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Gesundheitsminister Philippi und Schirmherr der Alzheimer Gesellschaft Niedersachsen Mirko Slomka zum Auftakt der Woche der Demenz: „Erkrankte Menschen und ihre Angehörigen sind in Niedersachsen nicht allein“

Unter dem Motto „Demenz – Mensch sein und bleiben“ findet dieses Jahr die Woche der Demenz vom 19. bis 28. September statt. Rund um den Welt-Alzheimertag am 21. September werden in ganz Niedersachsen Veranstaltungen stattfinden, um die Öffentlichkeit auf das Thema Alzheimer und andere Demenzerkrankungen aufmerksam zu machen. Gemeinsam mit der niedersächsischen Alzheimer Gesellschaft e.V. und deren Schirmherren Mirko Slomka sensibilisiert das niedersächsische Gesundheitsministerium für das Thema Demenz.

Aufgrund einer älter werdenden Gesellschaft müssen wir damit rechnen, dass die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen weiter steigen wird, auch in Niedersachsen. Darauf machte Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi anlässlich der Woche der Demenz aufmerksam: „Nicht nur die Erkrankten brauchen eine bestmögliche Versorgung und Betreuung, sondern auch die pflegenden Angehörigen benötigen mehr Unterstützung“, so der Minister. „Wir können Fortschritte in Erkenntnissen über die Entwicklung und den Verlauf von Demenzerkrankungen verzeichnen. Wir wissen heute auch deutlich mehr darüber, welche Maßnahmen das Risiko einer Demenzerkrankung verringern können. Ich will da nur einige nennen: das Vermeiden von Rauchen und von übermäßigem Alkoholkonsum, das Ausgleichen von Schwerhörigkeit. Und ganz wichtig: körperliche Aktivität und soziale Kontakte! Trotz dieser Erkenntnisse gibt es für die Mehrzahl der Demenzerkrankungen derzeit noch keine Therapie, die zur Heilung führt. Der Verlauf der Erkrankung kann höchstens verlangsamt werden. Deshalb liegt das Hauptziel der Behandlung darin, die Lebensqualität der Erkrankten und ihrer An- und Zugehörigen zu verbessern. Dafür braucht es nicht nur Verständnis, Empathie und Respekt, sondern auch Wissen, wo Hilfen und Unterstützung gefunden werden können. Unter anderem informieren die Gerontopsychiatrischen Kompetenzzentren bei ambet in Braunschweig und bei Caritas in Hannover alle Akteure in der Versorgungslandschaft. Regionale Seniorenberatungsstellen und die Alzheimer Gesellschaften beraten und unterstützen Betroffene und ihre An- und Zugehörigen, passende Angebote zu finden und in Anspruch zu nehmen. Mit der heutigen Aktion wollen wir zeigen, dass demenzerkrankte Menschen und ihre Angehörigen in Niedersachsen nicht alleine sind!“

Der Schirmherr der Alzheimer Gesellschaft Niedersachsen Mirko Slomka ergänzt: „Als Trainer im Profisport ist es mir sehr wichtig, den positiven Effekt von Bewegung und Aktivität auf Demenzerkrankungen hervorzuheben. In meiner Rolle als Schirmherr der Alzheimer Gesellschaft Niedersachsen ist es mir daher ein besonderes Anliegen, dieses wichtige Thema zu unterstützen und stärker in den Fokus zu rücken.“

Dr. med. Konstantin Lekkos, Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft Niedersachsen: „Die Woche der Demenz erinnert uns daran, dass Menschen mit Demenz und ihre An- und Zugehörigen nicht vergessen werden dürfen. In der Landespolitik sehen wir einen starken Partner für die Stärkung der Selbsthilfe Demenz und des ehrenamtlichen Engagements in Niedersachsen.“

Entlastung für Angehörige bieten auch die „Angebote zur Unterstützung im Alltag“ (AzUA). Die Landesregierung hatte Anfang September durch eine Verordnung, die Anerkennung von niedrigschwelligen Hilfeleistungen für pflegebedürftige Menschen durch ehrenamtliche Helfer weiter erleichtert. Fachlich angeleitete Einsatzkräfte können über AzUA stundenweise die Betreuung der Erkrankten übernehmen. Währenddessen können die pflegenden Angehörigen diese Zeit zur Erholung oder für eigene Aktivitäten nutzen. Die Leistungen der Pflegeversicherung kommen neben den Pflegebedürftigen damit auch der Entlastung der pflegenden Angehörigen zugute.

Hintergrund:

Die Woche der Demenz gibt es in Deutschland seit 2015. Sie wurde ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für Demenzerkrankungen zu stärken und das Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihren An- und Zugehörigen zu fördern. Sie bietet eine Plattform, um über Prävention, Diagnose, Behandlung und Unterstützung zu informieren und gleichzeitig das Thema Demenz in den Fokus der Gesellschaft zu rücken. In Niedersachsen sind derzeit geschätzt 150.000 bis 170.000 Menschen an einer Demenz erkrankt. Von den im Alter von über 65 Jahren verstorbenen Menschen war in der letzten Lebensphase ein Drittel davon betroffen.

Die am weitesten verbreitete Demenzform ist die Alzheimer-Krankheit, sie macht etwa zwei Drittel aller Demenzen aus. Für eine Demenzerkrankung gibt es zahlreiche Ursachen, dazu gehören neben einem genetischen Risikofaktor, Umwelteinflüsse und Entzündungsprozesse sowie ein hohes Alter. Von den Männern, die ein Alter von 65 Jahren erreichen, erkranken bei der gegenwärtigen Lebenserwartung zwischen 25 und 30 Prozent an einer Demenz, bei den Frauen aufgrund der längeren Lebenserwartung und weiterer Faktoren zwischen 37 und 50 Prozent.

Bereits seit 2004 fördert das Land zwei Gerontopsychiatrische Kompetenzzentren, das „Caritas-Forum-Demenz“ in Hannover und das „ambet Kompetenzzentrum Gerontopsychiatrische Beratung“ in Braunschweig. Sie agieren als Landesfachstellen Demenz und sind auch Ansprechpartner für die Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz, von denen es in Niedersachsen mehr als 30 gibt sowie für die Nationale Demenzstrategie.

Fotos zu dieser Veranstaltung finden Sie unter dem folgenden Link https://hidrive.ionos.com/share/d45vndpjn9

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
19.09.2025

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