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Landespflegebericht bietet Überblick über die pflegerische Versorgungssituation in Niedersachsen Neuer Landespflegebericht ist veröffentlicht. Niedersachsen

Mit dem im Sommer 2025 erschienenen „Landespflegebericht 2024“ liegt eine aktuelle Übersicht über die pflegerische Versorgungsituation in Niedersachsen vor. Erstellt hat den Landespflegebericht das Dip-Institut in Köln (Dienstleistung, Innovation und Pflegeforschung GmbH) um Professor Isfort in Kooperation mit AGP Sozialforschung von Professor Klie.

Niedersachsen hält für Pflegebedürftige eine umfassende Versorgungsstruktur bereit und bildet auf vielfältige Art Fachkräfte aus. Doch in den Regionen muss das Angebot an bestimmten Stellen weiterentwickelt werden. Das ist eine zentrale Erkenntnis des Niedersächsischen Landespflegeberichts 2024.

Mit der Weiterentwicklung der Pflegeberichterstattung in Niedersachsen gibt es tiefgreifende Informationen zur Lage in den einzelnen Regionen, die die Kommunen bei ihrer Weiterentwicklung des örtlichen Angebots unterstützen. Der Schwerpunkt wurde auf die Analyse der Versorgungssicherheit in Niedersachsen gelegt. Der Bericht hat ergeben, dass Pflegebedürftige in Niedersachsen qualitativ hochwertig versorgt werden können – auch in den ländlichen Regionen.

Aus fachlicher Sicht ist eine der dringlichsten Herausforderungen in der Pflege die Fachkräftegewinnung. Der Landespflegebericht zeigt die aktuelle Situation auf dem Arbeits- und Beschäftigungsmarkt sowie die Ausbildungsaktivitäten in den Pflegeberufen auf und analysiert diese tiefgehend. Durch eine Befragung von Pflegeeinrichtungen, Pflegeschulen und Krankenhäusern werden offizielle Daten zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt Pflege sinnvoll ergänzt.

In Verbindung mit weiteren Daten, insbesondere denen zur demographischen Entwicklung sowie zur Pflegebedürftigkeit und pflegerischen Versorgungsstruktur, wird im Landespflegebericht die Analyse der pflegerischen Versorgungssicherheit für die Kommunen in Niedersachsen auf Basis der vorherigen Daten weiterentwickelt. Der hierbei geschaffene Index erlaubt es, die Kommunen untereinander zu vergleichen und weist aus, in welchen Regionen und Kommunen größere Herausforderungen bezüglich der Sicherung der pflegerischen Versorgungbestehen.

Ergebnisse des Berichts sind u.a.:

Die pflegerische Versorgung in Niedersachsen steht flächendeckend bereit, pflegerische Angebote sind also überall erreichbar – die Herausforderungen bestehen nicht bezüglich der flächenmäßigen Abdeckung, sondern bezüglich der Deckung der konkreten Bedarfe.

Es gibt sehr große Unterschiede zwischen den Regionen und Kommunen bezüglich des Anteils an Pflegebedürftigen sowie bezüglich der prognostizierten Entwicklung der Fachkräfteversorgung und der Bedarfsdeckung der pflegerischen Angebote. Somit muss jeweils mit Blick auf die konkreten Verhältnisse vor Ort gehandelt werden.

Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt deutlich an – allerdings nicht als Folge einer Zunahme der Zahl älterer Menschen, sondern aufgrund einer verstärkten Inanspruchnahme von Leistungen. Der demographische Wandel, also der starke Anstieg des Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung, wirkt sich erst in einigen Jahren spürbar aus.

Der Fachkräfteengpass in der Pflege besteht bereits jetzt, im Vergleich zu anderen Ländern steht Niedersachsen indes noch relativ gut da. Und: In den kommenden Jahren wird die Zahl neuer Pflegekräfte die Zahl der aus dem Beruf ausscheidenden Beschäftigten weiterhin übersteigen. Dennoch müssen schon jetzt Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung initiiert werden, um perspektivisch die Versorgung sicherzustellen.Die Ausbildungsstrukturen sind weiterhin auf Wachstumskurs, müssen aber für die pflegerische Versorgung der Zukunft weiterentwickelt werden.

Auf Bundes- und Landesebene sowie in den Kommunen sind somit Maßnahmen zur Sicherstellung der pflegerischen Versorgung zu ergreifen. Dazu zählen u.a. die Konzertierte Aktion Pflege Niedersachsen ( KAP.Ni), die Fachkräftestrategie der Niedersächsischen Landesregierung und die gemeinsam mit Partnerinnen und Partner durchgeführte Niedersächsische Fachkräfteinitiative sowie die im Bund angekündigte große Pflegereform, in die Niedersachsen sich aktiv einbringt.

Hintergrund:

Auf Grundlage des § 2 des Niedersächsischen Pflegegesetzes lässt das Nds. Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung alle vier Jahre einen Landespflegebericht über den Stand und die voraussichtliche Entwicklung der pflegerischen Versorgung in Niedersachsen erstellen - nächstmalig für das Jahr 2028.

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