Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung Niedersachsen klar Logo

Zum „Welttag für menschenwürdige Arbeit“ Arbeitsminister Philippi und DGB-Vorsitzender Payandeh loben Beratungsstellen für mobile Beschäftigte und wollen Niedersachsen zum Land der Guten Arbeit machen

Anlässlich des „Welttags für menschenwürdige Arbeit“ machen der niedersächsische Arbeitsminister Dr. Andreas Philippi und der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Niedersachsen Dr. Mehrdad Payandeh sich für Gute Arbeit in Niedersachsen stark. Am 07. Oktober fordern weltweit Gewerkschaften, Organisationen und Beschäftigte die Herstellung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen ein.

Arbeitsminister Philippi stellt fest: „Faire Löhne, Maßnahmen zur Gleichberechtigung von Frauen am Arbeitsmarkt, ein guter Arbeitsschutz und eine angemessene soziale Sicherung müssen immer unser Ziel für alle Beschäftigten in Niedersachsen sein. Im Rahmen des Masterplans Gute Arbeit machen wir uns für einen verbesserten Arbeitsschutz, eine bessere Entgeltgleichheit und mit einer Bundesratsinitiative für eine moderne betriebliche Mitbestimmung stark. Es gibt jedoch auch in Niedersachsen Branchen, die weit entfernt von einer mitbestimmten und tarifgebundenen Arbeitsrealität sind. Um den Beschäftigten in diesen Bereichen zu helfen hat die Landesregierung vor elf Jahren ein Leuchtturmprojekt initiiert: die Beratungsstellen für mobile Beschäftigte. Mit der Gründung der Beratungsstellen haben wir damals auf die untragbaren Arbeits- und Lebensbedingungen für mobile Beschäftigte in der Fleisch- und Zerlegeindustrie reagiert. Mittlerweile sind die Beratungsstellen auch in anderen Branchen etabliert und leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum Schutz von Arbeitnehmerrechten in Niedersachsen. Sie stehen Menschen zur Seite, die häufig unter schwierigen Bedingungen arbeiten und besonderen Unterstützungsbedarf haben. Diese Form der Arbeitnehmerberatung ist bundesweit einmalig.“

Dr. Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des DGB Niedersachsen: „Niedersachsen muss zum Land der Guten Arbeit werden. Tarifbindung, Mitbestimmung und gute Löhne sind ein klarer Standortvorteil. Leider gibt es immer noch zu viele Menschen, für die diese Grundlagen nicht gelten. Die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen in den mobilen Beratungsstellen ist absolut notwendig und wertvoll. Mit ihrer Expertise leisten sie einen enorm wichtigen Beitrag zur Offenlegung von prekären Arbeitsbedingungen und deren Bekämpfung. Alle politischen Akteure und die Unternehmen in Niedersachsen sind gefordert, sich gegen Ausbeutung und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen zu engagieren.“

Hintergrund zu den Beratungsstellen für mobile Beschäftigte:

In Niedersachsen können sich mobile Beschäftigte wie Saisonarbeitskräfte, Wanderarbeitende oder aus einem anderen EU-Staat entsandte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gezielt über ihre Rechte informieren. Ende 2013 haben die ersten beiden „Beratungsstellen für mobile Beschäftigte“ in Oldenburg und Hannover ihre Tätigkeit aufgenommen. Mittlerweile gibt es weitere Beratungsstellen in Braunschweig, Lüneburg und Osnabrück. Mit der Gründung der Beratungsstellen reagierte die Landesregierung auf untragbare Arbeits- und Lebensbedingungen für mobile Beschäftigte in der Fleisch- und Zerlegeindustrie. Die Beratungsstellen wurden von Beginn an weitgehend vom Land Niedersachsen gefördert. Die derzeitige Förderung ist bis Ende 2026 gesichert. Die verbleibende Finanzierung wird kommunal und von dem gewerkschaftsnahen Bildungsträger „Arbeit und Leben“ übernommen. An den fünf Standorten der Beratungsstellen stehen jeweils Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter für die Beratungen zur Verfügung, die muttersprachlich über eine osteuropäische Sprachkompetenz verfügen. Sie sprechen - in unterschiedlichen Kombinationen - Rumänisch, Bulgarisch, Polnisch, Ungarisch, Slowenisch, Serbisch, Kroatisch, Russisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch. Die Beraterinnen und Berater arbeiten eng mit dem Zoll und der Polizei zusammen, aber auch mit gesellschaftlichen Organisationen Institutionen wie Gewerkschaften, Kirchen und kommunalen Diensten. In den Beratungen, die sowohl über persönliche Gespräche als auch per Telefon oder soziale Medien erfolgen, geht es häufig um zu geringes Entgelt und schlechte Wohnverhältnisse.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
06.10.2025

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln