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Kommunen gestalten Pflege – mit Komm.Care unterstützt das Land

Der im Sommer 2025 veröffentlichte Landespflegebericht Niedersachsen 2024 zeigt erneut, dass Pflege in erster Linie vor Ort stattfindet und die Rahmenbedingungen und Prognosen in den Regionen sehr unterschiedlich ausfallen. Die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung muss also lokal gedacht und gestaltet werden. Insbesondere auf kommunaler Ebene verdient die gesundheitliche und pflegerische Versorgung pflegebedürftiger Menschen künftig noch stärkere Aufmerksamkeit. Denn es sind die konkreten Lebensbedingungen vor Ort, die sozialen Netzwerke, der gesellschaftliche Zusammenhalt in den Quartieren sowie die Verfügbarkeit ambulanter Unterstützungsangebote, die maßgeblich beeinflussen, wie Herausforderungen im Umgang mit Pflegebedürftigkeit bewältigt werden können.

Die niedersächsische Landesregierung unterstützt die Kommunen bei der Wahrnehmung dieses Sicherstellungsauftrags über das Projekt Komm.Care, welches bis April 2029 verlängert und inhaltlich erweitert werden konnte. Komm.Care hilft den Kommunen dabei, die Pflegeberichterstattung aufzubauen und in eine Versorgungsplanung einzusteigen. Im Zuge der Novelle des Niedersächsischen Pflegegesetzes sind die Kommunen dazu verpflichtet worden, regelmäßig örtliche Pflegeberichte zu erstellen und örtliche Pflegekonferenzen abzuhalten. Zudem ist die Pflegeberichterstattung der Kommunen mit der Pflegestatistik und der Erstellung des Landespflegeberichts synchronisiert worden.

Mit der Neuauflage von Komm.Care sollen die Vorlagen und Empfehlungen für die Erstellung von örtlichen Pflegeberichten und die Abhaltung von Pflegekonferenzen weiterentwickelt und noch mehr Kommunen eingebunden werden. Im Rahmen von Komm.Care haben die Kommunen ständige Ansprechpartnerinnen und -partner zu den auftretenden Fragen und können Beratung in Anspruch nehmen. Auch interkommunale Vernetzungen werden unterstützt.

Im Einzelnen verfolgt Komm.Care beim Aufbau von versorgungsplanerischen Aktivitäten das Ziel,

  • mit den niedersächsischen Kommunen ins Gespräch zu kommen, wie gegenwärtig pflegebezogene Planungs-, Steuerungs- und Koordinierungsaufgaben wahrgenommen werden und welche Unterstützung hierbei benötigt wird,
  • umsetzungsorientierte Handlungshilfen und Fortbildungsangebote zu entwickeln, um zum Beispiel die Erstellung von örtlichen Pflegeberichten, die Durchführung von Pflegekonferenzen und die Anpassung der Pflegeinfrastruktur an bestehende Bedarfe voranzutreiben,
  • Kommunen durch Beratung zu unterstützen,
  • pragmatische und zielführende Strategien für Kommunen unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Rahmenbedingungen zu erarbeiten,
  • örtliche Pflegeberichte stärker zu vereinheitlichen, damit hieraus auch Schlüsse für die Erstellung des Landespflegeberichts und die Pflegepolitik auf Landesebene gezogen und integrierte Handlungsstrategien entwickelt werden können,
  • eine Vernetzung und einen Erfahrungsaustausch der Kommunen untereinander zu initiieren,
  • Gemeinsame Modellvorhaben nach Paragraph 123 SGB XI zu konzipieren und auf den Weg zu bringen, mit denen neue, vernetzte und die verschiedenen Akteurinnen und Akteure einbindende Modelle für eine zukünftige pflegerische Versorgung gestartet werden.

Darüber hinaus sollen neue Angebote zur Unterstützung im Alltag (AZUA) geschaffen und in Anspruch genommen werden. AZUA stellen eine bedeutsame Leistungsform im Pflegeversicherungsgesetz dar. Sie bergen großes Potenzial, häusliche Pflegearrangements zu stabilisieren, Menschen mit Pflegebedarf Teilhabemöglichkeiten zu bieten, pflegende Angehörige zu entlasten und damit auch das formelle Pflegesystem zu stützen.

Kommunen schicken ihren kommunalen Pflegebericht sowie die Protokolle der örtlichen Pflegekonferenzen bitte an Christian.Haupt(at)ms.niedersachsen.de.

Kommunen finden weitere Informationen und Ansprechpartner auf der Seite der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen: https://www.gesundheit-nds.de/projekte/kommcare/

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