Niedersachsen legt Abschlussbericht zu Jugendwerkstätten vor / Staatssekretärin Dr. Arbogast: „Jede und jeder Einzelne ist wichtiger Teil unserer Gesellschaft“
Das Niedersächsische Sozialministerium hat einen Evaluationsbericht zu den Jugendwerkstätten in Niedersachsen veröffentlicht. Der Bericht beleuchtet insbesondere die inhaltliche Ausgestaltung der Angebote, Zugangswege, Unterstützungsprozesse, Verbesserungspotentiale in der Öffentlichkeitsarbeit sowie die Rahmenbedingungen der Förderung. Ziel ist es, die Arbeit der Jugendwerkstätten bestmöglich auf die Bedarfe junger Menschen im Übergang von der Schule in den Beruf auszurichten. Die Erkenntnisse sollen in die neue Förderperiode ab Mitte 2029 einfließen.
„Der Bedarf an Plätzen in den niedersächsischen Jugendwerkstätten wächst stetig, vor allem aufgrund zunehmender psychischer Belastungen“, kommentiert Staatssekretärin Dr. Christine Arbogast die Ergebnisse. „Eine individuelle und flexible Unterstützung junger Menschen ist daher unverzichtbar. Denn das Lösen persönlicher Probleme ist bei vielen zunächst vorrangig, bevor die berufliche Orientierung beginnen kann. Hier setzt die engagierte Arbeit der Jugendwerkstätten an. Sie zeigen jungen Menschen nicht nur Perspektiven auf, sondern vermitteln ihnen gleichzeitig das Gefühl, dass jede und jeder Einzelne ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft ist.“
Bewährt hat sich nach Angaben der Evaluation die individuelle Förderung, die es ermöglicht, zielgerichtet auf die Fähigkeiten junger Menschen einzugehen. Auch die praktische Arbeit in den Jugendwerkstätten wird positiv hervorgehoben: Das Herstellen eigener Produkte für den öffentlichen Raum nehmen die Jugendlichen in der Regel als sinnstiftend und persönlichkeitsstärkend wahr. Gleichzeitig unterstreicht der Bericht die Notwendigkeit von klaren Absprachen mit den Jobcentern. So zeigt sich, dass Teilnehmende der Jugendwerkstätten von einer direkten Begleitung durch Mitarbeitende der Jobcenter nachhaltig profitieren. Die wichtigste Voraussetzung für eine bedarfsgerechte Förderung bleibt aber weiterhin eine angemessene Finanzierung. Aus diesem Grund spricht sich der Bericht für längere Laufzeiten, eine sichere Finanzierungsgrundlage sowie für eine bessere Abstimmung der Geldgebenden aus.
Das Vertrauen in die Jugendwerkstätten ist derweil hoch. Rund 90 Prozent der Teilnehmenden gaben an, dass es ihnen in der Jugendwerkstatt gut oder eher gut geht. Parallel dazu wird die Zusammenarbeit der Jugendwerkstätten mit dem jeweiligen Jobcenter auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 4 (sehr schlecht) im Durchschnitt mit 1,51 bewertet.
Der vollständige Abschlussbericht ist ab sofort auf der Homepage des Sozialministeriums zu finden: https://www.ms.niedersachsen.de/startseite/jugend_familie/familien_kinder_und_jugendliche/kinder_jugendliche/jugendsozialarbeit/jugendwerkstatten_und_pro_aktiv_centren/jugendwerkstaetten-93853.html
