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Startklar in die Zukunft: Innovative Ideen der Kinder- und Jugendarbeit ausgezeichnet

Ministerin Daniela Behrens: „Es ist wichtig, jungen Menschen Raum für Mitgestaltung und gesellschaftliches Engagement zu geben“


Zehn Projektideen haben sich erfolgreich beim Innovationswettbewerb des Landes, einem Baustein des Niedersächsischen Aktionsprogramms „Startklar in die Zukunft“, durchgesetzt. In vier Kategorien hatte eine Fach-Jury jeweils die besten Ideen und kreative Visionen für die Zukunft von Kinder- und Jugendarbeit ausgewählt. Diese werden nun mit einer Landeszuwendung bei der Umsetzung ihrer Projekte unterstützt.

„Die eingegangenen Projektideen haben die gesamte Bandbreite der Kinder- und Jugendarbeit abgebildet und die gesellschaftlichen Herausforderungen für Kinder und Jugendliche thematisiert. Die Auswahl der besten Projekte war wegen der vielfältigen Ideen und kreativen Ansätze anspruchsvoll. Alle Einreichungen sind geprägt durch ein hohes Maß an Engagement und Motivation. Ich freue mich, dass ich nun den Startschuss für die besten Projektideen geben kann“, wertschätzt Kinder- und Jugendministerin Daniela Behrens und ergänzt: „Mein Dank gilt allen ehren- und hauptamtlichen Akteurinnen und Akteuren aus der Kinder- und Jugendarbeit, die über den Innovationswettbewerb gemeinsam mit den jungen Menschen ihren vielfältigen Ideen und Visionen einen wichtigen Raum gegeben haben.“

Der Fach-Jury lag bei der Bewertung der Projekte sehr am Herzen, dass diese innovativ und vor allem von der Eigeninitiative junger Menschen leben und von diesen (mit)verantwortlich durchgeführt und gestaltet werden. Förderberechtigt waren öffentliche und freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Alle prämierten Projekte stellen sich und ihre Ideen über den Instagram-Kanal der Ministerin @ministerin.daniela_behrens im Januar 2023 vor.

In den Kategorien werden folgende Projekte prämiert:


Förderkategorie Vielfalt

Zwei Projekte à 20.000 Euro Förderung pro Projekt:

1. Queeres Göttingen e.V.: „Queere Jungs* - queere Jugend weiterdenken“

Das Projekt „Queere Jungs*“ greift die Beobachtung auf, dass sich digital zahlreiche Jungen* mit queeren Themen, Fragen und Begriffen identifizieren, sie Angeboten der queeren Jugendarbeit aber skeptisch gegenüberstehen. Im Fokus des Projekts stehen die Ambivalenzen von Männlichkeit.

2. Marstall Clemenswerth & Jugendkloster Ahmsen: „Sommerfreizeit für Menschen mit und ohne Behinderungen“

Die Sommerfreizeit verfolgt einen innovativen Ansatz der Inklusion und des Zusammenlebens von Menschen mit und ohne Behinderung. Programm und Ausgestaltung der Ferienfreizeit wird dabei von den jungen Menschen eigenverantwortlich geplant und bestimmt.


Förderkategorie Demokratiebildung

Zwei Projekte à 20.000 Euro Förderung pro Projekt:

1. Jugendpflege Emlichheim: „Demokratie geht uns alle an“

In dem Projekt drücken junge Menschen ihre Vorstellungen von gesellschaftlichem Zusammenleben filmisch aus. Die Ideen der Teilnehmenden sollen zur aktiven Mitgestaltung der Gesellschaft und Politik anregen und dazu ermutigen, die eigene Position ernst zu nehmen und mitzuteilen.

2. Afrikanischer Dachverband Niedersachsen: „Du hast das Wort“

In dem Projekt sollen junge Menschen befähigt werden, sich gegen Extremismus und Populismus jeglicher Form zu schützen sowie sich gegen diese auszusprechen. Die Werte einer Demokratie sollen benannt, gelebt und für die Gruppe der Jugendlichen und Erwachsenen eingeordnet werden.


Kategorie Mobilität Ländlicher Raum

Vier Projekte à 30.000 Euro Förderung pro Projekt:

1. Bund deutscher Pfadfinder*innen: „Mobiler Kulturkiosk“

Ein umgebauter Zirkuswagen wird als „Kultur-Kiosk“ umgebaut und erweitert jeweils an drei Tagen die Kulturarbeit für Jugendliche außerhalb des Verbands an einem Ort im ländlichen Raum. Dort ist er zentraler Anlaufpunkt als Café-Treff, Info-Punkt, Workshop-Auftakt und Präsentationsort. Der Kultur-Kiosk bietet einen niedrigschwelligen Zugang, der punktuelle Beteiligung und intensiveres Engagement möglich macht. Er fährt zu fünf Orten in den Landkreisen Cuxhaven, Rotenburg und Verden.

2. Stadt Melle: „Der mobile Jugendtreffpunkt – das Begegnungsmobil“

Die Jugendarbeit der Stadt Melle basiert auf dem Konzept „Jugendpower 2000plus“ des Landkreises Osnabrück. Eines der größten evaluierten Defizite in den Bedarfsanalysen ist die Mobilität, da die Verbindungen des Öffentlichen Personennahverkehrs vielen Jugendlichen eine Teilnahme an Angeboten der Jugendarbeit trotz mehrerer stationärer Angebote nicht ermöglicht. Jugendarbeit soll darum in Form eines Begegnungsmobils in die Stadtteile gebracht werden. Das Begegnungsmobil soll Angebote beinhalten und ein mobiler Treffpunkt für Jugendliche sein.

3. Samtgemeinde Apensen, Horneburg und Flecken Harsefeld: „Jugendmobil Geest“

Mit einem Jugendmobil werden Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit in die Fläche der Samtgemeinden Apensen und Horneburg und den Flecken Harsefeld gebracht. Das Jugendmobil ersetzt zwar kein vollwertiges Jugendzentrum, bietet dennoch Materialien für Außenaktivitäten, Gesellschaftsspiele für innen und einen Ort zum Verweilen. Es eröffnet neue Angebots- und Beteiligungsformate für Kinder und Jugendliche.

4. Gemeinde Westoverledingen: „Jugendmobil für die Jugendpflege“

Der Weg zwischen dem Jugendtreff im Ortsteil Großwolde und dem in 2023 neu geschaffenen Campus Ihrhove, in dem ein Mehrgenerationenhaus mit Jugendcafé und Spielplatz Platz findet, ist weit. Mit dem Jugendmobil soll den jungen Menschen in Westoverledigen ermöglicht werden, per Fahrdienst das Spielfeld der Begegnungen sowie den Campus erreichen zu können. Das Fahrzeug dient darüber hinaus als Werkzeugmobil, in dem der Kofferraum mit Jugendlichen so umgebaut werden soll, dass die auf dem Spielfeld der Begegnungen befindlichen Fahrräder, Skateboards, Cityroller, Mountainbikes, Bobbycars, Rollschuhe, Rollstühle etc. bei Bedarf repariert werden können.


Sonderpreis Zukunftsvisionen

Zwei Projekte mit 35.000 Euro Förderung pro Projekt:

1. Ankerplatz Stade e.V.: „Tomarathon Zukunftsfestival – Der next Generation Container im Reallabor Ankerplatz“

Mit dem Ankerplatz und spezifisch dem Next-Gen-Container werden Rahmenbedingungen für Mikro-Engagements geschaffen. Die Akteure können sich im Rahmen ihrer individuellen Fähigkeiten, Neigungen und Interessen in das Projekt ohne zeitliche Verpflichtung und feste Bindung einbringen. Das Vorhaben bietet einen innovativen Ansatz zur Reaktivierung der ursprünglichen Funktion der Marktplätze mit enormem Potential für zielgruppen-, generationen- und milieuübergreifenden Aktivitäten.

Alle Schritte im Projekt werden von Jugendlichen in Eigenverantwortung vorgenommen. Der Ausbau des Containers erfolgt in Kooperation mit der örtlichen Handwerkskammer als Azubiprojekt in Form einer gläsernen Baustelle. Der anschließende Betrieb ist mit Hilfe von älteren Schülerinnen und Schülern geplant, die als Aufsichtspersonen fungieren. Eine Schülerfirma sorgt für ein kleines gastronomisches Angebot.

2. Niedersächsische Jugendfeuerwehr: „YouTopia-Camp“

Ziel der Imagekampagne ist die sichtbare Wertschätzung ehrenamtlicher Arbeit, insbesondere der Jugendleiter-Card (Juleica). Attraktive (Bildungs-)Angebote für Jugendgruppenleitende und eine Abschluss-Kampagne bilden das neue Veranstaltungsformat „YouTopia-Camp“. Mit neuen Impulsen soll die Sichtbarkeit der Juleica und die Wertschätzung der Ehrenamtlichen erhöht werden.

Hintergrundinformationen:

Das Sonderprogramm „Startklar in die Zukunft für Kinder und Jugendliche“ umfasst 12 verschiedene Bausteine. Das mit 25 Millionen Euro aus dem Covid-19-Sondervermögen ausgestattete Programm ist ein voller Erfolg und die Nachfrage ungebrochen. Neben der Förderung von Kinder- und Jugendfesten, Sprachcamps und Angeboten aus den Bereichen Sport und Kultur werden für die nachhaltige Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendarbeit auch Mittel für den Ausbau der digitalen Infrastruktur sowie für Jugendplätze bereitgestellt.

Presse

Alle prämierten Projekte stellen sich und ihre Ideen über den Instagram-Kanal der Ministerin @ministerin.daniela_behrens im Januar 2023 vor.

Artikel-Informationen

erstellt am:
21.11.2022
zuletzt aktualisiert am:
22.11.2022

Ansprechpartner/in:
Pressestelle

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