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Niedersachsen feiert 10 Jahre „Zukunftsoffensive Inklusion mit den Landesbildungszentren“

Im Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte in Hildesheim hat heute die Abschlussveranstaltung „10 Jahre Zukunftsoffensive Inklusion mit den Landesbildungszentren“ stattgefunden. Neben Grußworten der stellvertretenden Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, Dr. Gesa Schirrmacher, und der Präsidentin des Landesamtes für Soziales, Jugend und Familie, Silke Niepel, haben zahlreiche Mitarbeitende, Eltern sowie ehemalige Schülerinnen und Schüler in mehreren Podiumsgesprächen auf die Erfolge und Weiterentwicklungen der Landesbildungszentren zurückgeblickt.

„Es waren arbeitsintensive und zum Teil auch anstrengende Prozesse, die sich aber gelohnt haben“, stellte Dr. Schirrmacher fest. „Wir blicken heute auf Landesbildungszentren zurück, die nicht mehr in erster Linie Förderschulen mit weiteren sozialen Angeboten sind, sondern auf Dienstleistungs- und Kompetenzzentren, die unabhängig vom Förderort, ob in einem Landesbildungszentrum oder in einem inklusiven Setting, für junge Menschen und ihre Familien da sind und Teilhabe in vielen gesellschaftlichen Bereichen begleiten und fördern.“

„Von Anfang an standen die Lebenswirklichkeiten der Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt“, ergänzte Niepel. „Die Kolleginnen und Kollegen der Landesbildungszentren haben dieses Projekt fundiert und praxisnah ausgestaltet. Sie haben Tag für Tag einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, dass junge Menschen nicht am Rand, sondern in der Mitte unseres Bildungssystems ihren Platz finden. Denn Inklusion ist kein fertiges Modell. Inklusion ist ein lebendiger und aktiver Prozess, der gestaltet werden will!“

Die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Annetraud Grote, betonte: „Die Landesbildungszentren befinden sich in einer spannenden Transformation: Sie entwickeln sich von Einrichtungen mit einem Schwerpunkt auf Förderschulen zu Kompetenzzentren für inklusive Bildung. Durch mobile Dienste und Beratungsangebote unterstützen sie zunehmend die inklusive Beschulung an Regelschulen – ohne ihre Kernkompetenz aufzugeben. Dadurch tragen die Zentren nun stärker zur Weiterentwicklung inklusiver Bildung in Niedersachsen bei. Um Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention noch besser umsetzen zu können, sollte der eingeschlagene Weg weitergegangen werden – immer im Sinne der schulischen Inklusion, wonach Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam lernen.“

In insgesamt zehn Arbeitsgruppen und Teilprojekten haben Mitarbeitende, Eltern sowie Personen aus externen Organisationen ihre Ideen und Vorschläge eingebracht, sodass die Landesbildungszentren ihre Angebote heute mehrheitlich in die Fläche bringen und Diagnostiken, Beratungen und Förderungen wohnortnah und inklusiv erfolgen können. So ist u.a. in jedem Landesbildungszentrum ein Zentrum für Beratung, Inklusion und Teilhabe (BIT) eingerichtet worden, welches basierend auf gemeinsam entwickelten Standards dafür sorgt, dass sowohl Frühförderung als auch Begleitungen in Schule und Ausbildung für sinnesbeeinträchtigte junge Menschen nunmehr niedersachsenweit in vergleichbarer Art und Weise angeboten werden können. Diese Errungenschaften sollen zukünftig fortgeführt und ausgebaut werden.

Hintergrund:

In Niedersachsen gibt es fünf Landesbildungszentren, vier Landesbildungszentren für Hörgeschädigte in Braunschweig, Hildesheim, Oldenburg und Osnabrück sowie ein landesweit zuständiges Landesbildungszentrum für Blinde in Hannover. Träger dieser Landesbildungszentren ist das Land Niedersachsen. Die Trägeraufgaben nimmt das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie (LS) wahr. Als überregionale Förder- und Kompetenzzentren mit Schulen im Sinne des Niedersächsischen Schulgesetzes (NSchG) erbringen die Landesbildungszentren soziale, schulische und berufliche Teilhabeleistungen für Menschen mit Hör- oder Sehbeeinträchtigungen. Vom Tag der Geburt bis hin zum Erreichen eines möglichst qualifizierten Bildungsabschlusses sind sie der richtige Ansprechpartner auf dem Weg in ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben.

Das zehnjährige Projekt „Zukunftsoffensive Inklusion mit den Landesbildungszentren“ hatte sich das Ziel gesetzt, jungen Menschen mit einer Hör- und Sehbeeinträchtigung eine inklusive und wohnortnahe Förderung und Beschulung mit der notwendigen sinnespädagogischen Begleitung zu ermöglichen.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

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erstellt am:
07.10.2025

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