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Niedersachsens Sozial- und Gleichstellungsministerin Cornelia Rundt: „Frauen im Handwerk sind qualifiziert und führungsstark“

Neues Projekt untersucht Ursachen für Berufsentscheidungen


Noch immer entscheiden sich Mädchen eher für typische Frauenberufe, Jungen wählen eher typische Männerberufe. Das macht sich vor allem im Handwerk bemerkbar: Hier liegt der Anteil von weiblichen Auszubildenden gerade einmal bei 22,6 Prozent (Stand 2012). Deshalb hat Niedersachsens Sozial- und Gleichstellungsministerin Cornelia Rundt mit der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen ein Projekt gestartet. Ihr gemeinsames Ziel: Sie wollen mehr Frauen fürs Handwerk begeistern.

„Frauen im Handwerk sind qualifiziert und führungsstark. Doch zu selten ergreifen sie die Chance, im Handwerk Fuß zu fassen. Doch das Handwerk, gerade auch der technische Bereich, ist sehr facettenreich. Frauen haben hier gute Berufsperspektiven. Das wollen wir fördern. Frauen von heute sind die bestausgebildete Generationen aller Zeiten – und das ist sicherlich auch für die Unternehmen interessant“, sagte Ministerin Cornelia Rundt anlässlich des heutigen Fachkräfteforums Handwerk der Handwerkskammer Hannover.

Im Rahmen des Projektes wird zunächst nach den Ursachen für das Verhalten der Frauen geforscht. Das Volkswirtschaftliche Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität in Göttingen, ifh, führt das Forschungsprojekt seit März 2014 bis Februar 2015 durch, das Sozialministerium fördert es mit insgesamt 50.000 Euro.

„Ich erhoffe mir Antworten auf die Fragen, was vor allem junge Frauen daran hindert, handwerkliche Berufe zu ergreifen oder auch, woran es liegt, dass der Berufsverbleib oft nur kurz ist, wie Erhebungen schon ergeben haben. Am Ende der Untersuchung sollen Handlungsempfehlungen stehen, die Anregungen für weitere Maßnahmen geben“, so Cornelia Rundt. Dabei gelte es mit Blick auf die Unternehmen, die Begeisterung für das Handwerk möglichst früh zu wecken: im Elternhaus, in der Schule - aber natürlich auch beispielsweise im Betriebspraktikum.

Auch der Weg in die Selbstständigkeit wird in Deutschland überwiegend von Männern gewagt. Nur jedes vierte Unternehmen wird von einer Frau gegründet. „Deutschland schöpft sein Potenzial an Gründerinnen bei weitem nicht aus“, betonte Ministerin Rundt. „Deshalb fördern wir seit vielen Jahren über das FIFA-Programm spezielle Beratungsstellen für Existenzgründerinnen, in denen neben der beruflichen Gründungsberatung zusätzlich Coaching für schon bestehende junge Unternehmen angeboten wird. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass immer mehr Frauen ihren Meister machen: Der Anteil der Frauen bei den Meisterprüfungen lag 2012 bei 21,9 Prozent und ist im letzten Jahr weiter angestiegen auf 22,5 Prozent.“

Es geht bei Frauen immer noch stärker als bei Männern um Fragen nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Arbeitswelt muss so gestaltet sein, dass Kinder und Beruf einander ergänzen und nicht einander ausschließen. „Das fördern wir mit unserem Landesprogramm ‚Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft‘. Damit haben wir in Niedersachsen eine regionale Beratungs- und Qualifizierungsstruktur für Frauen im Beruf geschaffen“, erläuterte Ministerin Cornelia Rundt. Die landesweit 23 Koordinierungsstellen arbeiten an allen Standorten auch mit den Handwerkskammern zusammen und kümmern sich ganz nebenbei immer auch darum, die Trennung zwischen den Geschlechtern in der Arbeitswelt aufzuweichen

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