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Sozialministerin legte in weiterem Gespräch mit muslimischen Verbänden Eckpunkte fest

Beratungsangebot zur Prävention von neo-salafistischer Radikalisierung nimmt Formen an - Beratungshotlines stehen schon jetzt bereit


Der Aufbau eines Präventionsangebots für die Angehörigen junger Menschen, die in neosalafistischen Extremismus und Gewalt abzudriften drohen, schreitet voran. Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt hat in einem weiteren Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der muslimischen Verbände DITIB und SCHURA die Grundzüge einer solchen Beratungsstelle festgelegt. Es besteht Einigkeit, dass eine solche Präventionsstelle in freier Trägerschaft unter Beteiligung der Verbände eingerichtet wird.

Die Sozialministerin und die Vertreterinnen und Vertreter muslimischer Verbände waren sich bei der Zusammenkunft im Niedersächsischen Sozialministerium am Montagabend auch einig in der Frage, dass eine solche Präventionsstelle mit Beschäftigten besetzt werden muss, die sich mit den Lebenswelten der Muslime in Niedersachsen gut auskennen. Der Islamwissenschaftler Rauf Ceylan von der Universität Osnabrück soll den Aufbau der Präventionsstelle wissenschaftlich begleiten, zu der nächsten für Oktober geplanten Zusammenkunft wird er eingeladen. Es geht nun auch konkret um die Frage, wer Träger der Präventionsstelle in Niedersachsen wird und wie eng die Kooperation mit benachbarten Bundesländern aussehen soll.

Der SCHURA-Vorsitzende Avni Altiner erklärte nach dem Gespräch: "Die Vorgängerregierung hat viel Porzellan zerschlagen, das wir nun wieder aufkehren müssen. Es ist gut, dass die Präventionsarbeit jetzt beim Sozialministerium angesiedelt ist." Sozialministerin Cornelia Rundt freute sich über die Fortschritte bei den Gesprächen: "Schon jetzt ist klar, dass Stigmatisierungen der Gesamtheit der Muslime, wie sie die Vorgängerregierung mit Extremisten-Checklisten und Moscheekontrollen betrieben hat, ein Ende haben. Die muslimischen Verbände werden nun eng eingebunden in die Präventionsarbeit, die damit besser akzeptiert und wesentlich erfolgversprechender aufgestellt sein wird."

Der DITIB-Vorsitzende Yilmaz Kilic ergänzte: "Die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz aber auch das Vertrauen der Muslime in eine Präventionsstelle ist eine der tragenden Säulen für das geplante Beratungsangebot."

Schon jetzt stehen Beratungshotlines bereit, die von betroffenen jungen Menschen sowie deren Familienangehörigen, Freundinnen und Freunden, Lehrerinnen und Lehrern sowie Kolleginnen und Kollegen angerufen werden können:

- Hotline des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge 0911 943 43 43 oder beratung@bamf.bund.de

- Die DITIB (Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion) in Niedersachsen bietet außerdem ein eigene Hotline für Familien- und Sozialberatung an, an die sich Interessierte wenden können: 0221 3555590.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
16.09.2014

Ansprechpartner/in:
Uwe Hildebrandt

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