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Mehr Geld für die Aidshilfe Niedersachsen

Gesundheitsministerin Cornelia Rundt: „Wir müssen ein realistisches Bild von HIV vermitteln.“



Flüchtlingsberatung wird gestärkt


‚Access Equity Rights Now‘, Zugang zu gleichen Rechten für alle, war das Motto der diesjährigen 21. Internationalen Aids-Konferenz im südafrikanischen Durban, die am 21. Juli 2016 endete. Über die Erkenntnisse aus der Konferenz sprach Niedersachsens Gesundheitsministerin Cornelia Rundt heute mit einer Delegation des Eastern Cape AIDS Council aus der niedersächsischen Partnerprovinz Ostkap aus Südafrika. Es zeigte sich, dass es auf beiden Seiten einen erheblichen Bedarf an einer weiteren Vernetzung und einem regen fachlichen Austausch in Bezug auf HIV/AIDS gibt.

In Niedersachsen ist es Aufgabe der Aidshilfe Niedersachsen, präventive Aufklärung zu betreiben, Beratung und Unterstützung für Betroffene zu bieten und insbesondere Neuinfektionen zu verhindern. Um diese Aufgaben leisten zu können, unterstützt die Landesregierung die Aidshilfe Niedersachsen finanziell. Bis 2013 standen dafür
1.463.000 Euro jährlich bereit. In 2014 wurden die Mittel um ca. 10 Prozent auf insgesamt 1,613 Millionen Euro erhöht. Ab 2016 wurden erstmals zusätzlich 50.000 Euro für die Flüchtlingsberatung gezahlt, dies wird auch in den beiden kommenden Jahren vorbehaltlich der Zustimmung des Haushaltsgesetzgebers so sein.

„35 Jahre nach dem Auftreten der ersten HIV-Erkrankungen ist es inzwischen eine wichtige Aufgabe, ein realistisches Bild des Lebens mit HIV zu vermitteln“, sagte Ministerin Rundt. Bei HIV und AIDS schwanke die gesellschaftliche Reaktion zwischen Diskriminierung, Tabuisierung und Verharmlosung. „Nichts davon ist geeignet, sachlich über die Krankheit zu sprechen. Es gilt, Betroffenen ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen und sie beispielsweise bei der Integration in Arbeit zu unterstützen“, so Rundt. Denn trotz inzwischen guter Behandlungsmöglichkeiten und aller medizinischen Erfolge bleibe es dabei: „AIDS ist eine schwere Krankheit.“ Dank entsprechender Medikamente verlaufe sie nicht mehr unmittelbar tödlich, bleibe aber eine schwere chronische Erkrankung, so Ministerin Rundt, besser sei es in jedem Fall aber, sich gar nicht erst zu infizieren. Die Landesregierung trete entschieden gegen Vorurteile und Unwissen, gegen Stigmatisierung und Ausgrenzung sowie für Solidarität mit den Menschen mit HIV/Aids ein, betont die Ministerin.

Durch den Zuzug von Flüchtlingen kommen auch besondere Herausforderungen auf die Aidshilfen zu. In ihren Heimatländern werden HIV-Positive oft vom gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt, die medizinische Versorgung ist nicht immer ausreichend. Beratungsangebote aufzusuchen und auch wahrzunehmen, ist für sie nicht selbstverständlich. Das gilt vor allem für Betroffene in bzw. aus afrikanischen Ländern. „Mit den zusätzlichen Mitteln stärken wir die Beratungskompetenz der Aidshilfe Niedersachsen mit Blick auf die Gruppe der Geflüchteten mit HIV“, so Cornelia Rundt.

Weltweit sind in etwa 37Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert. In Deutschland leben nach Zahlen des Robert Koch-Instituts schätzungsweise 83.000 Menschen mit HIV/Aids. Im letzten Jahr gab es bundesweit bei 3.691 Menschen die Erstdiagnose HIV, in Niedersachsen waren es 231.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

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erstellt am:
27.07.2016

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