Evaluationsbogen
Internationaler Frauentag 2022
Liebe Interessierte
eine Kulturszene ohne Frauen wäre wie … – sicher fallen Ihnen an dieser Stelle etliche Vergleiche ein. Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März hatte das Nds. Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung daher die vielen Facetten der Kultur aus weiblicher Sicht präsentiert.
In einer Onlineveranstaltung am 7. März 2022 waren Frauen aus Kultur und Medien zu Wort gekommen. Filme, eine Diskussion und ein Impuls von Filmregisseurin Franziska Stünkel machen Lust auf alles, was die weibliche Kulturszene zu bieten hat.
__________________________________________________________________________________________________________
Postkartenwettbewerb
Folgende Beiträge sind bei unserem Kreativwettbewerb eingegangen:
Gewinnerin:
Angelika Litzkendorf, Georgsmarienhütte
Weitere Beiträge
______________________________________________________________________________________________________________________
Frauen in der niedersächsischen Kultur- und Medienszene –
Tipps und Meinungen
Liebe Interessierte,
die niedersächsische Kulturszene ist vielfältig. Darum wollen wir hier eine kleine, nicht repräsentative Auswahl an Tipps und Informationen geben. Außerdem haben wir Kultur- und Medienschaffende um Ihre Meinung zu Frauen in Kultur und Medien gebeten.
Den Anfang macht Gleichstellungsministerin Daniela Behrens.
Ninia LaGrande
Moderatorin, Autorin, Podcasterin und Schauspielerin
Wenn wir über Vielfalt in Kultur und Medien sprechen, reicht es nicht, über Frauen zu sprechen. Vielfalt beinhaltet Intersektionalität – das bedeutet, wir müssen Sichtbarkeit und Bühne schaffen für alle Geschlechter, für behinderte Menschen, für People of Color und so viele mehr. Was wir brauchen, sind Menschen als Entscheider*innen, die genau das als Fokus setzen. Ich möchte vor allem jungen Menschen sagen: Macht euch Kultur zu eigen – holt euch den Platz, der euch zusteht! Gemeinsam können wir das System verändern!
Prof. Julius Heinicke
Professor für Kulturpolitik und Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls „Kulturpolitik für die Künste in Entwicklungsprozessen“ (UNESCO Chair in Cultural Policy for the Arts in Development) an der Universität Hildesheim
Immer mehr Frauen haben Leitungspositionen in Kulturinstitutionen inne. Das ist ein gutes Zeichen. Doch ignoriert diese meist sehr dichotom dargestellte Perspektive (Frau vs. Mann) unterschiedliche biografisch erlebte Marginalisierungen, die ganz spezifische Hürden aufbauen, in die Kultur- und Medienszene zu gelangen. Auch gerät die Diversität an sexuellen und geschlechtlichen Identitäten samt der Ausgrenzungen und Degradierungen, die ihnen widerfahren, schnell aus dem Blick: Der internationale Frauentag sollte diese Grenzen überwinden und auch Menschen jenseits der tradierten Raster und Rollen sichtbar machen.
Videobotschaft von Sonja Anders, Intendantin des Schauspielhauses Hannover
________________________________________________________________________________________________
Susanne Müller-Jantsch, Geschäftsführerin Kulturzentrum Pavillon
Wir sind da! Aktuell gibt es im hannoverschen Kulturbetrieb so viele Frauen in Führungspositionen wie selten zuvor. Im Kulturzentrum Pavillon sind wir ein Frauen Duo in der Geschäftsführung: Justin Laura Hahn und Susanne Müller-Jantsch. Vom Kulturzentrum Faust bis zum Schauspielhaus sind eine Reihe von Kulturbetrieben in Frauenhand. Für und mit diesen erfolgreichen Kultur Frauen sollte von der Stadt Hannover und dem Stadt Marketing eine gute Öffentlichkeitsarbeit gemacht werden, denn auf uns kann die Stadt und können wir sehr stolz sein.
________________________________________________________________________________________________
frauenORTE Niedersachsen: Auf den Spuren bedeutender Frauen
Mit der Initiative frauenORTE Niedersachsen eröffnet der Landesfrauenrat Niedersachen e. V. neue Wege im Kulturtourismus. Erstmals werden landesweit Stadt- und Regionalgeschichte aus dem Blick von historischen Frauenpersönlichkeiten betrachtet. Erzählt wird von ihren Leistungen, die sie auf politischem, kulturellem, sozialem, wirtschaftlichem und/oder wissenschaftlichem Gebiet vollbracht haben. Allein im Bereich Kultur können Sie neun Frauen und ihre Orte entdecken, von der Malerin Paula Modersohn-Becker (Worpswede) über die Schriftstellerin Wilhelmine Siefkes (Leer) bis zur Tänzerin Mary Wigmann (Hannover)
Seit dem Start der Initiative 2008 sind 47 frauenORTE Niedersachsen (Stand: Oktober 2021) entstanden; weitere befinden sich in Planung. Schirmherrin ist Ministerin Daniela Behrens.
LINE UP Making of
Die GEDOK NiedersachsenHannover ist ein Forum für professionelle Künstlerinnen und die, die sie fördern. Die Künstlerinnen engagieren sich gemeinschaftlich für künstlerische Projekte. Sie erarbeiten Ausstellungen, Aufführungen, Publikationen, Lesungen, Konzerte und interdisziplinäre Kunstprojekte. Zugleich dient die GEDOK dem Erfahrungsaustausch, der u. a. die individuellen künstlerischen und professionellen Möglichkeiten erweitert, sowie der gegenseitigen Unterstützung, um die materielle Wertschätzung und Anerkennung zu steigern.
Lernen Sie die Künstlerinnen hier kennen.
Laura Berman, Intendantin der Staatsoper Hannover
Auch heute noch haben es Frauen in der klassischen Musikbranche richtig schwer. Noch immer gibt es zu wenige Frauen in Management- und Leitungspositionen in Intendanz, Regie oder Musikalischer Leitung. Frauen werden auch weiterhin als „mütterlich“ angesehen und ihnen werden administrative Rollen eher anvertraut als künstlerische Positionen. Frauen, die eine Leitungsposition anstreben, stehen oft keine Mentor:innen zur Seite – wie anders ist das bei Männern! Das muss sich dringend ändern: Wir Frauen müssen andere Frauen unterstützen und Netzwerke bilden. Diverse Stimmen müssen gehört und ausgedrückt werden. Gleichstellung von Frauen und von nicht-binären Menschen ist für die gesamte Gesellschaft wichtig und es ist sehr traurig, dass die alten, patriarchalen Strukturen in der Kunst noch so präsent sind. Wir sind schon weit gekommen – ich möchte allen Kolleginnen die Kraft und Power schicken, den Weg weiterzugehen und noch viel mehr zu erreichen!
Bettina Ricklefs
Programmbereichsleiterin Spiel-Film-Serie des Bayerischen Rundfunks:
Im BR-Programmbereich Spiel-Film-Serie wollen wir Frauen noch viel deutlicher hör- und sichtbar machen – vor und hinter der Kamera. Wir fördern weibliche Talente, besonders auch in verantwortlichen Positionen, um unserem Mindestziel 50/50 und unserer Verantwortung als Programmmacherinnen und Programmmacher gerecht zu werden.
Wir wollen mutig Chancen bieten und neue vielfältige Perspektiven auf facettenreiche Figuren und weibliche Lebenswirklichkeiten eröffnen, für die jetzigen und kommenden Generationen von Frauen. Getreu dem Motto: What she can see, she can be!
Svenja Dunkel
Frequenzmanagerin, Performerin und Möglichmachende in der Kultur- & Kreativwirtschaft
In der Kreativwirtschaft als Frau aktiv zu sein, ist keine Frage, es ist eine Selbstverständlichkeit. Für mich ist das Arbeiten in der Kultur- & Veranstaltungswelt losgelöst von Generationen und Geschlechtern.
Gemeinsam sichtbar sein, Ziele haben und als Team vorwärts kommen ist Horizont erweiternd, tief gehend und erfüllend. Je bunter das Team, desto erfolgreicher und vielfältiger ist das Wirken.
Wenn dich etwas interessiert, du für etwas brennst, dann tu es! Sei mutig, sei du selbst und gehe deinen Weg. Alles ist möglich.