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"Wie soll der personelle Engpass im Bereich des öffentlichen Bauens abgebaut werden?"

Antwort der Landesregierung auf die Mündliche Anfrage


Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt hat namens der Landesregierung auf eine Mündliche Anfrage des Abgeordneten Burkhard Jasper (CDU) geantwortet.

Der Abgeordnete Burkhard Jasper (CDU) hatte gefragt:

Verbände und auch einige Kommunen beklagen, dass es schwierig sei, kompetentes Personal für die Bauverwaltungen in einer ausreichenden Anzahl zu gewinnen. Deshalb dauern Planungen lange und können Projekte trotz bereitgestellter Mittel nicht zügig verwirklicht werden.

An der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mosbach werden die Teilnehmer eines neuen Studienganges für öffentliches Bauen während der Praxisphasen in den Bereichen Straßenplanung, konstruktiver Ingenieurbau, Bauausführung sowie Betrieb- und Verkehrstechnik geschult. Hierzu findet eine enge Kooperation mit den Landkreisen und dem Ministerium für Verkehr und Infrastruktur statt.

1. Welche Maßnahmen ergreift die Landesregierung, damit es ausreichend qualifizierte Bewerber für die Bauverwaltungen, insbesondere in den Kommunen, gibt?

2. Gibt es in Niedersachsen Studiengänge mit einem Schwerpunkt im Bereich des öffentlichen Bauens?

3. Inwiefern ist die Einrichtung eines Studienganges für öffentliches Bauen wie an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg eine Möglichkeit, dem Engpass entgegenzuwirken?

Ministerin Cornelia Rundt beantwortete die Anfrage namens der Landesregierung:

Zu 1.:

Zur Gewinnung von Anwärterinnen und Anwärtern sowie Referendarinnen und Referendaren für das Staatliche Baumanagement Niedersachsen werden Stellenanzeigen direkt an Universitäten und Fachhochschulen nebst dazugehörigen Instituten mit der Bitte um Bekanntgabe versandt. Die Teilnahme an einer Ausbildungsmesse hat ergeben, dass die Zielgruppe eher Schulabgänger sind und somit der für die Bauverwaltung interessante Bewerberkreis dort nicht erreicht werden kann. Es ist beabsichtigt, die aktive Werbung für eine Tätigkeit in der Bauverwaltung weiter zu intensivieren.

Anwärterinnen und Anwärtern sowie Referendarinnen und Referendaren der Fachrichtung Technische Dienste, Fachbereiche Maschinen- und Elektrotechnik, erhalten aufgrund eines erheblichen Mangels an hinreichend qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern bereits seit dem 1. Januar 2014 Anwärtersonderzuschläge in Höhe von 35 % des Anwärtergrundbetrages. Die Gewährung von Anwärtersonderzuschlägen wurde eingeführt, um die Attraktivität der Ausbildungen in den o.g. Bereichen zu erhöhen.

§ 16 TV-L bietet den Arbeitgebern im Übrigen verschiedene Instrumente um bei Personalgewinnungsproblemen oder bei drohender Abwanderung von Fachkräften zu reagieren. Diese Möglichkeiten werden im Einzelfall geprüft und entsprechend angewandt.

Auch in anderen Fachbereichen der Fachrichtung Technische Dienste werden Auszubildende für die spezifischen Anforderungen der Bauverwaltungen im Land und in den Kommunen qualifiziert. So werden im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Baureferendarinnen und Baureferendare der Fachbereiche Stadtbauwesen und Städtebau ausgebildet.

Für den Bereich der Straßenbauverwaltung werden während des Vorbereitungsdienstes Sonderzuschläge gezahlt. Darüber hinaus sind folgende Maßnahmen in der Planungsphase:

  • Bezahlte Fortbildung von Technikern zu Bauingenieuren

  • Stipendien für Ingenieurstudenten mit vertraglicher Verpflichtung zum Dienst in der Straßenbauverwaltung nach Abschluss des Studiums

  • Werbung auf der nächsten Ideen-Expo

Zu 2. und 3.:

Die Fragen 2 und 3 werden zusammen beantwortet.

Die niedersächsischen Hochschulen halten eine große Bandbreite an berufsqualifizierenden Studiengängen vor, so auch im Bereich Bauwesen. Aus Sicht der Landesregierung ist es von besonderer Bedeutung, dass insbesondere im Bereich der Bachelorstudiengänge eine breite Berufsqualifikation erworben und eine Überspezialisierung vermieden wird. Ein spezieller Studiengang mit einem Schwerpunkt im Bereich des öffentlichen Bauens existiert nicht.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
13.11.2015

Ansprechpartner/in:
Frau Heinke Traeger

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