerk (IFHa) – Geflüchtete und Zugewanderte in Ausbildung und Beschäftigung



Kurzzusammenfassung des Projekts:

Das Projekt der fünf niedersächsischen Handwerkskammern sowie der Campus Handwerk Süd-West Niedersachsen GmbH soll einen Beitrag zur Fach- und Arbeitskräftesicherung im Handwerk leisten und zielt darauf ab, die Erwerbs- und Qualifizierungspotentiale von Zugewanderten, Geflüchteten sowie Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund für das Handwerk stärker zu nutzen. Zentrales Ziel ist die Einmündung der Zielgruppen in Beschäftigungs- und Ausbildungsverhältnisse im Handwerk.


Ausgangslage:

Dem niedersächsischen Handwerk mangelt es an Arbeits- und Fachkräften. Dies bedroht die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks und kann gerade für kleine und Kleinstbetriebe zu existenziellen Problemen führen.

Handwerksbetriebe können die notwendigen Innovationen und Anpassungen nicht mehr vornehmen, um sich auf die ökonomischen und volkswirtschaftlichen Änderungen adäquat einzustellen. Insbesondere gilt das bei „weichen“ Themen wie Personalführung, Mitarbeitergewinnung und -bindung, der Einführung neuer Arbeitszeitmodelle und der Verbesserung der Betriebskultur.

Insgesamt haben sich zum Stichtag 30.11.2023 über 260.000 Personen mit Flüchtlingskontext in Niedersachen aufgehalten. Die Personengruppe der neu ins Bundesland Geflüchteten ist ausgesprochen heterogen und verfügt - anders als Geflüchtete der letzten Jahre - auch mehr über universitäre Berufsabschlüsse, so dass neue Lösungen bei der schnellen Einmündung in Beschäftigung und Ausbildung und bei der Integration in die Gesellschaft nötig sind. Viele der Geflüchteten, die um das Jahr 2015 aus humanitären Gründen nach Deutschland geflohen sind, haben das Handwerk in den letzten Jahren durch die Aufnahme einer Ausbildung oder den Beginn eines Beschäftigungsverhältnisses verstärkt.

Als Reaktion auf den hohen Fach- und Arbeitskräftebedarf wurde spätestens mit dem jüngst verabschiedeten und 2023 modifizierten Fachkräfteeinwanderungsgesetz Zuwanderung als Chance definiert, welche die Lücke der fehlenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schließen soll. Handwerksbetriebe müssen allerdings weiterhin mit einem erheblichen Aufwand rechnen, bis die Fachkraft aus dem Ausland im Betrieb angekommen ist. Gerade für kleine und Kleinstbetriebe ist es fraglich, ob sie den Mehraufwand bei der Einstellung einer Fachkraft oder eines Auszubildenden aus dem Ausland leisten können. Zahlreiche Fragen und Abläufe beim Matching zwischen Betrieben und Fachkräften sind noch unklar. Genauso muss geklärt werden, wie die Ankommens- und Integrationsprozesse abseits der betrieblichen Integration ablaufen. Zudem ist damit zu rechnen, dass die Integration in den Betrieb nicht ohne Schwierigkeiten ablaufen wird. Ob der gewünschte Effekt, der mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz verbunden ist, dem Handwerk in Niedersachsen zu Gute kommt, ist damit nicht garantiert.

Die Zielgruppe der Geflüchteten und Zugewanderten ist wichtig bei der Rekrutierung neuer Arbeits- und Fachkräfte. Das Handwerk bietet mit seinen spezifischen Bedingungen wie der einzigartigen Kunden- und Dienstleistungsorientierung, besonderen Ausbildungs- und Aufstiegswegen sowie einer informell und familiär geprägten Betriebskultur viele Möglichkeiten, aber auch besondere Hürden bei der Arbeitsmarktintegration. Damit das Handwerk als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird, benötigt es deshalb eine besondere Vermittlung und gute Matching-Prozesse, um die Erwartungen Geflüchteter und Zugewanderter mit den Anforderungen von Betrieben in Einklang zu bringen.


Aktivitäten/Vorgehen:

Zur Förderung der Fach- und Arbeitskräftegewinnung zielt das Projekt darauf ab, Zugewanderte, Geflüchtete sowie Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in Beschäftigung und duale Berufsausbildung im Handwerk zu vermitteln. Die Beschäftigungs- und Ausbildungsverhältnisse sollen stabilisiert und Betriebe damit nachhaltig bei der Gewinnung von Fach- und Arbeitskräften unterstützt werden. Das Projekt erprobt und nutzt bei der Hebung inländischer und ausländischer Potentiale neue und handwerksspezifische Vermittlungs-, Anwerbe- und Unterstützungsangebote sowie -instrumente. Der genannte Personenkreis soll außerdem in vorbereitende und qualifizierende Bildungs- und Sprachmaßnahmen vermittelt werden. Das Projekt soll innovative Lösungen bei der Integration von Zugewanderten und Geflüchteten in niedersächsische Handwerksbetriebe umsetzen und fördern. Betriebe und Projektteilnehmende, die bei der Integration erfolgreich sind, sollen sichtbarer gemacht werden. Zudem sollen durch das Projekt neue Ansätze bei der Personalgewinnung im Handwerk angestoßen werden.

Das Projekt setzt sich aus den folgenden vier Säulen zusammen:

  • Gewinnung, Aufschlussberatung und Unterstützung von Zugewanderten, Geflüchteten, Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund sowie von Handwerksbetrieben
  • Vermittlung und Matching in Beschäftigung und Ausbildung sowie in vorbereitende Maßnahmen
  • Entwicklung und Durchführung von passgenauen und bedarfsgerechten Unterstützungs- und Förderangeboten zur Beschäftigungs- und Ausbildungsstabilisierung sowie zur Beschäftigungs- und Ausbildungsvorbereitung
  • Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit zur Werbung, Kooperation mit Projektpartnern sowie zur Sichtbarmachung besonders erfolgreicher Projektteilnehmender. Netzwerk-und Öffentlichkeitsarbeit zur positiven Darstellung von Handwerksbetrieben, die bei der Fachkräftegewinnung zugewanderte und geflüchtete Personen berücksichtigen und Integrationsprozesse innovativ und zukunftsweisend gestalten.


Wichtige Erkenntnisse:

Werden nach einem Jahr Projektlaufzeit ergänzt.


Fakten zum Projekt:

Wer fördert das Projekt? Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft,
Verkehr, Bauen und Digitalisierung
Ggf. Regionales Fachkräftebündnis/
regionaler Fokus:
niedersachsenweit
Zielgruppe: Geflüchtete, Schülerinnen und Schüler mit
Migrationshintergrund sowie Zugewanderte
im Rahmen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes
Branchenfokus: Handwerk
Projektträger/in: Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen
gemeinsam mit den fünf weiteren niedersächsischen
Handwerksorganisationen
Projektlaufzeit: April 2024 – Dezember 2027
Ansprechpartner im Projekt: Malte Diercks
malte.diercks@hwk-hildesheim.de
Telefon: 05121 162 170
Mehr Informationen unter: IFHa-Projekt

Für die Inhalte dieses Dokuments ist die Projektträgerin / der Projektträger verantwortlich.

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Stand: 28.08.2024

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