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Hausärztliche Versorgung in Niedersachsen

Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 13.11.2018, TOP 8


Rede der Niedersächsischen Sozialministerin Dr. Carola Reimann


– Es gilt das gesprochene Wort –


„Wir haben in den vergangenen Monaten immer wieder zusammen über die Zukunft der Gesundheitsversorgung diskutiert. Daran merken Sie, wie wichtig der Landesregierung und den Regierungsfraktionen dieses Thema ist. Der nun vorliegende Entschließungstext enthält ganz wesentliche Themen, um die Versorgung auch in Zukunft hochwertig und wohnortnah sicherzustellen.

Dabei kann das Land Niedersachsen nur einen Teil selbst bearbeiten. Wir müssen uns mit der Selbstverwaltung und dem Bund abstimmen und machen das auch. Besonders die Zusammenarbeit mit der KVN klappt dabei sehr gut.

Wie ich bereits im Oktoberplenum berichtet habe, ist die Überarbeitung der Bedarfsplanung auf der Bundesebene aktuell auf einem guten Weg. Außerdem hat die Bundesregierung den Entwurf des Terminservice- und Versorgungsgesetzes – kurz TSVG – vorgelegt. Durch die geplanten Änderungen sind Verbesserungen in der medizinischen Versorgung für Patientinnen und Patienten zu erwarten.

Wir nehmen in Niedersachsen die Herausforderungen an und machen uns Gedanken über geeignete Maßnahmen. Zur qualitativ hochwertigen Versorgung gehören auch die neuen Möglichkeiten durch Digitalisierung.

Gerade vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung können telematische Anwendungen erhebliche Chancen bieten, besonders in einem Flächenland wie unserem.

Wir werden die Gelder aus dem Sondervermögen Digitalisierung deshalb für drei Schwerpunkte nutzen: Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben im Alter, für den Ausbau des Krankenhausinformationssystems IVENA und für Digitalisierungsprojekte im Gesundheitswesen.

Ein besonders gutes Beispiel ist „Telemedizin Gifhorn“. Hier arbeiten Ärzteschaft und Pflegedienste mit elektronischer Unterstützung zusammen. Das führt zu Entlastung und Vereinfachung und stellt so die Versorgung in der Fläche sicher.

Überhaupt bin ich der Auffassung, dass die Berufe im Gesundheitswesen viel besser zusammenarbeiten können. Jede Gruppe trägt mit ihrem Wissen zu einer guten Versorgung bei. Nicht immer muss die Ärztin oder der Arzt alles vorgeben.

Bei der Delegation auf medizinische Fachangestellte klappt das sehr gut. Im Gifhorner Projekt soll das in gleicher Weise mit dem Pflegedienst geschehen.

Aber letztlich sollten wir nicht bei der Delegation stehen bleiben, sondern in Zukunft viel mehr an Substitution, also Ersetzen der ärztlichen Leistung denken. Denn viele Sachen kann eine Ärztin oder ein Arzt gut, aber nicht am besten. Es geht vielmehr um ein gleichberechtigtes Zusammenwirken, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten gut zu gestalten.“

Schmuckgrafik (zum Artikel: Pressemitteilungen) Bildrechte: LGLN

Artikel-Informationen

erstellt am:
13.11.2018

Ansprechpartner/in:
Naila Eid

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