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Cornelia Rundt: „Roma müssen in Sicherheit und Würde leben“

Niedersachsens Sozialministerin führt am Internationalen Tag der Roma ein Gespräch mit Landesverband, Jugend- und Frauenorganisation der Roma


Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt hat am heutigen Internationalen Tag der Roma Vertreter und Vertreterinnen von Roma-Organisationen getroffen und diesen im Kampf gegen Diskriminierung und Ausgrenzung den Rücken gestärkt: „Die Roma sind Mitbürgerinnen und Mitbürger, denen wir volle Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben gewähren wollen und müssen“, sagte Rundt nach dem Treffen in ihrem Ministerium. „Wir wollen zeigen, dass wir Teil der Gesellschaft sind“, sagte Djevdet Berisa, Vorsitzender von „Romane Aglonipe e.V. – Roma in Niedersachsen“. „Wir wollen den Dialog.“

Cornelia Rundt, die für die Umsetzung von Migrationsprojekten zuständig ist, gibt Berisa Recht: „Die Diskriminierung der Roma wird zu wenig beachtet, dabei haben diese noch immer Beleidigungen und Benachteiligungen zu erdulden - und wenn es die Herabsetzung durch das Wort ,Zigeuner’ ist.“ Die Sozialministerin weist auf die Initiative der Landesregierung hin, mit der in Niedersachsen eine Willkommenskultur aufgebaut wird. Vergangene Woche hatte Rundt den Startschuss für ein Pilotprojekt zur Stärkung der Freundlichkeit und Serviceorientierung in neun niedersächsischen Ausländerbehörden gegeben. „Zahlreiche Roma leben hier nur mit dem Status geduldet, sind auch mit Kettenduldungen konfrontiert“, erläutert Rundt, „und auch ihnen steht ein Leben in Sicherheit und Würde zu.“

An dem Treffen mit Ministerin Rundt nahmen neben Djevdet Berisa auch Klaus Strempel vom Netzwerk Flüchtlingshilfe und Menschenrechte, der Vorsitzende von „Roma Jugend Niedersachsen“ Nino Novakovic sowie Anna Berisha und Sevdijc Berisa teil, die gerade eine Roma-Frauengruppe gründen. „Wir wollen speziell der Diskriminierung von Roma-Frauen entgegenwirken“, sagt Sevdijc Berisa. Anna Berisha ergänzt: „Wir müssen die multikulturelle Erziehung schon von Anfang an starten – wenn wir schon bei den Kindern anfangen, können wir Vorurteile am besten abbauen.“ Nino Novakovic von der Roma-Jugend bestätigt: „Anti-Ziganismus ist ein sehr großes Problem in Niedersachsen, auch Jugendliche beleidigen uns als Zigeuner – hier ist Aufklärung sehr wichtig.“ Er sei in Deutschland geboren, erzählt Novakovic, müsse sich aber immer noch mit einer Duldung begnügen.

Die „Roma in Niedersachsen“ gehen davon aus, dass in Niedersachsen schätzungsweise 15.000 Roma leben. Laut Klaus Strempel vom Netzwerk Flüchtlingshilfe leben in Deutschland circa 8000 Roma mit dem Status geduldet, ein Drittel davon in Niedersachsen. Strempel: „Der heutige Tag der Roma ist ein wichtiges Signal: Er ist ein Impuls dafür, dass Roma sich nun international für ihre Rechte einsetzen.“

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
08.04.2014

Ansprechpartner/in:
Uwe Hildebrandt

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